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Der moralische Unterricht kann, edrr muß vielmehr ebenfalls mit dem Anfänge der Entwicklung der übrigen Geisteskräfte zugleich beginnen. Die Wahl der Leseftücke kann die erste Veranlassung dazu geben. Zugleich führst der Lehrer durch Erzählungen (wahre oder erdichtete, wenn sie nur das Gepräge der Wahrheit tragen, und dem Alter des Kindes angemessen sind, gilt hier gleich viel) die Zöglinge in das wirkliche Leben, und zeige ihnen so unvermerkt, wie dep gute und edle Mann in jedem vorkommenden Falle handle Das moralische Gefühl zeigt sich schon bey dem kleinstes Kinde ziemlich lebhaft. Sobald es nur eine vorgelcgte Handlung wirklich versteht, wird es gewiß auch ein richch- ges Urtheil über ihre Zuläßigkeit fallen. An diese erste« Vorübungen schließe sich unmittelbar der erste Religion^ unterricht an. So sehr als möglich mache man dm erste« Anfang damit recht herzerhcbend und ehrwürdig. Am zweckmäßigsten scheint es, durch dm Anblick der Natur selbst die große Idee einer Gottheit in dem jungen Herzm hcrvorzurufen. Man thuc dicß mit allem Feuer der Do redsamkeit und der möglichsten Lebhaftigkeit des Ausdrucks, so sehr cs der Faßlichkeit unbeschadet nur geschrhm kannz denn Rührung, Empfindung zu rrweckm, ist der sicherste Weg, das junge Her; nicht zur Erknnttniß ; aber doch M heißestm Liebe gegen den Allvater zu fuhren. Die Goto heit ist einmal kein Gcgmstand unserer Denkkraft, der Verstand kann sie nicht fassen, aber das Herz wohl fühle«. Man unternehme cs daher niemals durch metaphysische Gründe die Vernunft von ihrem Daseya überzmgm z« wollen; dicß bewirkt weiter nichts als eine gänzliche Vm> klung in die öden Raume der Zweiftlsucht, wo kein Fadk» -.-st . ׳ -er