190 Aufgefundene Aktenstücke zur Geschichte der Frankisten in Osscnbach.

sagen geachteter Männer enthalten/ die einst mit zu den Bethör- ten gehört hatten, nach erlangter besierer Überzeugung aber sich von ihnen renmüthig lossagten.

Was den Inhalt dieser Aktenstücke betrifft, so erfahren mir hier noch Manches, was zur weitern Erforschung dieser ge- Heimen Gesellschaft beizutrage» geeignet ist.

Die Aktenstücke gehören jetzt der Prager Cultusgemeinde, die sie von dem strebsamen Custos der Prager Beerdigungs- brüderschaft, Herrn David Podiebrad, erworben hat. Die geehrte, um die Förderung der jüdischen Wissenschaft vielfach verdiente, Gemeinde-Repräsentanz stellte mir freundlichst die Aktenstücke im Interesse der jüdischen Wissenschaft zur Versügnng, gestattete mir ihre Veröffentlichung mit Weglassung der darin vorkommenden Personen-Namen. Ich gebe sie hier treu wieder und werde zuletzt auf jene Momente zurück- kommen, die mir in den Aktenstücken neu erscheinen.

I.

Molokoll, ausgenommen vom Uaöbinate zu MrtH am 24. und 25. November 1800, entsprechend dem 7. und 8. Aislew, 5561 a. ui.

Es lautet:

״Eine abgehörte Zeugenschafft, vom Hebräi- scheu ins Deutsche übersetzt.

״Am Montag den 7. Kislef 561, i. e. den 24. 3100. 1800, erschien für Endes Unterzeichneten Rabinergericht der dahiesige Schuzjud Hr. Wolf Lippmann Hamburger, und da demselben die nach jüdischer Geseze gewöhnliche Vorstellung und Auflage gemacht worden, nichts als die reine Wahrheit zu sagen, äußert und sagte er folgendes: nämlich.

״Zwischen vergangene Ostern- und Pfingsten Ferien, waren