Berichte, Studien und Kritiken
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jüdische Geschichte mü> Literatur.
M S 8 .
Leipzig, den 11. Juli
1843 .
Neuhebraiscbe P o e sie. Notiz über die äußeren Formen der Pijutinr. Das Metrum. Bau der Gedichte. Von S. Dukes. < Forts.). — .Kurz e Anzeigen. Saul und.David- .. ein Drama v. 'Rück ert. — Literarische Analekten. — Literarische Nachrichten und Miscellen. — Jakob Tri g la n d ' s Abhandlung über die Sekte' der Karaer. - Im Auszuge übersetzt. (Forts.) — Bibliographische Skizzen, mitgetheilt v. M. Sider. M. Schwavzauer, E. Cohn, A. Ink' und 'I. Fürst — Lit. Ankündigungen.
Neuhebräische Poesie.
Notiz über die äußeren Formen der Pijutim. Bon Leop. Dukes, in Tübingen.
(Fortsetzung.
III.
Das Metrum oder 2^7>E>)>
Der Gebrauch des Metrums ist arabischen Ursprungs, und wurde zu Ende der gaonäischen Periode sowohl in weltlichen als in religiösen Gedichten häufig gebraucht. Abraham Ibn-Esra hat in seinem Buche Zachot (etl. Lipp- mann, Fürth , 1827. S. 12) zuerst die bei den hebr. weltlichen Dichtern und Pajtanim üblichen Metra aufgezahlt, worauf wir auch bier verweisen. Wir halten diesen Ort hier- nicht geeignet, auf die Specialitäten emzugehen; denn dieses wird^erst in einem'andern Zusammenhänge geschehen können. Die Zahl derselben ist 17. Aus dieser Aufzählung geht hervor, daß alles nach arabischen Mustern gebildet ist. Im angeführten Buche heißt es: ,,Es könnte jemand fragen: warum sind gerade diese Metra üblich, können sie nicht nach Wunsch in's Unendliche vermehrt werden? Wenn dieser- welcher solche Einwendungen verbringt — ; so lauten Ibn- Esra's Worte — aus dem Schlummer seiner Thorheit erwachen und die a r a b i s ch e Metrik studiren wollte, so wird es ihm klar werden, warum, man gerade diese und keine andere Metra gewählt hat" ^ . Die Zahl der arab. Metra beträgt nach
14) 2'bpL-VN llpll HD |iyi3' —
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Zachot p. 11.
einzelnen Prosoden ebenfalls 17, obwohl einige (Hammer: Encyclopädiie des Orients S. 243) nur 12 annehmen. —
. Das Metrum wurde nur von spanischen Pajtanim gebraucht. Sie hielten sich streng daran, und gaben ihren Gedichten dadurch noch den Vorzug des Wohlklangs. D e ü t s ch- fra n z ö si s ch e Pajtanim machten keinen Gebrauch ' davon, und haben allem Anscheine nach dasselbe gar nicht gekannt. Auch-in späterer Zeit, als das Talent längst verschwunden war, hielten alle spanische Dichter fest am Metrum, ein Gedicht ohne dasselbe war ihnen kein Gedicht. „Ein Gedicht — so lauten die Worte des Mose ben Ehabib 1S ) — welches nicht gewogen ist nach kurzen und langen Sylben, wird im Dichterkreise verachtet, und bringt seinem Verfasser nur Schande und Verdruß". Die Benennung des Metrums ist weil kurze gegen lange Vokale abgewogen werden^ Seltener kommt das Wort vor l6 ). Dieses Wort,
welches Zirkcl bedeutet *), möchte vielleicht auch auf die m e-
15) Darke Noam (a. a. O7 heißt es:
\b M13} TlS CHSJIT Q’sfyps Siptp TJ'Ntfi' Tt?
spiw? p?3) “ijrci n^sr crntm“ nj?r6
16' Wir finden diesen Ausdruck bei I e h u d a I b n- Tib vo n in dessen Übersetzung des Chobar Ha-Lebabot. Es heißt daselbst:
n-onn mm nmxn npy ^n inDJn ll'L- —,-
tot i’ijiD aiN 'S (>LN n pntw no no'r-p inxi Q'^oni "nin3Jn nnoni pnpin ’Jissi aspom
/Ui D'jntjn
*) Ich weiß nicht, wie Hr. Dukes zu dieser Bedeutung kommt. Das Wort ?^pü n. d. F. im Neuhebrä'i-
schen gebildet und das ^im Althebrä'ischen^nicht vorkommt,bedeutet Nichts weiter als „Maaß" 's. v. n. und
man sieht, daß es sehr leicht mit synonym sein kann.
Red.
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