Alexandririische Messiashoffnungen.
. ־ (Schluß.')
Aber Sterblicher Du, o Verschmitzter, arglistigen Sinnes,
625 Zögere nicht, kehre um, der Du irrst, und versöhne die Gottheit; Bringe Gott dar Hekatomben von Stieren und erstgebornen Lämmern und Ziegen, in den im Kreis sich drehenden Zeiten. Sühne ihn, ihn den unsterblichen Gott, daß er sich mög' erbarmen; Denn er allein ist Gott und außer ihm gibts keinen andern. 630 Und die Gerechtigkeit halte in Ehren und kränke Niemanden; Denn dies bestehlt der unsterbliche Gott den elenden Menschen. Aber gedenk zu vermeiden den Zorn des erhabenen Gottes; Wenn allen Sterblichen einst verderblicher Seuche Vollendung Kommt und bewältigend sie die schreckliche Strafe erreichet,
635 Und ein König den andern bezwingt und die Länder ihm
wegnimmt;
Wenn ein Volk das andere vertilgt, und Herrscher die Stämme, Und wenn die Fürsten entfliehn allesammt in andere Länder; Wenn sich verändert der Sterblichen Land, und barbarische
Herrschaft x )
ל Der griechische Text folgt zu Ende des Heftes.
1) Dieser und die folgenden V. werden von Einigen auf Rom bezogen; aber Rom hatte zur Zeit des Ptolem. Philometoc nicht solche Uebermacht in Hellas und noch weniger läßt sich zu dieser Zeit von Rom sagen, daß es Hellas verwüstet rc. Diese V. bringen vielmehr eine allgemein messianische Verkündigung, und Hellas ist hier eine allgemeine Bezeichnung (»gl. oben S. 287). Dieser Stelle liegen übrigens manche prophetische Sprüche (B. 650, 651 eine fast wörtliche Nachahmung von Ezechiel 39, 9. 10) und alexandr. Anschauungen zu Grunde. Daß dieser Theil (von 624 ab) nicht bis zu der Maccabäerperiode hinaufreicht, ergibt die Mesfiasverkündigung B. 652 ff.
Frankel, Monatsschrift. VIII. S. 25 '