AhmiilMgell.
Zur Geschichte der Juden in Urtes
von
vr. H. Groß.
(Fortsetzung.)
Die Königin Johanna war persönlich den Juden gewogen. Davon gab sie um 1869 ein Beispiel, indem sie trotz der zahl- reichen Concilsbeschlüsse * *), welche den Christen strengstens ver- boten, sich jüdischer AerzLe zu bedienen, einen sehr geschickten und sprachkundigen jüdischen Arzt aus Arles, Namens Bendich- Ahin 2 ), der öffentlich Mathematik lehrte, zu ihrem Leibarzt ernannte und ihn sowohl wie seine Nachkommen von der beson- dern Judensteuer und anderen Lasten der Juden befreite. Was die Königin zu diesem Manne besonders hinzog, das waren dessen
י) U. a. das Concil von Avignon (1337) v. Labbe t. XI. p. 1867, vgl. Carmoly Histoire des medecins juifs p. 89. Man hat jedoch diesen Beschluß wenig beobachtet und selbst die Päpste in Avignon setzten sich über denselben hinweg. V. Carmoly a. a. O. p. 108.
*) Nostradamus p. 427.' Der Name ist vielleicht corrumpirt aus Bendit-Chaim oder Hain, da das t nicht ausgesprochen wurde. Jedenfalls ist der Name falsch cittrt als Bendich Abin bei Depping p. 334 und darnach bei Carmoly a. a. O. p. 108.
Graetz, Monatsschrift xxvu. 5.
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