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Vorlag Ernst Kösfonbaum, Berlin SW 19, Neue Grünstra&e 30. Fernsprecher i A 6 Merkur. Generalvertretung für Palästina! HeIri z Z«imann r Tel-Aviv,

DJzengoffstr. 159. Die P. N. erscheinen zweimal im Monaf. Bezugspreis für

Deutschland, Österreich und Daniig RM .1,20 pro Quartal, alle anderen Länder. RM 150. Postscheckkonto! Berlin 37991. Anzeigen laut Tarif Anzeigen-General­vertretung i Herbert HirseK Berlin SW19, Neue Grönstrafje 30

Schriftleitung: Dr. E. F. Ascher

Berlin, 19. August 1935

Jahrgang II Nr. 15

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Soeben ist in Palästina ein sehr aktuelles und lebendig geschriebenes Buch von Hugo Herrmann erschienen:Palästina heute -^Licht ünd Schat-

^~-^en i ^VertfieB~B'ib Hon, Tel-Aviv). Mit Geneh­migung des Verlages veröffentlichen wir daraus das folgende grundsätzliche Kapitel. ^. . , Palästina ist ein kleines. Ländchen, noch wenig entwickelt. Es wird von einer Administration Ter waltet^ die die Inter­essen der arabischen Bevölkerung schützt und Juden nur ein­wandern läßt nach Maßgabe- der Wirtschaft Aufnähme- fähigheit Palästinas t wie sie diese interpretiert. Kann also auf die' Dauer eine jüdische Einwanderung vor sich gehen? Ist

^Raum vörlraircterrtür~eine~warchsende jüdfedhwBäsenrbevöt^ kerung? Denn daran' läßt sich nicht zweifeln, daß eine wach-

^sende-jüjdische Bauernbevölkerung allein die Grundlage einer echten und. dauernden Heimstätte sichern kaum

Die politisch führenden Gruppen der Araber Palästinas verneinen diese Frage schlechthin und fordern darum ein Verbot jüdischer Einwanderung und ein Verbot des Verkaufs palästinensischen Bodens an .1 uden, da aller Boden für die \vachsende arabische Bevölkerung nötig sei. Nahezu den glei­chen Standpunkt hat sich die Shav-Kommission zu « eigen ge­macht, die die Ursachen der Unruhen von 1929 untersuchen sollte, und in besonderer Schärfe^auch- Sir John Bope Simp-, son> der im "Auftrag 7 der Regierung i93o^ejnen f Bericht ü be r-

^ die gleichen Fragen erstattete. Er wollte besonders gewissen-- haf t sein unji war besonders1 oberflädilich. Angesichts der weit vöxieinaiider abweichenden Schätzungen zwischen> 8 und 18 Millionen' Dunam für die anbaufähige Fläche Palästinas hielt er es für das klügste, selbst eine Berechnung voi'zunelimen; er tat es folgendermaßen:

Der landwirtschaftlich wichtigste Teil-Palästinas ist das Bergland, wofür zwei verzweifelt weit auseinanderliegend« Schätzungen vorlagen : N xtie erste veranschlagte die anbaufähi­gen Böden auf 5,A Millionen, die zweite auf 3,5 Millionen Dunam, Hope Simpson ließ nun einen Teil des Berglandes, etwa ein Zehntel der Gesamtfläche, von Flugzeugen aus p.hoto- graphiereh und so feststellen, wie viel Prozent der Fläche an­baufähig sind wofern eine solche, selbst bei chemischer Bodenuntersuchung, überaus schwierige Feststellung auf Grund von Fliegerphotographien allein möglich ist. Von dem phötögraphterteh Gebiet wurden"4o Prozent als anbaufähig klassifiziert. Diese an sich schon sehr bestreitbare Annahme wurde frisch und munter auf das ganz<5 Gebiet angewendet, als Gesamtfläche fr ra/iroööDunam und folglich als bebau, bare Fläche 2 45o ooo Dunam angenommen. Da die Ebenen Palästinas ziemlich übereinstimmend auf etwas mehr als 5/i " Millionen Dunam Gesamtfläche, davon etwa 4,* Millionen

Hugo Herrmann

bebaubar, geschätzt werden, berechnet Hop§ Simpson das ganze verfügbare Gebiet (den Bezirk.von Beerscheva und den ganzen Negev mit insgesamt fast 12 Millionen Dunam. läßt er derzeit einfach weg) mit 11,5 Millionen Du-näm, wovon 6,5 Millionen anbaufähig sind. Davon besitzen die Judein 900 000 Dunam> die Fellachen also 5,6 Millionen Dunam (irr Wirklichkeit haben sie um ein bis zwei Millionen Dunam mehr). Und nun kommt sein -zweites Kunststück. Er schätzt (richtig), die arabische Bevölkerung des flachen Landes (ohne Reerscheba und NegevJ im Jahre 1930 auf l\ 80 000 Seelen oder 87 ooö,Familien. Da nun eine Umfrage in 10 1\ Dörfern (von etwa 1000 Dörfern, die es in Palästina gibt) festgestellt. ^xat7a^^2^7/r^rozen^ nen eigenen Boden bebauen, nimmt er ohne , leisestes Be- . denken das gleiche für sämtliche Araber auf dem Lande an und errechnet 61 400 als die Gesanitzahl der eigenen Boden bebauenden Fellachenfamilien. Jetzt ist es sehr einfach, das Durchschnittsmaß des Bodens, den jede Fellachen f am ilie be­baut, herauszubekommen: es ist zwischen 91 und 92 Dunaru. *Das ist aber zu wenig, sagt Hope Simpson, Auf -gutem. Boden braucht nach seiner Meinung eine Familie 16d, auf schlech­ten! 320 Dunam, um sich vom Ertrag ihrer laiulwirtschaft­lichen Arbeit ernähren zu können (jüdische Siedler brauchen

Numerus clausus" für Ärzte

Wie wir in der vorigen Nummer; schon berichteten, hat die Regierung einen Gesetzentwurf publiziert, der für die nach dem 1. Dezember 1935 einwandernden Ärzte einen ,,nu­merus clausus*Vhinsichtlich der Berufsausübung vorsieht,der­gestalt, daß der High Cömmissiqner jährlich eine liöchstzahl der auszugebenden Ärzte-Lizenzen festsetzt. Der Geaelzesvor- schlag begegnet allgemeinem Widerspruch und dürfte dalier kaum je Rechtskraft erlangen. - -.

10 bis 100 Dunam pro Familie). Also reichte der Boden Palästinas, selbst wenn man grausamer Weise die m5 600 Fa­milien (29/10/0) landloser Fellachen ganz unberitrkfcu'hligt und landlos läßt, heute schon bei weitem-nicht aus, um die vorhandenen Fellachen zu ernähren. Von jüdischer Einwan­derung und landwirtschaftlicher Ansiedlung kann also ülx'r-

haupt keine Rede seinl ^ -------------- 1=- - - ----

Wenn Hope Simpson mit seiner leichtfertigen. Rechnerei Recht hätte, müßte Palästina aussehen wie in meiner Jugend­zeit das Stehparterre der Wiener llofoper, wenn Selma Kur/