AtchllMullgeu.

Biographie Ugrippa II.

Bon

M. Brann.

Agrippa I. war im Jahre 44 n. Chr. im besten Mannesalter gestorben, und damit war Rom seinem Ziele einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Die Thatkraft des ersten Agrippa hatte am kaiserlichen Hofe häufig genug Unruhe erregt; denn man hatte nicht erwartet, daß der ehemals in tiefe Sittenlosigkeit versunkene Jiingling mit solcher Sorgsamkeit das nationale Interesse des ihm untergebenen Volkes nach allen Seiten hin wahren würde. Der mächtige Einfluß, den sich die heidnischen Einwohner unter den Procuratoren angeeignet hatten, war unter Agrippa's Regie- rung in Gefahr, paralpsirt und vollständig vernichtet zu werden. Er war daher den Heiden, in demselben Grade verhaßt, wie er bei seinen Stammesgenossen in Ansehen stand, und ebenso sehr, wie er bei Claudius persönlich beliebt war, und bei jeder Gele- genheit begünstigt wurde, sind auch Jntriguanten am Hofe zu Nom jederzeit bemüht gewesen, den jüdischen Günstling zu stür- zen. Der wankelmüthige und in seinen Entschlüssen höchst un- selbständige Kaiser *) befolgte in Allem den Rath der ihn umge-

') Sueton, Claud. 29 sagt hierüber: Uis (seil. Ubsrtis) uxoribnsque non xrinolxem 80 , sei ministrum egit.

Tranle», MonatSschrist. XIX. ,0.

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