■1 Z«r römische» Kaisergeschichte au-' talmudischen Quellen.
Wem! von Pescennius hier die Rede ist, so ist die stanze Erzählung verständlich. Der Jndäer, vo» Römern bei Tiberias interpellirt, wurde stcsragt, welcher Partei er angehört: n« גץ דסאן ; uub seine Antwort lautet: von Pesee n n i u s' Partei, und darum wird er von denselben verschont, und diese Schonung wird von dem Herrscher gebilligt. Aus Spartians Bericht geht mit Entschiedenheit hervor, dasz die Bevölkerung Palästina's in Streit nur das Imperium zwischen Pescennius Niger und Septimus SeveruS in Parteien auseinander gegangen war. Ein Theil hielt zu denr Erster» (Spartiau. Severus XIV.: Palaestinis paenam remisit (Severus), quam ub causam Xigri meruerant. Die Samaritaner von Neapolis (Sichen!) hatten rlligers Partei ergriffen und mit Waffen Severns bekänipst, wofiir dieser Kaiser nach errungenem Siege der Stadt Neapolis die Privilegien einer Stadt entzog. (Das. IX.s: Xeapolitauis etia!» Palaestinibus jus civitatis tulit (sustulit '). quod pro Nigro diu in armis tue- rant. Da Severns die Neapolitaner oder Samaritaner so hart bestrafte, dagegen den übrigen Palästinensern, d.h.den Judüern die Strafe erlassen hatte, so kann daraus und nach dem grausamen, rachesüchtigen Charakter Severus' gefolgert iverden, das; nicht säiumtliche Jndäer sich zu Nigers Partei gehalten hatten. Ihre Anhänglichkeit wäre auch auffallend, da er doch mit seiner Lieblosigkeit gegen sie keinen Hehl gemacht hatte. Hielten die mei- sten oder viele Jndäer zu Severns' Partei, so ist die Berwnnder- nng der Römer gegenüber Pescennius in der talmndischen Erzäh- lung, daß er sie noch dulde, situationsgemäff: ״ Wie lange wirst Du noch diese Judäer verschonen": v עד איכותי את ג־קיים עם אילץ יהרדאי . Der eine Judäer, auf welchen Römer bei Tiberias stießen, der vielleicht bewaffnet war, suchte sich dllrch die Aeußerung zu retten, er gehöre zur Partei des Pescennius, und dieser billigte ihr
') Spanheims richtige Emendation.