der Reisen, über ein eventuelles Arrangement einer Sonderfahrt orientieren zu können, bitten wir, die Programme etc. durch uns zu verlangen. Wir können dann alle Anregungen etc. weiter verfolgen und dafür einige Sorge tragen, dass unsere Leser eine angenehme Reise machen werden. Bei zahlreichen Anmedlungen unserer Leser werden wir einen Palästinakenner zur Führung und zur Aufsicht mitentsenden.
Die Redaktion der Zeitschrift „Palästina". München, Pettenkoferstr. 25.
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Systematische Palästinaarbeit.
2. Di e H ochschfule.
Als wir unsere Artikelserie „Systematische Palästinaarbeit" mit der „Schulfrage" eröffneten, haben wir nicht geglaubt, dies Thema noch weiter ausspinnen zu müssen. Aber gerade hier hat die Entwicklung Siebenmeilenstiefel-Tempo, und wenn wir nicht post festum kommen wollen, müssen wir noch rasch das Wort zur „H ochs chulf rage" nehmen.
Die höchste Forderung der Kulturzionisten — einer zionistischen Fraktion, die an einer noch nicht diagnostiziertem Krankheit einging — wir können ruhig sagen : das Ideal derselben war die Schaffung einer jüdischen Hochschule. Wer nur von den Palästinafreunden eine Mark übrig hatte, der erwarb das denkwürdige Scriptum „Eine jüdische Hochschule", um sich mit an den schönen Plänen zu erbauen. Ein Weilburger Gymnasiast aber zog aus, um in einem Artikel „Ein jüdisches Technikum" die grossen Herren mit ihren Millionenforderungen zu bekämpfen und ein kleines Technikum zu fordern, das sich ja später noch vergrössern könne (Salem in der jüd. Rundschau, Berlin 1902).
Mit den Jahren vergass man sogar des kleinen Büchleins und die Errichtung einer Hochschule wähnte man ganz, ganz ferne (viele zweifelten sogar an der Ausführbarkeit der Idee).
Aber im rechten Augenblick hat doch das jüdische Volk seine Rothschilds, die ihm erstehen. Diesmal sind es einsichtige Erben eines jüdischen Millionärs, die Thee-Wissotzky's, die ausser der bereits für die Gründung einer technischen Hochschule ausgelieferten Viertelmillion noch weitere Legate liegen haben, die sie allenfalls auch hiezu bereitstellen können.
Und in aller Stille geht der Verwalter dieser Erbschaft, der Hilfsverein der deutschen Ju,den aus, um die Nabobs Judas zu suchen und sie für das grosse Unternehmen zu erwärmen. Wenn auch der Fürsprecher recht angesehen ist, so sind doch
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