״ Geburtenregelung'‘.
Eine haladiisdie Betrachtung
von Rabbiner Dr. Hermann Klein, Berlin.
סימן טוב לאדם שהוא ביישן Es ist ein gutes Zeichen für einen Men- sehen, so lehren unsere Weisen, wenn er schamhaft ist. Die Scham ist die treue Wächterin und Hüterin vor jeglicher Sünde, und es ist sicherlich Pflicht, dieses Gefühl zu stärken und es nicht zu verscheuchen. Dieses Gefühl der Scham war es, das; uns bis heute verhindert hat, über sexuelle Fragen in derOef- fentlichkeit zu sprechen oder gar zu schreiben. Aber man kann auch jein an sich richtiges Gefühl übertreiben, und wer weiß, ob nicht das übertriebene Schamgefühl der berufenen Kreise es ,mitverschuldet hat, daß man heute in den weitesten jüdischen Kreisen sich nicht mehr schämt, das zu tun, woran zu denken und wovon zu sprechen man sich bis heute geschämt hat. Scham ist Wächterin der Unschuld und Sittenreinheit, und wenn diese geschwunden sind, so ist es einfach unverzeihlich, wenn man auch jetzt noch sich scheuen würde, die Dinge, die sich täglich abspielen und die fast zu Selbstverständlichkeiten geworden sind, beim richtigen Namen zu nennen. Und hinzu kommt noch die nicht wegzuleugnende Tatsache, daß heute in allen Kreisen das Problem der Abtreibung, das Für und Wider öffent- lieh diskutiert wird; es gibt kaum eine Zeitung, in der diese Frage nicht ventiliert wird. Und da sollten wir noch schweigen ? Sollten es nicht ,als heilige Pflicht betrachten, die דעת תורה all denen Ibekanntzugeben, die noch immer in der תורה den Weg- weiser auch für ihr privates Leben sehen? ולא תהא תורה שלמה שלנו כשיחה בטלה שלהם? Wir dürfen es umsoweniger tun, als gerade in der letzten Zeit auch über die דעת תורה Ansichten verbreitet werden, die der Wahrheit widersprechen. So erschien in der Zeitschrift der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden Jh'rg. 2 Heft 1 ein Artikel über ״ das Problem der Geburten- kontrolle in der Gegenwart und im jüdischen Schrifttum“, derpiit jden Worten schließt: ״ Bis dahin aber Geburtenkontrolle, um der Heutigen und um der Kommenden willen. Das Wort derLehre gibt einen Anhaltspunkt daz u.“ Wir wol- len beweisen, daß dies nicht der Fall ist.
Es'soll daher versucht werden, die Probleme, die mit diesen Fragen Zusammenhängen, halachisch zu beleuchten. Ich denke