Besprechungen.

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Bücher sind Teile eines groß angelegten Gesamtvverkes über den Pentateuch, welches mit der Erörterung der Weltschöpfung begann, dann die Patriarchen als Verkörperungen des ungeschriebenen Sitten- gesetzes, hierauf die zehn Gebote und endlich als deren Unterteile die sämtlichen Einzelgesetze besprach. Für jüdische Leser dürften diese Schriften Philos, in denen die allegorische Erklärung etwas zu- rücktritt, neben dengeschichtlichen wohl die interessantesten sein; jeden- falls eignen sie sich vortrefflich zur Einführung in sein Weltbild (wie es namentlich die Schrift von der Weltschöpfung entwickelt) und in die Methode seiner Bibelerklärung.

Der Übersetzung liegt selbstverständlich der Text der Cohn- Wendlanäsehen Ausgabe zugrunde. Gelegentlich sind aus dem Apparat andere Lesarten aufgenommen als in der kritischen Ausgabe; durch Emenäation oder abweichende Interpunktion hat Cohn de Abr. 7. 115. 135; ,de Jos. 7. 189; de Dec. 8 . 20. 92. 142. 144. 152 geholfen, Badt hat zum Leben Mosis I 142. 234. 270. 334. II. 59. 104 Verbes- serungen vorgeschlagen.

Daß eine von Leopold Cohn herausgegebene Phiio-Übersetzung der Hauptanforderung, die man au eine Übertragung stellen kann, der Forderung absoluter Zuverlässigkeit, vollkommen genügt, bedarf nicht erst der Hervorhebung. Auch für den Fachgenossen wird Cohns Auffassung schwieriger Stellen stets von Interesse sein. An einigen Stellen scheint mir eine etwas andere Auffassung möglich. So würde ich »Über die Weltschöpfung« § 163 nicht übersetzt haben; »der Schlangenbekämpfer hebe sich empor, wie das Heuschreckengeschlecht überhaupt«, da Lev. 11, 21 f. 6 (pt 0 [jLa,^Y 1 ; und axpfeeinander koar- diniert werden; »Über Joseph« 257 widmet Pharao dem Jakob nicht die »der Sitte entsprechenden, ausnehmend freundlichen Begrüßungen«, sondern außer den konventionellen noch besondere (ja; ev s־8׳st ״xai s^atpsTOug <ptlo<pp0Guva;) ; Leben Mosis II162 ist nicht von Hymnen die Rede, die »von heidnischen Trauergesängen nicht verschieden waren«; vielmehr meint Philo, wie die Paralielstelie de spec. leg. III 125 . zeigt, daß die Freudenlieder beim goldenen Kalb in Wahrheit ä. h. ihrem tatsächlichen Anlaß nach höchst traurige Lieder waren. Die Übersetzung liest sich meist sehr glatt; namentlich die der Schriften über Joseph und Moses; hier ist auch der Ton der Reden trefflich wiedergegeben. Dabei ist aus gutem Grunde ein mög- liehst enger Anschluß an den Text erstrebt, sodaß die Übersetzung auch das syntaktische Verständnis ermöglicht. Manchmal ist die Über- Setzung freilich etwas zu wörtlich; so z. B., wenn sie etwa Philo sagen läßt »dies ist Moses* Meinung, nicht etwa die m einige« (XVeltsch. 25: es fehlt »?mn) oder an einer Bibelstelle stünde die