(Ein schlimmes Ende.
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über deren Verlauf nichts Näheres bekannt morden ist. Jedenfalls wurden die Vorgesetzten dadurch veranlaßt, ein wachsames Auge auf den Beamten zu haben, der sich durch seinen Parteieifer den Namen „Antisemiten-Schulze" erworben, bis dahin aber stets verstanden hatte, jeden Verdacht einer Urheberschaft der im Postamt vorgekommenen Unregelmäßigkeiten von sich abzulenken.
Trotzdem überraschte die am 7. Februar dieses Jahres verbreitete Nachricht, daß der bekannte Antisemitenführer, Postassistent Paul Schulze, wegen eines im Postamt Wohlau verlorenen Einschreibebriefes verhaftet worden sei. Der Umstand, daß der Breslauer General-Anzeiger zuerst diese Nachricht mit der unrichtigen Bezeichnung „Postassistent Scholz" wiedergab, ver- anlaßte zunächst nachstehende von dem Wagemuth Schulze's zeugende Veröffentlichungen:
Erklärung.
Mit Bezugnahme auf die Mittheilung des „Breslauer General-Anzeigers" vom 7. Februar erklären wir hiermit, daß wir einen Postassistenten Scholz weder als Mitglied unseres Vereins, noch überhaupt hier als Antisemiten, geschweige denn als „Führer" unserer Partei kennen.
Der Vorstand des Deutsch-sozialen Vereins Breslau.
I. A.: Dr. Schwarzer.
Erklärung.
In den letzten Tagen hat in der gesammten deutschen Presse ein Sturm gegen mich gewüthet! Wahr an den gegen mich vorgebrachten Verleumdungen ist, daß vor etwa 6 Wochen ein nach hier bestimmter Einschreibebrief in Verlust gerathen ist, und daß ich, wie alle Dienststellen, die bei richtiger Leitung des Briefes mit demselben zu thun gehabt hätten, in die unausbleibliche Untersuchung verwickelt gewesen bin. Daß diese Untersuchung nicht gegen mich allein, sondern gegen alle betheiligten Dienststellen geführt worden und außerdem kein Material zu ernsten Schritten ergeben hat, ist bereits in der Zuschrift meiner Vorgesetzten Behörde an die „Breslauer Ztg." zum Ausdruck gebracht. Mit genannter Zeitung rechne ich an anderer Stelle ab. Der „Breslauer General-Anzeiger" hat meine ihm gesandte Berichtigung nicht gebracht, dafür aber
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