747 Versuch einer wissenschaftlichen Metrik für die neuhebräische Poesie v. Isidor Kaempf. 748
Versuch
einer wissenschaftlich begründeten Metrik für die neuhebräische Poesie,
(Schluß.)
§. 14 .
Der Schöpfungs-Hymnus. v JL JL _u_
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Wie wir bereits bemerkt, werden hier nur solche Stellen mitgetheilt werden, die, an und für sich allgemein verständlich, keines weitern Commentars bedürfen. Diesem Vorsatze getreu, müssen wir hier den ersten Schöpfungstag übergehen und sogleich, mit dem zweiten beginnen.
Der zweite Schöpfungstag.
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Der dritte Schvpfungstag.
Nachdem die Trennung des Wassers vom Lande nach hagadischer Quelle beschrieben worden, heißt es in Bezug auf die getrocknete-Erde:
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1) Wie dieser Ausdruck zu nehmen sei, erhellt aus dem Folgenden. —
2) Die Poesie übernimmt es hier, den Einwurf jener angeblichen Weisen gegen die Authenticität der biblischen Schöp- -sungsurkunde, „daß diese, die Pflanzen vor Sonne und Mond entstehen lasse", durch die Bemerkung zu beseitigen, daß dieser Umstand ja für die Allmacht Gottes spricht, und daher die Authenticität der heiligen Schöpfungsurkunde um so mehr bekräftigt. Abgesehen aber von dieser poetischen Philosophie, so scheinen doch die angeblichen Weisen nicht zu wissen, daß die biblische Schöpsungsurkunde das Licht schon am ersten Schöpfungstag entstehen, am vierten aber es nur um einen festen Körper sich concentriren laßt, und daß ferner noch heutigen Tages Licht und Warme vorhanden sind, die von der Sonne nicht abhängen. —
3) Es ist hier: „rnhV' zu lesen.
4) Verbum in Pausa.' T —
Vierter Schöpfungstag.
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Da wir durch fragmentarische Mittheilung die Geduld der Leser zu ermüden fürchten, gehen wir ohne Verzug zu einem Gegenstände über, der.zur vollständigen Mittheilung sich eignet. —
Die Menschenschöpfung.
Die Erzengel umgeben den Thron des Herrn, der sie anredet, wie folgt:
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§. 16 .
Bevor wir uns für diesmal empfehlen, bitten wir nochmals den sachkundigen Leser, bei der Beurtheklung unseres Systems den- Gedanken sich stets zu vergegenwärtigen, daß es sich hier nicht um Geltendmachung unseres Talents, sondern um die Nachweisung der Bildsamkeit der hebräischen Sprache handelt —
Unserer Ansicht nach ist der heroische Hexameter das geeignetste Versmaß fw die hebräische Poesie. Die Individualität dieses mir 8!echt fo hoch gehaltenen Versmaßes besteht hauptsächlichst darin, daß, während es durch seinen freiem Rhythmus. Simplicität, ja fast prosaische Nachlässigkeit im Aeußern trägt/ — es durch angemessenen Rhythmenwechsel vollendete Kunst und liebliche Harmonie im Innern verbirgt, — und- dieser Zug ist es vorzüglich, der die biblische Poesie in der