Abhandlungen.

I. Rumänien. Eine offene Anklage.

^in Schrei tiefer sittlicher Entrüstung müßte durch ganz Europa erzittern über den schmachvollen Frevel, den ein Volk mit grausamem Hohne unter dem Deckmantel der Civilisation, im Namen des Christenthums nun schon geraume Zeit begeht. In Rumä- nien wird mit raffinirter Bosheit gegen die Juden, auch gegen diejenigen, welche gar keine andere Heimath haben, dort geboren sind, als gegen Fremde Verfahren, Metzeleien und Bedrückungen aller Art erscheinen jenen Barbaren gegen Fremde gestattet, Ver- fvlgung und Vertreibung der Juden ist Endziel aller ihrer Be- strebungen, und alles Dies geschieht unter dem Vorwände, die rumänische Nationalität, ein zwieschlächtig Kind zweifelhaften Ur- sprungs, rein und unverfälscht zu erhalten, mit dem Vorgeben, höhere christliche Sittlichkeit gegen jüdische Verworfenheit zu wahren. Wenn das der Kern der rumänischen Nationalität ist, dann ist sie die wilde blutgierige Feindin alles Menschthums, das Urtheil der Geschichte ist über sie gesprochen, sie wird den verdienten Unter- gang finden. Wenn das wirklich der Inhalt christlicher Sittlichkeit wäre, dann wäre wahrlich der Ausspruch nicht ungerechtfertigt: Wie der Zorn eures Gottes nur durch das Blut seines eingebornen Sohnes gestillt werden konnte, so verlangt auch euer Zorn Blut, ohne davon gesättigt zu werden.

Mit den schlechtesten Abfällen aus der Schmutzküche einer deutschen Schandliteratur mästen sich die dortigen Machthaber; denn von ihnen, von ״Staatsmännern," von den weisen Lenkern des Staates und den Gesetzgebern gehn jene Gemeinheiten eines shste- matischen Vernichtungskampfes gegen die Juden aus. Eine in

Bierteljahrsschnft Vl. 3. g