.Die ׳ Abfassungszeit des Pseudo-AMeas.
und von diesen wieder Arifteas die Zahl entlehnt. Auch die Ausdehnung Judäa's scheint der Letztere von dem Zweiten ent- lehnt zu haben, wenn gleich die Zahlen nicht stimmen. Lat also der Vers, des Briefes Pseudo-Hekatäus benutzt, so muß dieser in der Zeit zwischen Sulla und Tiberius geschrieben haben, d. h. zwischen 83 *) ante und 20 post. Denn Polyhistor hätte auch Hekatäus' Schrift excerpirt, wenn sie zu seiner Zeit existirt Hätte, da er doch 12 Schriftsteller über Judäer und Judäa aus-- geschrieben hat.
Der Vers, des Aristeasbriefes war demnach keineswegs ein Unverschämter Fälscher. Er hat lediglich für eine Tendenz ge- arbeitet und dazu Vorgänger benutzt. Diese Tendenz war eine apologetische: Das Gesetz Moses und Alles, was zum judäischen Volke, ,,das von dem Gesetze geleitet wird", gehört, zu verherrli- chen. Daß der Brief eine Apologie sein will, ist nicht zu ver- kennen. Er scheint gegen eine der Schriften gerichtet zu sein, welche eben dieses Gesetz verunglimpft hatte. Der seiner Zeit Nächste judenfeindliche Schriftsteller zwischen Apollonius Molo und Apion war Ly sim ach o s, der Alexandriner oder Kyre- naiker. Dieser hat, wie ein Vorgänger Molo, aus Uebelwollen (Svcfiersia) Moses als einen Zauberer und Betrügerund dessen Ge- setze als Lehre der Schlechtigkeit und baar aller Tugendvorschristen dargestellt (Jos.«. Apionern 11, 14). Diesem gegenüber hebt der Aristeasbries die hohe Bedeutung des Gesetzes hervor und läßt sie auch von Demetrios Phalereus (in Verwechselung des- ־ selben mit dem Chronographen Demetrios) als hochheilig und göttlich preisen. Lysimachos' Zeitalter ist nicht bekannt, er mag bereits im Beginne der Römerherrschaft geschrieben haben, oder wenn'er dem Verf. des Aristeasbriefes der Zeit nach nicht na!!-
. !) .Der einzige Anhaltspunkt für Polyhistors Zeitalter ist die Na.׳!- richt k/ei Suidas und Servius (zu Virgils Aeneis), daß er unter Su .! nach Roch gekommen ist, 83 vorchr.; Zeit-