auch die Zionisten können froh sein, vwenn die völlig gerät. Uebriges Geld könnte ja auch weiteren Schulzwecken oder sozialen Instituten, besonders aber dem grossen Agrarzwecke jüdischer Ansiedelungspolitik zugeführt werden.
Der Hilfsverein und die zionistische Bewegung sind Ausflüsse lebendigen Judentums, ihre Interessensphären liegen in diesem Punkte ganz beisammen. Den Zionisten stehen aus den Oelbaumwäldern sichere Einnahmen zur Verfügung, teils Gelder des jüdischen Nationalfonds, der zu ähnlichen Zwecken Summen vorstreckte, wie für den Bauplatz „Bezalel", der jüdischen Kunst schule, für Grund und Boden von „Kirjath Sefer", des landwirtschaftlichen Erziehungsheims.
Die Palästinafreunde haben ein Interesse daran, dass nunmehr die Kräfte nicht verzettelt werden. Dass allie Teile harmonisch zusammenarbeiten.....
Ueberflüssig ein Zusammengehen nur, wenn der Hilfsverein hoffen kann, aus eigenen Mitteln ein grosses Werk zu schaffen.
Gut, dann bedarf Warburg und die Seinen neuer, fest um- rissener Zwecke für die Erträgnisse ihrer Oelbaumhaine. Man lasse den Hochschulgedanken der ähnlich drüben zur Tat heranreift und suche neue Fernen. Keine alltäglichen, wo wir sehen, dass Wunder geschehen und Träume in Erfüllung gehen.
Aber man suche Zweke für die Sammlungen, damit der Geldstrom reichlicher fliesse.
Denn nicht Träumenden ebnen sich die Wege, sondern Ziel- bewussten, die wohl getrennt zu marschieren wissen, aber vereint schlagen werden.
Dr. Ernst Müller, Jaffa:
Die Schulfrage Palästinas.
Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen, muss ich meinen Ausführungen voranschicken, was dieselben nicht bezwecken. Zunächst keine genaue Schilderung der palästinensischen Schulverhältnisse, ich habe dazu zu wenige Schulen, nur die eines engeren Kreises besucht, und überlasse daher anderen oder einer anderen Gelegenheit eine detaillierte Tatsachendarstellung. Ich will mich vielmehr darauf beschränken, die prinzipiell wichtigsten Schulfragen Palästinas zur Darstellung zu bringen. Und wenn damit zugleich die Forderung auf theoretische Lösung der Fragen gesteilt zu sein scheint, so soll auch dies nur hier und da in prinzipiellem, nicht aber in detailliertem Sinne gelten.
Das Schulwesen Palästinas wurde immer sozusagen als die heiligste Sache des Kulturzionisrnus betrachtet, von den Briefen Achadhaams zu Beginn der 90er Jahre bis zu den Agitationsreden S c h e m.- L e w i n s, ja von den Briefen der
204