Zur Geschichte der Juden in Worms.
Don Di*. \i. tzewnsobn daselbst.
Sic nach der sinnigen Sage der Alten die Tiwra mit Israel durch alle Zeiten dahiuziohk, in der Heimat wie im Enl, in Freuden wie in Leiden bei ihm verharrt und das Leos getreulich 'mit ihm theilt, so ist die altehrwürdigc Synagoge zu Worms die treue Gefährtin ihrer Gemeinde, und die Schicksale der erster« könnten zum chronologischen Faden für eine Gejchichte der letztern dienen: es geschah kein irgendwie bedeutsames Ereigniß in der Gemeinde, namentlich von Außen her, von welchem das Gotteshaus nicht berührt worden wäre, und wir schicken daher einige dasselbe betreffende Data voraus. — Wie zahlreich auch die Notizen -- im Grunde nur unverbürgte Traditionen— über das erstaunliche Alter der Synagoge zu Worms sich vorffnden '), so sind doch nur nachstehende Angaben als vollkommen sicher auznnehmen. Das Ehepaar Jacob und Rachel,' welches reich, aber kinderlos war, erbaute die jetzige Synagoge im Jahre 838 jetziger Zeitrechnung; im Jahre 1034 erhielt dieselbe eine Re- Novation 2), im Jahre 1615 wurde sie bis auf einige Ueberrestc נ ) zerstört und endlich im Jahre 1620 wieder in ihrer jetzigere Ge-
t) Bergt. Mase Nisim I. Erzählung / und besonders Schudt: Jüdische Merkwürdigkeiten rc. I. Th. S. 4i7.
2) Worunter höchst wahrscheinlich der vorspringende Anbau, die jetzige Frauensynagoge zu verstehen ist.
:i) Nach Mase Nistm blieben nur die Thüren, d. i., der innere Eingang zur Synagoge, an dem man übrigens noch heute Spuren jener vandalischen Zerstörung wabriiimmt, da die schöne archiiectonische Wölbrmgm der Mitte vcrstüArmeit und die Lücke von einem anders gemeißelten Steine ausgefüllt ist. ferner die hervorspriugende Bundeslade und die vier inneren Säulen stehen.
Trankes. Monatsschrift. VH. 2. 4