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hingegen wurden im Jahre 1903 3470 dz getrocknete Aprikosen, nach den Häfen des roten Meeres verschifft; für den europäi­schen Markt sollen sie zu unansehnlich sein. In Palästina wird die Feigen- und Aprikosenkultur noch vernachlässigt, während sich gerade hier die sonst in Syrien unbedeutende Mandel­kultur schnell in den jüdischen Kolonien entwickelt, und schon in wenigen Jahren eine bedeutende Rolle spielen wird. Die Pistacien hingegen werden fast ausschliesslich im nörd­lichsten Syrien produziert, so in Aleppo, Aintäb und Rum Kala'a, und zwar wurden 1901 für 42190, 1902 für 22610 £ Pistacien allein über Iskanderün exportiert. Wallnüsse sind wiederum eine Spezialität von Damaskus, von wo 1902 für 5000 £ Wallnüsse exportiert wurden, wenngleich dieser Baum auch in Palästina (Hebron, Es Salt) noch mit Erfolg gebaut wird.

Orangen, Zitronen und andere Agrumen werden fast bei allen Städten der syrischen Küste, sowie auch im Innern, wo ebene Gelände und Bewässerungsmöglichkeiten vor­handen sind, kultiviert, besonders aber bei den Städten Payas,. Iskanderün, Antakije, Tripoli, Saida, Sur und Jaffa; von Is­kanderün wurden 1901 für 15 010 £, 1902 für 14960 £, von Jaffa im Jahre 1903 für 93435 £ Orangen exportiert. Jo­hannisbrot wird im Gegensatz zu Cypern nur relativ wenig in Syrien kultiviert, am meisten noch im nördlichen Teil des Landes. Datteln werden nur in Palästina, für den Export nur im südlichsten Distrikt, bei Gaza, kultiviert.

Als Hölzer kommen neben der Aleppokiefer, der bei Beirut und im Libanon massenhaft angepflanzten Pinie, so­wie einzelnen Beständen von Steineichen, noch die an den Wasserläufen von Damaskus gepflanzten Pappeln, sowie neuer­dings auch die in Palästina zur Sanierung der sumpfigen Terrains bei den jüdischen Kolonien gepflanzten Eucalyptus- wälder in Betracht. Die Zedern des Libanon bestehen nur noch aus wenigen kleinen regierungsseitig geschützten Hainen^ die aber leicht vermehrt werden könnten.

Produkte, die nicht kultiviert, sondern gesammelt werden, gibt es in Syrien nur in geringer Zahl und zwar hauptsächlich im nördlichsten Teile, im kurdischen Gebirge. Von Bedeu­tung sind besonders die Galläpfel (Knoppern) und die gerb- stoffhaltigen Eichelnäpfe (Vallonen), sowie die zu Färbe­zwecken dienenden Gelbbeeren, von welchen zwei Pro-