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kehren, und mit ihm die Rückerinnerung an unsre hcuti- gen Berathschlaaungen und Betrachtungen, und das Be« wußtseyn unsrer innigeil Liebe und Treue!

Unsre Gottes Freundlichkeit werde uns beschieden; so gelinge unsrer Hände Werk. All unser Thun gelinget nur durch ihn!

Das Konsistorium der Israeliten hat vor Kurzem ein sehr würdiges Mitglied verloren. Der Herr Konsi. siorialrath Simon Kalkar, Rabbiner des Sprcn« gels Eschwcge, gebürtig aus Hamburg, isi in einem Al« ter von 58 Jahren mit Tode abgegangcn. Mit aufrich- tigem Herzen wird der Verlust dieses Ehrwürdigen von der großen Anzahl seiner Freunde und Bekannten bedauert. Er war einer der edelsten Menschen im ganzen Sinne des Worts» liebreich» sanft, anspruchlos, wohltharig, seiner Frau und seinen Kindern musterhafter Gatte und Vater, und seinen vertrauten Freunden ein aufrichtiger, wahrer Freund. Seine achte Religiosität, gepaart mit c,ner ver« nünftigen, liberalen Denkungsart; seine Kenntnisse, be- sonders seine weltumfassenden Kenntnisse iin Hebräischen und in der jüdischen Tkeologie; sein rastloses Streben, sich auch in andern wissnschafllichen Fachern zu vcrvolk kommnen, und den Kreis seines Wissens zu erweitern; sein ernstes Bemühen, zur großem Veredlung seiner Glar!« bensqcnoffen, und vorzüglich der Israelitischen Jugend, möglichst bcizutragcn; seine freimüthige Art zu reden, so« bald cs die Sache der Wahrheit, der Religion und der

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