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der Ariadne den Sucher aus den labyrinthischen Irrgängen in das Helle Sonnengcbiet der Wahrheit zurückführt. Aber was an vollkommen deutlicher Einsicht abgcht, muß durch lebhaftes Gefühl ersetzt werden. Man nehme daher die Einbildungskraft und das Her; bei diesem Vortrage vor- xüglich in Anspruch, und erhebe deswegen den Ausbruch Nach dem jedesmaligen Grade der Fassungskraft der Zog- linge, über das Gemeine und Alltägliche. Mit Ehrfurcht und heiligem Schauer und doch zugleich mit innigem Vcr- gnügen müsse das Kind dieser Stunde des Unterrichts ent- gegen fthen. Ein feierlicher Gesang, wo möglich in einem Nebenzimmer von Instrumentalmusik begleitet» eröffne de« Vortrag. Ihm folge ein feuriges Gebet des Lehrers» mit ZIndackt und Rührung gesprochen, und an dieses schließe sich der Unterricht selbst an, der, wie schon gesagt, schlechter- Linzs nicht auf trockene Erörterung -von Begriffen einge- schrankt scyn darf. Lebhafte, selbst dichterische Schilde- rüngen der großen Erscheinungen der Natur, Darstellung des unverkennbar Absichtlichen in jedem Theile der Scho- pfung, Erweckung der Aufmerksamkeit auf die so deutli- chen Spuren göttlicher Weisheit und Güte auch bei dem kleinsten und geringfügigsten Naturprodukte scheinen mir die sichersten Mittel, die erste Ueberzeugung von dem Da- scyn der Gottheit , die erste Kcnntniß ihrer erhabenen Ei- genschasten und ihrer Verhältnisse zur Welk und zu uns zu bewirken. Nur auf die Religion der Natur müsse dieser erste Unterricht und meinem Dedünkcn nach so lange sich eknschränken, bis der Zögling mit einem reifem Alter de» rollen Gebrauch seiner Derstandeskräfte erlangt hat, um die Gründe, warum wir eine positive Religion haben, wüst
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