Beiträge zur Geschichte und Würdigung der Hygiene der Juden.
Auf den Wunsch des Vorstandes der Gesellschaft für jüdische Volkskunde erscheint dieses Heft als Hygiene-Sondernummer. Es kann als Ergänzung zu dem gleichzeitig im Auftrage der ..Historischen Abteilung der Dresdner Internationalen Hygiene-Ausstellung 19U u bei K. A. LiDgner, Dresden, vom Unterzeichneten herausgegebenen Buche ,.Die Hygiene der Juden" gelten»
Der Herausgeber.
Aus Philo 1 ).
Vom Herausgeber.
De spec. legibus p. 282. Der Sabbat dient dazu, „den Druck der beständigen ununterbrochenen Arbeit zu lindern, und den Körper durch Gewährung einer gemessenen Erholungszeit zu gleicher Arbeitsleistung neu zu stärken".
305. „Sobald der monatliche Blutfluß eintritt, soll der Mann die Erau nicht berühren (o. Mos. 18,19. 20,18), sondern, während dieser Zeit sich des Geschlechtsverkehrs mit ihr enthalten, in Scheu vor dem Naturgesetz . . . Denn das wäre eben so, wie wenn etwa ein Landmann aus Trunkenheit oder Wahnsinn Weizen und Gerste in Seen und Flüsse säen wollte statt in Felder . . Jene, die bei der Begattung zugleich die Vernichtung des Samens herbeiführen, sind unzweifelhaft Feinde der Natur (Gottes)".
306. Zu meiden ist, was „die jungen Leute sich herausputzen läßt und blühende Jugendkraft zur Erschlaffung bringt, die zur Vollkraft und Stärke zu entwickeln Pflicht wäre".
333. Pfäudung des Mühlsteins verrät Mordabsicht.
De sacr. Ab. et. C. T 169. Nächst Mäßigkeit und Keuschheit dient zur Erhaltung der körperlichen Kraft und Gesundheit die Arbeit. Gleich der leiblichen Nahrung erhält ' Anstrengung die Kräfte.
IL Vita Mos. IL 163. Durch augestrengte Tätigkeit bezwingt die Vernunft Leidenschaften.
Quod det. pot. I 195. Auch Sauberkeit und Reinhaltung des Körpers, Baden und Salben dienen der Gesundheit. Gegen Verweichlichung empfiehlt Philo Einfachheit in Kleidung und Wohnung,
*) Zumeist nach der Uebersetzung von Heinemann.
Mitteilungen z. jüd. Volkskunde 1911, 4.
