Die hebräischen Traditionen in den Werken

des Hieronymus

von

Dr. M. Rahmer.

Zweiter Theil:

Die Commentarien zu den XII kleinen Propheten.

II. Joel 1 ).

1 .

Cap. I. V. 1. Hieronymus folgt, wie er im Vorwort zu diesem Propheten ausdrücklich bemerkt, im Gegensatz zu den LXX, welche Amos auf Hosea folgen lassen, der massoretischen Anordnung (Hcbraica veritas nennt sie H), wonach Joel der zweite der XII ist, qui juxta Hcbraeos secundus est, weil er ihn, ebenfalls der hebr. Tradition folgend, einen Zeit- genossen des Hosea sein lässt Seine Worte lauten: Tempora quoque, in quibus proplietavit, eadem debemus accipere, quae et in Osec legimus.

Hieron, macht hierbei die richtige Bemerkung, dass, wie Hosea sich mit seinen Reden ganz besonders an das Zehn- stämmereich wende, so Joel ausschliesslich an das Reich Juda, u. dass er des Reiches Israel gar keine Erwähnung thue (et null am ornnino Israelis, i. e. decetn tribuum, in hoc fieri mentionem.) Diese Stelle hat wohl auch Isak Abarbanel im Auge, wenn er im Vorworte seines Commentars zu Joel sagt: וכבר זכרו חכמי הנוצרים שיואל לא גיבא כי אם על מלכיה יהודה וירושלים ושכאמרי שם ישראל כיון על יהודה תמיד.

2 .

Ibid פחואל p יואל . Den Namen Joel erklärt H. in doppelter Weise: Joel, quod apud nos sonat ״ incipiens, vel ״ est Deus, also entweder (v. radix ״ (יאל der Anfangende, oder als Zusammensetzung ״ יו אל Es ist ein Gott. Der ersten Erklärung liegt eine alte exegetische Tradition zu Grunde: ר יהודה אומר אין הואלה אלא התחלה (cfr. Jalkut zu Sam. I, 12, 22), der die Ansicht der רבגן gegenübersteht,

J ) Die Coinmentarii zu Hosea sind in dieser ״ Monatschrift 4 * Jahrg. 1860 , p.^216 -224, 460-470, Jahrg. 1867 p, 108-106 u. Jahrg. 1868 p. 419427 behandelt Man vergl. das. die Einleitung za den Commentarien.

Monatsschrift. Jahrgang 41. 40