Kerefchil-rabbali.
(Handschrift der Prager jüd. Gemeinde. >)
Dessen Verhältniß zu Rabba-rabbati, Moses Ha-Darschan und
kussio fidei.
Von A. Epstein.
Die interessante Handschrift, welche den Gegenstand dieser Studie bildet, ist mit den Namen nnserer ersten Literarhistoriker, Rapoport und Zunz, eng verbunden. Sie gelangte in den Besitz Rapoports; er erkannte sofort ihre Wichtigkeit, und machte über dieselbe an Zunz Mittheilungen. Zunz beschrieb sie in seinen Gottesdienstlichen Vorträgen (S. 288 ff.). Er verglich den Inhalt der Handschrift, welche den Titel Bereschit- rabbati. führt, mit den Citaten Martini's in seinem Pugio fidei aus einem Bereschit-rabba des Moses Ha-Darschan, auch mit den von Raschi im Namen des Moses Ha-Darschan angeführten Auslegungen, und gelangte zu dem Resultate, daß die Hand- schrift das Werk Moses Ha-Darschan's sei, welches ״nach seiner Zeit mit Zusätzen und der Benennung Bereschit rabbati aus- gestattet worden" sei. Zunz fand nämlich, daß ״mehreres darin mit den Fragmenten bei Martini, anderes mit dem Character der von Raschi aufbewahrten Auslegungen (des Moses Ha-Darschan) übereinstimmt." (Jbid. 289).
Dr. Jellinek (Bet Ha-Midrasch 6, XIV) nimmt ohne Weiteres an, Moses Ha-Darschan sei der Verfasser des Bereschit- rabbati.
') Es ist mir eine angenehme Pflicht, dem Vorstande der jüdischen Cultusgemeinde in Prag meinen Dank für die Freundlichkeit auszusprechen, mit welcher derselbe mir das kostbare Ms. zur Benutzung überließ.
1888. n. 5