254 Herrn , so weit es no ch beste ht , wird aufgehoben u . s . w . " Nach diesen ersten , wenn auch ganz unvollständi¬ gen , Berbesserungsschritten ist nun für die Folge Besseres zu erwarten , da die Israeliten doch nun nicht mehr Schutzjuden sind , sondern als Bürger anerkannt werden . * ) Der Golem und hie Ehebrecherin . Eine Prager Legende * * ) Was lauft der Bote hin und her , Was deutet wohl sein Schrei ' n ? Die Zeit des Betens ist nicht mehr , Was Andres muß es sein ! — * ) Mit den Verhandlungen über diesen Gegenstand in den han - növerischen Kammern , die ohnedies in den Zeitungen , besonders in der Leipziger Allgemeinen Zeitung , gar sehr ausführlich mitgetheilt wurden , wollen wir die Leser unserer Zeitschrift um so mehr ver¬ schonen , als diese Kammererörterungen zu traurigen Betrachtungen Anlaß geben . Bei so mancher Menschen - und judenfeindlichen Aeuße - rung einzelner Kammermitglieder fragt man sich erstaunend : Wohnen denn diese Männer wirklich in Deutschland und in dem civilisirten Hannover ? — Wissen sie denn auch nicht , daß ihre abgedroschenen Zweifel , Fragen und Aeußerungen schon bis zum Ue - berdrusse langst erörtert , widerlegt , und zwar auch praktisch wi¬ derlegt sind ; daß z . B . auch in dem ihnen nahen Preußen die Juden seit dreißig Jahren gleiche bürgerliche Rechte mit den Chri¬ sten genießen , und man also besonders dort solche für die Juden nachtheilige Besorgnisse verschiedener hannoverscher Kammermitglie¬ der nur lächerlich finden mußte ? Mußten sie denn nicht schon durch dieses Beispiel allein , so wie durch das anderer , nicht bloß ferner , sondern deutscher Länder sich widerlegt finden ? Doch ge¬ nug über diesen fatalen Punkt , und statten wir lieber der königlich hannoverischen Negierung unfern Dank dafür ab , daß sie die Ver¬ besserung des traurigen Zustandes ihrer israelitischen Unterthanen begonnen hat . * * ) Bekanntlich existiren in der Prager Jsraelitengemeinde viele Sagen und Legenden , die besonders von der Zeit herrühren , in wel¬ cher der sogenannte „ hoche " Rabbi Lob ( aus Hoch ) dort lebte , von welchem viele Wunderdinge erzählt wurden , die als Sagen noch im¬ mer im Volke fortteben / So soll denn dieser bekannte Kabbalist auch einen Golem ( eine aus Lehm geformte männliche Figur ) besessen haben , der ihm , nachdem er einige kabbalistische Charaktere und Worte in sein Inneres gelegt , auf sein Befragen Geheimnisse entdeckt habe . Bloß am Sabbath soll dieser Golem von ihm nicht benutzt und vielmehr mit Fragen verschont worden sein . D , H . |