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Im deutschen Reich.

Mütter 1895: 260 (1894: 273), aus Mischehen: jüdischer Vater, evangelische Mutter 1895: 232 (1894: 236), jüdischer Vater, katho­lische Mütter 1895: 59 (1894: 49), jüdischer Vater und sonst christ­liche Mutter 1895: 12 (1894: 3), evangelischer Vater, jüdische Mutter 1895: 212 (1894: 205), katholischer Vater, jüdische Mutier 3 895:65 (1894:54), sonst christlicher Vater, jüdische Mutter

1895: 12(1894: 16),zusammen (1895: 592(1394: 563). TieGeburts- ziffer ist unter den Juden in Preußen also wiederum herunter ge­gangen, und beträgt im Verhältniß zu der- allgemeinen Summe von Geburten nur 62 pCt. Dementsprechend hätte ihre Quote bei der Kindersterblichkeit auf 2530 statt 4081 heruntergehen müssen. Sie ist aber sogar bis auf 1497 gefallen, was als ein glänzendes Zeugniß für die Sorgfalt, welche die Juden ihren Kindern widmen, angesehen werden darf. Im Jahre 1895 wurden rein jüdische Ehen 2502 geschloffen (1894: 2383), Mischehen, jüdischer Mann, evangelische Frau 182 (1894: 133), jüdischer Mann, katholische Frau 39 (1894: 20), jüdischer Mann, sonst' christliche Frau 6 (1894: 5), evangelischer Mann, jüdische Frau 115 (1894: 113), katholischer Mann, jüdische Frau 48 (1894: 34), sonst christlicher Mann, jüdische Frau 7 (1894: 5), Summa 397 (1894: 310). Rechnet man den 2502 rein jüdischen Ehen noch die Hälfte der Mischehen hinzu, so ergiebt sich die Zahl 2700, während den gesammten 1895 in Preußen ge­schloffenen 253 729 Ehen gegenüber auf die Juden hätten 2842 entfallen sollen.

Die Jubelfeier der hiesigenLehranstalt für die WissenschaftdesJudenthums" am 27. Mai d. I. wurde durch Gesang des Lindenstraßen-Synagogen-Chors eingeleitet und ge­schloffen. Nachdem der Vorsitzende des Kuratoriums, Sanitätsrath Dr. S. Neumann die Geschichte und Wirksamkeit der Lehranstalt geschildert hatte, sprach Prof. Dr. Steinthal im Namen - des Lehrerkollegiums und Rektor Dr. H o ch f e l d Frankfurt a. O. in dem der früheren Hörer der Anstalt. Schließlich überbrachte Justizrath I. Ai e y e r die Glückwünsche der Vertretung der Jüdischen Gemeinde.

Unter lebhafter Antheilnahme weitester Kreise begingen am 26. Mai der Mitbegründer des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens Kommerzienrath Julius Jsaac und seine Gattin das Fest der silbernen Hochzeit. In demselben Hause, Viktoriastr. 12, in welchem am 5. Februar 1893 unser Verein begründet wurde, legten am 26. Mai 1897 zahlreiche Ovationen Zeugniß ab von dem vielseitigen verdienstlichen Wirken des Jubilars und seiner treuen Genossin bei zahlreichen edlen Werken.