voppelnummer 20 Solöpfennig

Seelin, 1». Januar 1-L4 HI. Jahrgang Nr. 1 Ja

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Unserem Eugen Juchs zum Gedenken.

von Dr. Luöwkg hollänörr.

Ja, meine ich, zu criehen sind wir in allem, was wir tun; aber die rdahmgeschiedene P e r s ö n l i ch 5 e i i hinterläßt allemal eine Lücke.

Hermann Cteinthal in der Festrede Zrun 2öiärjrigen 3u'5t- Iäiim der Lehranstalt für die WisscNjchast des Iirdentums.

Ter Borstand unseres Cen- tral-VrreinS hat in dem Nach­rufe auf Eugen Fuchs unse­ren heimc]cga n genen Führer einen Ballender des W e x f c s v o n Gabriel R ießer genannt. Die trö­stende Pflicht, im bleibenden Schmerze um den Entrissenen seinen erhabenen Lebenszielen gerecht zu werden, will diese Arbeit beginnen und dar- legen, was Eugen Fuchs mit Rießer verbindet, inwieweit er seine Ideen gemehrt und wie stark er durch sein eigenes Selbst unserer Bewegung aus theoretischem Puppenstand das volle, glühende Leben schuf.

Gabriel Rießer hatte durch seine Persönlichkeit den Be­weis erbracht, daß der Begriff des jüdischen Deutschen nicht erdacht ist. Jmd daß jüdische Persönlichkeiten, welche in ihrer. Vergangenheit wurzeln, vielleicht durch das Schicksal ihrer Geschichte, zum minde­sten aber trotz dieses Schicksals dem Empfinden und dem Wirken nach gut deutsch sein können, ja sogar müssen.

Diesen zueinander webenden Zwang hat unser verewigter Hermann Cohen in seinem bekannten WerkeD eutsch - tum und Judentum" begründet und in vielen Einzelhei len in ff a f fif eher

Weise belegt. So hat Gabriel Rießer den Auftakt und den Rahmen zur wissenschaftlichen Begrün­dung des jüdischen Deutschen gegeben.

Wer aber Gabriel Rießers Werke ein­gehender verfolgt, wird nicht verkennen,

daß das Judentum bei ihm zu kurz kommt und daß sein­jüdische Einstellung zum mindesten matt erscheint. Gin wirklich begeisterter Jude unserer . Tage wird bei vielen seiner Ausführungen ein gewisses Gefühl der Schwäche

nicht übersehen. Es ist etn gar verdünntes, stark nationa­listisch begründetes Judentum, das aus seinen Zeilen spricht. Eine beseelte Verbindung zwischen Deutschtum und Judentum zu schaffen, hat Rießer nur in recht schwacher Weise versucht. Was untere Zeit einejüdische Ein­stellung" nennt, besaß er in noch recht geringem Maße. Da­bei wird gewiß nicht verkannt, daß in den Zeiten RießerS alles Jüdische den europäisch gebildeten Menschen israeli­tischer Abstammung weit ferner gelegen hat, als jetzt, wo ^der krasse Materialismus des vorigen Jahrhunderts wesent­lich überwunden ist und die E w i g k e i t S b ed e u t u n g des Judentums .immer mehr innerhalb und auch anßer- halb der Mauern" verstanden wird. Der politische Wog in­dessen, den die jüdischen Deut­schen zu gehen hatten, ist durch Rießer genau vor- gezeichnet.

Rießer s i e elj n i s ch e m u n d g e i ft t g e m Aufbau n euc* G rund m a u e r n z lt g e den, i.i n d s o d a s g a n'z e Werk s e'st er z u b a u e n u n d z u ft ütze n, ro a r Ei: gen F u ch s v o r - behalten und bildete seine begnadete und u u v e r g l e l ch l i ch d u r d] - geführte L e b e n s a u r - 'g a b e. Man darf hi erbet

nicht vergessen, daß ein gütiges Schicksal die leider ach zu -kurz bemessene Lebensdauer Eugen Fuchs' ilmilerhin noefi ein reichliches Jahrzehnt' länger erstreck: hat, als das

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