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Studien zü tiUBüCli e 1 Esther.
nahezu um dieselbe Zeit eine eigene nationale Frühlings- feier im Passahfeste hätten?
. Eine gewissenhafte Prüfung kann sich über alle diese schweren Bedenken dicht biüWegsetzen.
Daß die schöne persische Sitte des Umherschäckens von Geschenken und ז des: Verabreichen» von Almosen in der Verordnung des משלוח מנות (Esther IX, 19, 22) seine Nachahmung gefunden hat, wird durch die auffallende Tatsache, daß diese Verordnung in der Bibel nur bei p e r s i s c h e n Höflingen ähzütreffen ist (Vgl. Neh. VIII, 10, 12 ־ ), über alle Zweifel erhoben. Aber gerade diese Stelle bei Nehemia beweist zur Genüge, wie wenig man berechtigt ist, auf Grund der NäChah'thUng dieser schönen Sitte, auch auf die Entlehnung des ganzen Festes zu schließen, Zunz glaubte letzteres tun: Zu müssen, Weil Cr der Meinung War, daß' die persische Sitte nur dem NäiUföZfeste eigen war, dies ist ! nun aber in Wirklichkeit nicht der Fall, sondern dieser Brauch würde in Wahrheit an allen Festen der Perser geübt 1 ). Daß ei ־ bei der Purim- ;feiet•. nachhaltiger wirkte älshaühder AnordnungNehemias bei der Teschrifeier, hat seineri Grund darin; daß ähi Püfirn dieser schöne Brauch sogleich bei der Entstehung des Festes als integrierender Bestandteil 1 desselben mit än'ge- ordnet wurde. Nehemia dagegen empfahl eine heue Sitte für ein uraltes Fest und das noch dazu öhne größeren Nachdruck.
*2. ־ Graetz gelängt in seiner Untersuchung über die Entstehung des Buches und des Purimfestes 2 ) zu folgendem Resultate:
Purim . ist das dritte der• bekannten 4 athenischen Weirifesfe; dieses Fest dauerte drei Tage; der erste Tag hieß 1 Päßöffhuhgäfesf; der zweite TagcKanhefifest, an י dem Kahneh■ völli Weih Snd , Geschenke hnfer Tröhip'etenschail
0 Vgi. Spiegel Eran. IH. S. 577.
ף Mo'wj. 1886, 'S'. 425 ff. 473 ff. 521 ff.