worden. Die Publikation des Verbandes, das Jahrbuch, erscheint in diesem, wie im Vorjahre, in einer Auflage von 7500 Exemplaren, das an sämtliche Vereine, auch an solche, die trotz wiederholter Aufforderung zur Erhaltung des Verbandes nichts beitragen, zun: billigen Preis von 75 Pfg. pro Exemplar abgegeben wird. Die von uns im vorigen Jahre angekündigte Herausgabe einer jüdischen Volksbücherei konnte bis jetzt, besonderer Umstände wegen, nicht verwirklicht werden. Indessen sind die Vorarbeiten soweit gediehen, daß wir wohl hoffen dürfen, schon in nächster Zeit zu einen: befriedigenden Abschluß gelangen zu können. Für heute freuen wir uns, darauf hinzu­weisen, daß es uns gelungen ist, Mittel und Wege zu finden, um die Geschichte der jüdischen Literatur von Dr. Gustav Karpeles, die jetzt in einer neuen Auflage erscheint und im Buchhandel Mk. 12,50 kosten wird, an die Mitglieder der Literaturvereine bei direkt an uns gerichteter Bestellung zum Vorzugspreis von nur Mk. 6, (exkl. Porto) liefern zu können. Da am 1. Mai 1909 die Subskription auf dieses Werk erlischt, so wäre es zu wünschen, daß unsere Vereine von dem ihren Mitgliedern eingeräumten Vorrecht so rasch wie möglich Gebrauch machten.

Als ein erfreulicher Fortschritt ist die von einigen Vereinen getroffene Einrichtung zu bezeichnen, neben den Fortbildungskursen für die Jugend besondere Vorträge zu veranstalten. Die Jugend bildet unsere Zukunft, und es kann nicht genug geschehen, um sie für unsere Ideale zu begeistern, mit unseren Geistesschätzen vertraut zu machen.

In letzter Zeit wird von verschiedenen Seiten an der Wirksamkeit unserer Vereine strenge Kritik geübt. So lasen wir erst vor kurzem:

In den wissenschaftlichen Vereine:: nehmen die Vereine für jüdische Geschichte und Literatur qualitativ und quantitativ den ersten Rang ein. Aber gerade wer sie als freudige Erscheinung begrüßt, darf auch vor den Schattenseiten sein Auge nicht schließen. Man wird bei allen: Wohlwollen nicht leugnen dürfen, daß diese Vereine auch Fehler gemacht haben, die sich