72 Die hebräischen Sprachproben bei Ritter Arnold v. Harff.

Hebräische zu überprüfen noch übrig. In den folgenden Zeilen soll daher eine Untersuchung der auf S. 188189 der gedruckten Ausgabe vor kommenden Proben in ״ Jutscher spraich vorgenommen werden. Ueber die Entstehung dieser Sprachbeispiele hat A. v. Harff selbst genau Kunde gegeben: ״ Item, so heist es auf S. 187, ״ bynnen Jherusalem wonent gar vil juden, daer under etzliche , geleirde doctöres der cristli- eher leyr vss Lumbardien geboeren waeren ind tzweyn cristen munchen, die bynnen dryn jaeren van deme cristlichen ge- loyuen geuallen waeren zoe deme jutschen seckt, dae ich gar vil reden vsshoelungen ind fraegonge mit hat, dey mir yetzont zo wijt vallent zo schrrjuen. ouch vant ich drij duyt- sehe juden bynnen ־ Jherusalem ind ouch sus in allen hey- denschen ind türckschen Steden, dae mit ich duck geselschaff moist halden vmb der spraichen wil, wilcher alphabeet ich schriuen leert ind ouch van yerrer degelicher spraechen etz- lige woert behielt, as hij vff die ander sijde her nae getzei- chen steyt ;

Was A. v. Harff nach dem Munde seiner Gewährs- männer aufzeichnet, ist das gewöhnliche Jüdisch, durchsetzt mit lädinischen Ausdrücken, wie die Formen ״ dormen und ״ beyueren beweisen. Deutsche Ausdrücke finden sich ent- gegen den Behauptungen nicht in den Beispielen und so hat Rudolf Hildebrand unrecht, wenn er aus Harffs Proben die Tatsache erschliesst, die jerusalemer Juden hätten alle deutsch verstanden, sodass man sich bei Aeusserungen in dieser Sprache habe hüten müssen. Im nachstehenden be- folge ich die übliche Umschrift.

a wird in der Regel von Harff mit o wiedergegeben.

. . Die jutsche spraich:

Lehem (broit) richtig לחם jojeii (wijn) r. pV moim (wasser) r. כ 1 ינש boissar (fleysch) r.

befinna (keyes) r. betzin (eyer) ביצים hometz

(essich) r. חמץ , semen (oelich) r. ש 0 ן tangol (eyn,