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geworden ist, und daß unser Rat bei Anlagen von Bibliotheken, unsere Unterstützung und unsere Auskunft über wissenschaftliches Material für Vorträge häufig in Anspruch genommen wird. —
Allein fragt man uns, wie ist es mit der Kasse des Verbandes bestellt? so müssen wir antworten: leider sehr schlecht. Die aus den Jahresbeiträgen weniger hochherziger Vereine sich rekrutirenden Einnahmen des Verbandes sind so minimal, daß sie kaum zur Bestreitung der allernotwendigsten Ausgaben ansreichen. Freilich, die kleinen und unbemittelten Vereine bekunden nach dieser Richtung ihren guten Willen so gut und so schlecht sie es vermögen, allein die großen und begüterten Vereine, von einigen wenigen abgesehen, sind noch immer nicht zu der Überzeugung gelangt, daß es für sie eine Ehrenpflicht sein müsse, zur Unterhaltung des Verbandes beizusteuern, um dadurch in erster Reihe solche Vereine zu fördern, die ohne unsere Unterstützung nicht existiren können. „Achtet auf die Kinder der Armen, — lautet ein talmudischer Spruch — denn von ihnen geht die Lehre aus." Achtet auf die Juden in den kleinen, armen Gemeinden, rufen wir allen zu, die für die Sache des Judentums Herz und Sinn haben, denn dort droht unsere Lehre ganz in Vergessenheit zu ge- rathen. Fast täglich erhalten wir Gesuche aus kleinen Gemeinden, ihnen Redner zuschicken, aber wie sollen wir alle an uns gerichteten Gesuche berücksichtigen, wenn uns die hierzu erforderlichen pekuniären Mittel fehlen? Indessen soll die Indolenz vieler Vereine gegenüber dem Verband uns nicht ab-