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C.-V.-Zeitung

Nr. 48 * 2. Dezember 1937,

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kungen von aussen können wir wie bisher nicht ändern, aber die Erschei­nungen unserer Innenwelt hängen wie bisher von uns ab.

Was hat sich eigentlich zugetragen, dass solche Depression einsetzt? Die Organisationen der praktischen Arbeit ruhen keinen Augenblick. Jede Ver­änderung aussen wird in die Arbeit innen eingefügt. Ausbildungsschwierig­keiten? Vermehrte Lehrwerkstätten, Lehr­güter! Bildungsmangel? Neue Schulen, Schulbücher, Lehrhäuser! Geldmangel? Neue Sammlungen, neue Opferbereit­schaft im Inland, neue Bemühungen bei den ausländischen jüdischen sozialen Stellen! Verschlossene Länder? Neue Er­kundung!

Man könnte die Liste der Anstrengungen und der relativen Erfolge bis in die neueste Zeit fortsetzen. Die Arbeit setzt nicht aus,

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ihre Aussichten sind kaum andere als zu­vor, wenn ihre Richtung auch sehr anders sein mag als zu Beginn. Was bei vielzu- vieleri vergeblieh gesucht wird, ist der Wille, hinter allen diesen äusseren Er­scheinungen einen inneren jüdischen Sinn zu verspüren. Es ist so, als ob man die Verstrebungen immer dünner werden liesse und sich dann darüber wundert, dass die Wände Risse zeigen, auch w r enn der Druck von aussen, gegen die Wände gleich bleibt

Der jüdische Elan zu Beginn war rückblickend gesehen zu frisch-fröhlich, die Parolen waren zu bequem, als dass sie krisenbeständig hätten bleiben können. Man trugmit Stolz den gelben Fleck". Aber der Stolz wurde schwächer, weil er keine innere Stütze erhielt; der ,Fleck* blieb. Man sagte mit Freuden ,Ja' zum Judesein, zu etwas, was vielen nur sehr, oberflächlich und unbestimmt bew T usst war, sagte so oft und gewohnheitsmässig ,Ja', bis man nur noch nickte. Und nun nickt man zwar immer noch, aber es ist kein bewus'stes starkes ,Ja" dahinter. In die jäh erstandene Wüste unseres menschlichen Seins wurden schnell neujüdische Oasen hineingepflanzt. Ihre Brunnen waren nicht tief, nun sind sie für viele leer getrunken. Und es wird schwer, diese selben Men­schen nun neu an die echten und ewigen

^ Ludwig Simons

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Quellen des Judentums heranzuführen, um sie begreifen zu lassen, dass jüdisches Leid im Schicksalsplan unseres ewigen Da­seins einen gleichberechtigten Platz hat, dass der Sinn jüdischen Niedergangs in der äusseren Erscheinung als neuer Aufstieg anderswo und anderswann klar zu werden pflegt. Sie sollen wissen und es überall hören, dass es unjüdisch' ist, müde ver­zichtend dahinzuwanken, bis dasEnde der Tage'* unserer Gemeinschaft gekom­men ist; dass es unjüdisch ist, auf das Schicksal unserer Gemeinschaft den wirt­schaftlichen Begriff der Liquidation anzu­wenden, wie man es jetzt so oft und meist aus Gedankenlosigkeit hört: Man darf keine Quote an strebenvondem, was Judentum ist, man kann nur den Willen haben, das ganze, unteilbare und ewige Judentum über seine ausser- liehen und zeitlich en Bedingt­heit e n h i nweg zu erhalten. Die Begriffe von Leben und Sterben sind nur für das Individuum anwendbar, für unsere jüdische Gemeinschaft haben sie nicht diesen Sinn. Wer das Judentum nur als Körper, als Form ansieht, der mag von Sterben reden, wenn irgendwo diese Form langsamer oder schneller zerfällt. Wer den Inhalt meint, in dem wird die jüdische Kraft nicht geringer, w r enn die Gestalt auch schrumpft.

Niemand zweifelt, dass die Judenheit Deutschlands vor dem schwersten Winter steht, seit sie in gewandelter Umwelt lebt. Es braucht gar nicht an neue Ereignisse

von aussen her gedacht zu werden. Es ge­nügt, sich vor Augen zu halten, was von uns selbst zu sagen ist: verminderte Zahl, verringerte wirtschaftliche Möglichkeiten, zerfallende Gemeinden, wachsende Bean­spruchung. Und dazu geminderte Bevor­rechtigung unseres Schicksals gegenüber dem der Juden des Ostens, Gewöhnung der ausserdeutschen jüdischen Welt an unsere Kümmernisse, der Albdruck der Zukunft von Palästina, die " versperrten Häfen wichtigster Einwanderungsländer. Und dennoch, die Arbeit geht weiter. Doch das genügt nicht!

IV.

Man muss versuchen, den Menschen in ihrer Rat-, und zum grossen Teil Hilflosig­keit neue Impulse zu geben, um sie zu neuer, entschlossener Arbeit zu befähigen. Es zeigen sich Ansätze mancher Art, denen nachgespürt werden sollte. Nachdenklich stimmt, dass beispielsweise" ein untheologi­scher Vortrag über die religiöse Krise der Gegenwart, wie ihn kürzlich Rabbiner Dr. Nussbaum in Berlin hielt, einen ausser­ordentlichen Zulauf hatte; dass man sich in Arbeitsgemeinschaften, deren Angehörige aus Kreisen stammen, die früher durch Parteifronten getrennt waren, über die tiefen und letzten Voraussetzungen jüdi­schen Lebens und Denkens jenseits partei­beengter Poshüate orientiert, um daraus zu lernen, dass man nicht vorwurfsvoll von erstarrten jüdischen Fronten sprechen darf, wenn man nichts tut, um zuvor die erstarr­ten jüdischen Seelen zu lockern. Man sollte sich bemühen, den strengen Ernst der Ver­anstaltungen, in denen Juden zu jüdischen Fragen hingelenkt werden, zu mildern. Der Franzose Jean Giono hat ein Buch geschrie­ben (auf das wir noch zurückkommen wer­den):Bleibe, meine Freude!" Man müsste Vortragsredner, Rabbiner und Lehrer ver­anlassen, aus diesem Buch zu lernen, wie man in ein schweres und karges Dasein Schönheit bringen und die Menschen in­mitten härtester Arbeit, mit Freude erfüllen kann.

Zwei Veranstaltungen in Berlin sollten in ihrer äusseren Gestaltung nicht verr einzelt bleiben, so verschiedenartig sie auch in dem Ernst und der Schwer­kraft* der Absicht, die damit verbunden war, waren: die Trauerfeier für Felix M. W ä rb.ufg und die Eröffnung des neuen K u 11 u r b u n d s a a 1 e s. Sie boten Schönheit und damit in aller Ergriffenheit und Aufgelockertheit auch Freude durch den Schmuck der Räume und durch die Festlichkeit der Ausgestaltung. Würde es wir denken hier in erster Reihe an die grösseren Gemeinden allzuviel Mehrkosten ver­ursachen, wenn man den Ernst und die Kahlheit unserer Veranstaltungen durch ein wenig Ausschmückung auflockerte, wenn in den Gemeindehäusern und in den Räumen, in denen ratsuchende und ver- ' zweifelnde Menschen zusammenströmen, nicht die Vorzimmer- und Wartesaal- Atmosphäre sich schichtweise absetzte, sondern ein Bild, ein Gefäss mit Blumen ab­lenkte und froher stimmte? Man beginne, in dieser Richtung weiterzudenken. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass schwere Fragen nur in schwerer Form und ernstem äusseren Milieu behandelt werden können. Die Ant­wort wird um vieles leichter sein, wenn beiden, dem Ratsuchenden und dem Raten­den gegenwärtig bleibt, dass Schönheit und Freude ihren Platz in der Welt auch des Juden behalten haben. Da es ohne Arbeit und Opfer, ohne sehr schwere Arbeit und sehr grosse Opfer nicht geht, sollte man sich mit beherzter .Kraft zu ihnen be­kennen und sich nicht von ihnen zu Boden drücken lassen.

V.

Es bedeutet gewiss nicht die Zukunft der Gesamtj udenh eit, ob wir Juden in Deutschland nun leben oder nicht leben, und ganz gewiss nicht, ob wir gut oder schlecht leben. Aber es kann unendlich viel für die Zukunft des Judentums be­deuten, in welcher Haltung wir unserer Zukunft entgegensehen. Solange noch eine Gemeinde ihre Kinder lehren lassen, ihren Gottesdienst durchfuhren, ihre Kranken und Armen betreuen kann, ist jüdisches Leben da und besteht die jüdische Aufgabe, in diesem Zusammenhang und an diesem Platze jüdische Leistung zu vollbringen. Der jüdische Weg geht nicht vom Sterben hier zum Leben draussen, sondern gefasst und zukunftsgewiss von Leben zu Leben.

Auslandsnachrichten

England

Königin Mary besuchte mit der Gräfin von Airly das Jüdische Museum im Woburn- house in L o n d-o n. Sie zeigte, besonderes Inter­esse für die' Stickereien der Toramäntel. Beim Verlassen des Museums wurden der Königin herzliche Ovationen bereitet.

Holland

In M alang in Niederländisch - Ostindien wurde das zehnjährige Bestehen derVereeni- ging voor Joodsche Belangen" gefeiert. Es wurde beschlossen, eine .Studienkommission, einzu­setzen, die den schon lange ausgesprochenen Wunsch auf Entsendung eines Rab­biners nach Indien auf seine Durchführbar­keit prüfen soll. "

In der zweiten Kammer im H a a g hielt der Abgeordnete der N. S. B. eine antisemitische Rede, gegen die sich die Vertreter aller anderen. Parteien~wandten. Da sich die Debatte in der Diskussion über den Justizetat abspielte, nahm der Justizminister selbst Gelegenheit, dem Ab­geordneten zu antworten. Er wandte sich gegen die politischen Emigranten, hob aber die allgemein wirtschaftliche Bedeutung der Einwanderung und die Frage des Asylrech­tes hervor. Gastfreiheit, so sagte er, habe schon oft Holland Nutzen gebracht, und so werde man auch in Zukunft im Prinzip an dieser. Idee festhalten.

Aus den Erträgnissen des Verkaufs der be­kannten BriefmarkenserieVoor het Kind", die alljährlich im Dezember erscheint, und die im vorigen Jahr 166 000 Gulden betrugen, er­hielten zehn jüdische Institutionen einen Anteil von rund 3500 Gulden.

Italien

Die ZeitschriftLavoro" in Genua spricht sich gegen die Herausgabe einer italienischen Uebersetzung derProtokolle der Weisen von Z i o n" aus, die die Zeitschrift Vita italiana" veranstaltet hat. Das genannte Organ bezeichnet die Protokolle als einen Polizeiroman".

Oesterreick

- Der zum volkspolitischen Referenten für Tirol berufene InnsbruckerUniversitätsprofessor Dr. Klebeisberg verweigerte die Annahme dieses Amtes, da die Regierimg sein Verlangen, den Arierparagraphen für die Vaterländische Front einzuführen, abgelehnt hat.

In die B u n d e s h a n d e 1 s k a m m e r, die zentrale Verwaltungsstelle des ständischen Han­dels, wurde nur e i n Jude gerufen. In den Han­delskammern der Provinz ist kein Jude ver­treten. Dadurch ist der grosse Sektor des jüdi­schen Handels in Oesterreich von den wichtig­sten Entscheidungen über Steuer und Gewerbe- ahgelegehheiien so gut wie ausgeschlossen. '

\An dem" S t u d e n t e n s t r e i k, der im" Zu­sammenhang mit der" neu erlassenen Studien­ordnung der Mediziner an den Wiener Hoch­schulen ausgebrochen war, haben sich auch jüdische Hochscbüler alier Fakultäten beteiligt. Unter den vier zuerst auf zwei Semester reli- gierten- Studenten befinden sich auch zwei Juden. Von jüdischer Seite wird gefürchtet, dass die Einführung der Spitalpraxis für die jüdischen Studenten die gleichen Erschwernisse , bringen werde, die sich jetzt schon bei der Auf­nahme jüdischer Aerzte in die Wiener Kranken­häuser zeigen. Hinzu kommt, dass gerade bei der finanziellen Notlage eines grossen Teils der jüdischen Medizinstudenten die Verlängerung der Studienzeit eine schwere materielle Be­lastung bedeutet.

Der Wiener Vizebürgenneister Dr. Kresse, über dessen judenfeindliche. Ansprache auf einer Kundgebung desOesterreichischen Gewerbe­bundes" wir in der . vorigen Nummer der C.-V.- Zeitung berichteten, wird demnächst in Wien eine WerbeschauChristen kauft nur bei Christen" eröffnen.

Oberfinanzrat Dr. Hugo Benedikt wies in W i e n in einem Vortrag über Berufsprobleme österreichischer Juden auf Grund statistischer Daten auf den erschreckenden wirtschaft­lichen Tiefstand der österreichi­schen Juden hin. Es müssten von den un­gefähr 190 000 Juden im Vergleich zu den Zahlen der österreichischen Bevölkerung 73 000 Juden berufstätig sein. In Wirklichkeit si.nd.es weniger als 50 000. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch hinsichtlich der Zahl der Kapitalisten, Rentner, Pensionisten und dergleichen, der sog. Berufs­losen, die nur 7500 ausmächt, während dem Pro­zentsatz/ der Gesamtbevölkerung 11000 ent­sprechen würden. Ungemein hoch ist dagegen der Prozentsatz der jüdischen Arbeits- und Er­werbslosen. Da 9 Prozent der österreichischen Bevölkerung erwerbslos sind, müsste die Zahl der jüdischen Erwerbslosen zirka 17 500 be­tragen. Es sind jedoch etwa 50 000 Juden auf die Unterstützung der Wiener Kultusgemeinde angewiesen. Auch in den freien Berufen ist die Judenheit am schwersten betroffen, da hier die Tendenz der Ausstossung durch gesetzliche Massnahmen bedrohlich fortschreitet In Oester­reich sterben im Jahresdurchschnitt 2800 Juden, während nur 700 Geburten zu verzeichnen sind.

Polen

Die seit langem im Gange befindliche Be­wegung, den Juden den Zutritt zur A n w a 11 - schaft zu verwehren, fand auf der General­versammlung der Warschauer Rechts- anwaltskammer ihren besonders heftigen Aus­druck. Bei der Tagung selbst kam es zu zahl­reichen Zwischenfällen. Als erstes Ziel wurde verlangt, die Zahl der jüdischen Anwälte dem prozentualen Anteil der Juden an der Gesamt­bevölkerung anzupassen. In einer Kundgebung heisst esWir kündigen den Juden das Wohn­recht im polnischen Staat".. Diese Parole wurde von der judenfeindlichen Presse aufgegriffen. Jedoch hat die polnische Advokaten-Kammer mit

grosser Mehrheit-den Antrag auf Einführung de» numerus clausus für jüdische Anwälte abgelehnt Im Zusammenhang mit den Unruhen an den UniversHäten kam es in Lemberg nicht nur an der Hochschule, sondern auch in der Stadt selbst zu neuen judenfeindlichen Demonstrationen. In einem Handgemenge wur­den mehrere Polizeibeamte verletzt. Die Studen­ten stellten Boykottposten vor jüdische Geschäfte und Unternehmungen. Der Rektor der Wil- n a e r Universität hat jetzt ebenfalls in einer Verfügung die Trennung zwischen polnischen und jüdischen Hörem während der Vorlesung verfügt.

Rumänien

Die von Wayda Woiwod vertretenen Pläne über eine Beschränkung der wirtschaftlichen Freizügigkeit der rumänischen Minderheiten, waren von dem. Hahdelsminister Pop auf­gegriffen worden. Die ungarische Minder­heit in Rumänien hatte hiergegen beim Völker­bund Beschwerde erhoben. Die rumänische Re­gierung teilte nunmehr' dem Genfer. Dreier- ausschuss. der sich mit der Besehwerde zu be­fassen hatte, mit dass die seinerzeit durch das Rundschreiben des Ministers angekündigten Massnahmenohne Wirkung" bleiben würden.

Tschechoslowakei

Auf Grund einer Intervention des Abgeord­neten Dr. Angelo Goldstein beim Justiz­minister Dr. Ivan Derer hat die Staatsanwalt­schaft in Mährisch-Ostrau auf Grund des § 14 des Gesetzes zum Schutz der Republik die Beschlag­nahme der judenfeindlichen BroschüreCirku- sova Prisera" (Cirkus-Ungeheuer) von Fred Stilsky verfügt Sie hat ferner ersucht, darauf zu achten, dass in Zukunft ähnliche Schriften von der Zensur nicht mehr freigegeben werden.

Ungarn

Bei einer B ega b u n gs ko nkur r en z der Abiturienten in Budapest gewann der 18jährige jüdische Schüler Josef Czinczen- heim den. Mathematikpreis. An der Univer­sität fand er -wegen des numerus clausus trotzdem keine Aufnahme. Mit Unterstützung­jüdischer Philanthropen begann er sein Studium in Paris, wo er 48 Stunden nach seiner Ankunft, die Mitteilung erhielt, dass er den Mathe­matikpreis der Weltausstellung gewonnen habe. - - -

Justizrat Fabiaa-~ Danzig

.Am 27.. November starb in Danzig im Alter, \\on 75 Jahren eine der markantesten Persönlich-, keiten des Danziger Judentums, Justizrat Felix. F a bi an, der früher viele. Jahre, dem. Haupt-" vorstand des Central-Vereins angehört und jähr-

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zehntelang im öffentlichen und im jüdischen Leben in Danzig eine ausserordentliche Rolle gespielt hat. Welches allgemeine. Ansehen Justiz- rat Fabian genoss, zeigt vor allem seine Be­rufung in den vorbereitenden VerfassungSr ausschuss nach der Abtrennung Danzigs von Deutschland. Der Vorstand der Anwaltskammer, das Ehrengericht der Rechtsanwälte, der Vor­stand der Ortskrankenkasse und eine Reihe kultureller und historischer. Vereine waren weitere Stellen, an denen sich der Verstorbene hervorragend betätigte. Im Jahre 1913 wurde er in den Vorstand der Synagogen-Gemeinde gewählt und gehörte ihm bis zum Jahre 19B3 an, davon zehn Jahre lang als. erster Vor­sitzender. In diesen Jahren von 1920 bis 1930 gab Justizrat Fabian im Verein mit dem ver­storbenen Rabbiner Dr. Kaelter dem jüdischen Leben in Danzig das Gepräge. Es war die Zeit der' grossen ostjüdischen Wanderung durch Danzig, welche das Gesicht der Danziger Ge­meinde völlig umgestaltete. Justizrat Fabian trat mit dem Gedanken hervor, dass die Auf­gabe des Danziger Judentums darin bestehen müsste, die Brücke zwischen West- und .Ost­judentum zu bilden, auf der .diese beiden jüdi­schen Gruppen . sich zu einer Einheit; ver­schmelzen sollten. In der Arbeit für diesen. Gedanken wurde Justizrat Fabian die über­parteiliche Führerpersönlichkeit des Danziger Judentums, die bei aller Treue zum Gedanken des C.-V. und des religiös-liberalen Judentums bei -allen Richtungen innerhalb der Gemeinde sich hoher Wertschätzung erfreute und auch nach dem Rücktritt von der Leitung der Ge­meinde erheblichen Einfluss ausübte. Bis m sein letztes Lebensjahr nahm der Verewigte an allen kulturellen Veranstaltungen regen. An­teil, man kann wohl sagen, dass er bei keinem Vortrag, bei keiner Veranstaltung des Kultur­bunde« fehlte. Mit ihm ist eine der letzten grossen Persönlichkeiten aus der Epoche des Danziger Judentums vor 1933 dahingegangen.

Dr. Erwin Lichtenstein.

Chefredakteur Dr. Alfred Hiraehberg; stellver. tretender Chefredakteur: Dr. Margarete Edel, heim. .Verantwortlich für den Sport: Dr. Ernst L B M7 ent 5 al; . verantwortlich für die Aufnahme von Bildern: Dr Margarete Bdelheim: samt- lieh in Berlin Für Rücksendung unverlangter Einsen, düngen ist Freiumseblaj: beizufügen Leiter der Auzei- Ren-Abteilung und verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Friedrich Nathan . Berlin DA III Vi. !' V- 9 - J l - 5 Verla*: Jüdischer Central-Verein e - V, Berlin W 15, Emser Str 42 Druck deT Buch "und Tief, druck Gesellschaft mbH, Berlin SW 19.

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