sang« Worin du das Land berrist, findest dn in Wirklich- koii nur zwei Bezirke, die den Eindruck machen, als wären sie ."wohlhehaur und relativ dichtbevölkert, nämlich die Örangenzone Jaffa r -TeI-Aviv und den Ernek Jcsreet, während dein Weg sonst fast überall durch Bezirke führt, die nach europäischen Begriffen geradezu leer sind. Hier und da ein Feijachoniiof. kleine bebaute Flächen zwischen weiten Strecken unbebauten, gar nicht oder nur als Weide benutzten Bo(lenst Das Land wirkt leer, unfruchtbar, verlassen, öde; es ist eine großartige und erhabene Öde. in manchen Gegenden geradezu zu derti.■^c£.ühLgasi.ejgcrl,-^daß du in einer gran(Ii()seri ( rzeitlairdschaft wandelst« noch vor Erschaffung des Menschen. Und doch weißt du, daß dasselbe Land einst ^ fruchtbar war und eine Bevölkerung ernährt hat, die ein" '"Mehrfaches;der heutigen zählte.. Wie rasch sich das Bild einer
AUTO/ EISENBAHN UND KAMEL
Keine Kamelkarawanen mehr im Jaffaer Hafen
Vom i. Anglist an ist die Benutzung• voir Kamelen fm. • Jaffaer llafcnverkehr verboten worden. Die Transporte sollen mit Lastkraftwagen vorgenommen werden. Das Verschwinden der Kamelkarawanen aus dem Jaffacr Hafengelände be- 'clo.ii(et clas Ende einer mehrtausendjährigen Tradition; einer (lei: ältesten llafenplälze der Welt modernisiert sich endgültig!
.Vom Autostraßenbau
Die neue Autostraße llamalajim—Magdielr—Kl'4r—-Sabd-— Kalkilia steht kurz vor der Vollendung. Damit wird das letzte ( t Iied der großen t Sücl-Nord-Autoßtr a ßc Gaza—^Jaffa—Tel- A viv—Tul ka nii—Jenin—Äffuleh—Haifa• im modernen Ausbau fertig sein— zur Erleichterung der Kraftfahrer;, für die das Feldweg-Zwischenstück, von Jarköria nach Kalkilia bisher immer einebesondere Strapaze bedeutete.
Verstärkter Eisenbahnverkehr ab 1. September
Die beiden neuen Personenzüge auf der Strecke Haifas Iviidd (mit Anschlüssen nach Jerusalem, Tel-Aviv und Jaffa) werden voni i. September aiMverkehren; und zwar ein Früli- zug ab Haifa 6,3p Uhr und ein Abendzug nach Ludd 7 Uhr. ,
Landschaft ändern, wie rasch sich ihre Aufnahmefähigkeit erhöhen kann, läßt sich gerade in den jüdischen Siedlungsgebieten mit Händen greifen. Einer der Pioniere von Begau ja hat es einmal klar und schärf gezeichnet: ,Was haben die eisleii Ansiedler im Jördantal im Jahre. 1908 vorgefunden? Westlich vom Jordan eine kleine jüdische Kolonie der Viva, Milehamie; dort, wo jetzt Kinereth steht, hauste eine Gruppe von Beduinen> zum Teil in Zelten auf dem Gebirge, zum Teil in einer Ruine nahe dem Seei Landwirtschaftlich zeigte die Gegend dasselbe Bild wie ganz Galiläa. Die heute zu Deganja gehörige Fläche wurde von einem persischen E X feudi m it Hilfe voii 2.5-arabischen-Fellaclienfamilien bearbeitet, die in einem Feudalverhältnis zu. ihm standen und \ ihren Lohn zum Teil in Getreide, zum Teil in anderen Le-
. v beiismitteln erhielten, die der Fellache im Läden cles gleichen EHendis kaufte. Der Jordan bildete Sümpfe, die Brutstätten, der Malaria waren, Auf der Ostseite des Jordan war der Zustand, noch primitiver.« Den Verkehr zwischen beiden Ufern besorgte, am Ausfluß des Jordans aus dem Tiberias- sec, ein Boot, aber auch hur bei günstigem Wetter. Iiier nahniu zunächst eine jüdische Arbeitergruppe, bestehend auä zwölf Personen unter Führung eines Ökonomen, die Arbeit auf und zwar den Getreidebau. Nun kamen die Fachleute und berechneten, daß jede .Familie zu ihrer Existenz i5o Dunum benotige> daß also auf dem Boden Von Deganja (3ooo Dunam) zwanzig Familien leben könnten. Nach zehn Jahren ging man zum Gemüsebau über; die für den Unterhalt einer Familie erforderliche Fläche winde reduziert und an Stelle der einen Siedlung Deganja gab es jetzt zwei, Deganja A und Deganja B. Nach weiteren sechs bis sieben Jahren begannen wir Bananen anzupflanzen. Als uns dies gelungen
_ jmv kamen^U Tins ge-
(liehen, und stellten uns das Zeugnis aus, daß unser Boden für Banauenbau geeignet sei. Die Einnahmen stiegen, die
Fläche pro Familie wurde eingeschränkt, die Bevölkerung nahm zu. Wir sind jeUt zur Anpflanzung von Grapefruit übergegangen und haben die für die Existenz einer Familie erforderliche Fläche weiter reduziert Auf der Fläche von Deganja, wo sich einst zwölf Personen befanden, gedeihen jetzt drei Dörfer mit /|5o Einwohnern, und wir teilen von ihrem Boden eine Fläche für eine vierte Siedlung ab."
Ich denke, es ist klar, worin das Jgeheitnnis besteht, noch ganz abgesehen von den Tricks und Rechenkunststücken Hope- Simpsons. Die Frage der Aufnahmefähigkeit Palästinas kann man nidit ^ gegebe *•
nen Augenblick beantworten, sondern nur durch die Würdigung einer seit etwa fünf jahrzehnten vor sich gehenden Zuerst sehr langsamen, dann immer rascheren und jetzt gelegentlich schön atemraubend schnellen Entwicklung* Jeder einwandernde Jude schafft Raum und Arbeit für weitere und für Araber; Palästina ist nicht ^in fest begrenztes und umschriebenes Feld immer gleichbleibender Arbeit, sondern etwas Werdendes, sich Entwickelndes, Wachsendes. Wo heute, , mit dem Holzpflug und dem Dreifeldersystem, ein arabischer Fellache seine Nahrung finden kann, können, es morgen, mit modernen Maschinen, Kunstdünger und Intelligenz, drei, sechs, zehn Siedlerfamilien; wo heute auf unbewässerteim : Boden ein paar Ölbäume wachsen, findet morgen die Tief- bohrmaschinc Wasser, grünt übermorgen eine Orangenpflanzung oder ein Gemüsegarten und bringt vervielfachten Ertrag, ernährt eine vervielfachte Bevölkerung.
Manchmal fragt man mich, für wie viele. Juden Raum in Palästina ist. Ich lehne es ab, eine Ziffer zu nennen, ich' weiß nur, daß Palästina von Tag zu Tag größer wird, daß von Tag zu Tag mehr Raum • hier wird. Die jüdische Einwanderung betrug zuerst vielleicht hundert pro Jahr, dann tausend-, dann fünftausend, -heute vierzig- und fünfzigtausend, Aber weriii erst größe und * weite Gebiete, .die heute von uns noch kaum bestreiten sind, aufgeschlossen werden, der Süden und das Land Östlich vom Jordan; besteht kein Zweifel daran, daß auch unsere fünfzigtausend jährlich noch erlieblich übertroffen werden können. Nur: man darf nicht pedantisch rechnen — soviel Dun am, soviel Einwanderer.. Nicht- statische Mechanik löst die, Raumfraage Palästinas; sondern die> Dynamik einer Bewegung; die ein Volk mit Kraft erfaßt hat und täglich Existenzmöglichkeiten für Tausende dort schafft, wo bisher wenige Dutzend Einwohner ein jammervolles Leben von Tag zu Tag fristeten. ~". ~ , ■ ,.■ .. "■. . . :
Landwirtschaft in Zahlen
(Fortsetzung von Seite 3)
bei Eiern 3—U 0/0) , wird damit vergib'ßert und eine Möglichkeit '■zür-'-:f^tiphßilen Einfuhreinschränkiing geschaffen. Zur Ulli- \ stfätion sei eine Angabe erwähnt, die auf der vor kurzem in Afuleh stattgefundenen ,/Triuva"-Konferenz Über die A11 fr gliederung des: Vertriebs von Milch und Milchprodukten nach Produzenten-Kategorien gemacht tourde. In den drei Großstädten TefcÄmVy tä entfällt T duf die „Tnüva", die den maßgebendsten Teil der judischen gemischt- landwirtschäftlichen Produktion veräußert, im letzten Jähr nur 36 Liter je Kopf fährlich, obwohl in den letzteji b Jqhren die Menge der durch die „Tnuva" verarbeiteten Milch sich von - U,3 Millionen Liter auf 8,5 Millionen Liter gesteigert hat. Auf andere einheimische Produzenten (der ^Tnuva" nicht angeschlossene jüdische Wirtschaften, ferner arabische und deutsche Produzenten) entfällt eine entsprechende Ziffer von 23 Litern. Dem gegenüber betrug die Importziffer je Kopf 125 bis IAO Liter, d. /i. daß von einem Gesamtverbrauch von 18A bis 199Liter je Kopf auf den Import 68 — 70 Proz. entfallen. Diese Angaben veranschaulichen die Größenverhältnisse und zeigen, welchen weiten Weg die judische Produktion noch zurückzulegen hat, um eine beachtenswerte Position in der einheimischen Bedarfsdeckung zu erlangen.
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Der „Keren Käjemeth L'Israel" (Jüdischer Natipnalfonds) hat von pktober iq34 Juni
insgesamt a34 000 £p. erzielt, 3ö.o/ 0 mehr als im entsprechenden Vorjahrsahschnitt, Von Oktober io3/| bis Juni iy35 hat sich sein Bodenbesitz von 3/|'ä 000 auf 352 000 Dunam erhöht.
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