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Hasmonäer auch heute noch 80 lesenswert ist wie damals, als er geschrieben wurde? Dort wird uns nämlich erzählt, daß nach Abschluß der Makkabäer-Kämpfe der Gerichtshof der Hasmonäer die Bestimmung getroffen habe, daß von nun ab und weiter jedes Attentat auf die Heiligkeit der jüdischen Ehe mit bosonders schweren Strafen geahndet werden solle. בית דין של חשמונאי גזרו הבא על כותית חייב עליה משוש נדה שסחה עבודת כוכבים זונה! Ist dieser talmudische Bericht nicht auch heute noch von hohem Interesse ? Wir können zunächst aus diesem kurzen talmudischen Satze ent- nehmen, daß zur Zeit unserer Chanukka-Geschichte nicht bloß der Tempel entweiht war, daß auch an dem jüdischen Familienleben jener Zeit das Beispiel der griechischen Entartung nicht spurlos vorbeigegangen war; nicht bloß der jüdische Tempel war entheiligt, auch die jüdische Ehe war entweiht. Und ebenso wie die Has- monäer den Tempel säubern mußten, so mußten sie auch Vorsorge treffen, daß in Zukunft auch die Heiligkeit der jüdischen Ehe gegen Verrat und Tempelschändung geschützt werde. Damit ist aber auch zugleich die Bedeutung des Chanukka-Festes entsprechend zu erweitern. Unser Chanukka-Fest will uns nicht bloß an die Tapferkeit der Makkabäer erinnern, nicht bloß an die Säuberung des Tempels und an die Geschichte jenes wundersamen Ölkrügleins sollen wir an Chanukka denken, auch daran sollen wir an Chanukka denken, wie die Hasmonäer damals ihres Sieges sich nicht freuen konnten, ehe sie nicht das Heiligtum des jüdischen Familienlebens gesäubert hatten, ehe sie nicht im Tempel der jüdischen Ehe das ewige Licht des Gotteswortes entzündet hatten. Es hat darum seine tiefe Bedeutung, wenn das Chanukkafest in erster Linie im Hause gefeiert sein will. Gewiß soll auch im Gotteshaus das Chanukkalicht entzündet werden, und es wäre sehr zu wünschen, wenn in allen jüdischen Gemeinden das Chanukkalicht wirklich לפרסומי ניסא und nicht unter Ausschluß der Öffentlichkeit ent- zündet werden würde. Allein nicht bloß in unseren Tempeln, auch in unseren Häusern sollen wir das Chanukkalicht entzünden. Ja wichtiger noch als die Kerzen, die in den Synagogen brennen, ist das Menorah-Licht, das in reinen jüdischen Häusern leuchtet.

Jener talmudische Bericht darf uns aber auch noch aus einem anderen Grunde interessieren. Wir können nämlich aus ihm gar manches entnehmen, was uns gegen die furchtbaren Gefahren zu wappnen vermag, die auch heute noch genau so wie damals dem Heiligtum der jüdischen Ehe drohen. Auch in unserer Zeit ist ja die jüdische Ehe in weiten Kreisen ungefähr das Gegenteil