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MENORAH
UNSERE AUTOREN
(Fortsetzung von Seite 234) jQR. ESTHER MIESES entstammt einer allen angesehenen Patrizier- und Gelehrtenfamilie in Przcmysl. Seit 1914 lebt sie in Wien und betätigt sich publizistisch, vor allem als Übersetzerin aus lt> Sprachen. Im Rahmen ihrer kulturellen Arbeit begründete sie den „Jüdischen Frauenbund". J^JR. WOLF GANG WEISE: Geboren 1<S9(> in Wien. Doktor der Medizin 1921; nach Palästina ausgewandert 1922. arbeitete dort als Landarbeiter, Bauarbeiter. Buchhalter. Sprachlehrer, schließlich Arzt in Jerusalem, dazwischen schriftstellerische Tätigkeit, die immer größeren Umfang annahm, bis sie 1925 zum Hauptberuf wurde. 1924 Korrespondent der „Vossischeu Zeitung" und der ..Neuen Freien Presse" für Palästina, erste Reise zum Kalifen Hussein. 1925 Reisen in der Türkei. Syrien, Arabien. Zweite Reise zum Kalifen Hussein, Reise ins Hauptquartier der aufständischen Drusen. Buch „Kampf um das Heilige Land" bei Ullstein. 192(i Reise nach Hedschas. Assir. Jemen. 1927 Reise nach Griechenland und Malaienstaaten. Buch ..Wanderungen und Abenteuer in Westarabien" bei Brockhaus. ..Religion und Krankheit" bei Braumüller. 192H Reisen in Indien und im Persischen Meerbusen.
JTJR. RUDOLF RETI, 1885 zu Ucize in Serbien geboren, aber seil seinem ersten Lebensjahr in Wien lebend, als Komponist tätig. Seinen Bemühungen ist das erste moderne Kammermusikfest in Salzburg im Sommer 1916" zu danken, er gab damals auch die eigentliche Initiative zur Gründung der internationalen Gesellschaft für neue Musik". In den letzten Jahren wendete er sich hauptsächlich der Komposition von Chor- und Bühnenwerken sozialer Färbung zu. die in nächster Zeit in Österreich und Deutschland zur Aufführung kommen sollen.
ßR. ERNST WALDINGER, 1896 in Wien geboren, als Kriegsfreiwilliger schwer verwundet, studierte an der Wiener Universi
tät Literatur-, Kunst- und allgemeine Geschichte. Lyrik schreibt Waldinger seit seinem achtzehnlen Jahre. Die Produktion aus drei Gedichthänden ist neben lileralurkrilischen Aufsätzen in verschiedenen Zeil Schriften und Tageszeitungen erschienen. Über Waldinger als Lyriker schrieb Ludwig Lewisohn. in der ..Nation" (New York) 1925. Siehe auch ..Menoruli" Nr. 8. 5. Jahrgang.
UMSCHAU
AUS ALLER WELT Der fortschreitende Judenhaß in Rußland führt auf der einen Seile zur systematischen Unterdrückung der jüdischen Religion. Schließung von Schulen und Synagogen, auf der anderen Seite zur (auch gewaltsamem Verdrängung der jüdischen Arbeiter und Angestellten aus Fabriken und Ämtern. —- Die palästinensische Zeitung ..Doar Hajoin" berichtet aus dem Jemen von zwangsweisen Bekehrungen jüdischer Waisenkinder zum Islam. — Die Stadtgemeinde Budapest verzeichnet in ihrem Budget als Subvention für jüdische Institutionen den Betrag von einer halben Million Pengö. — In der Prager Kul- tusgenieinde wurde mit Rücksicht auf die Verstaatlichung der standesamtlichen Matrikel die Einführung konfessioneller Familicn- malrikel beantragt. — In New York wurde die erste Synagoge der Negerjuden eingeweiht. — Vor und in den Passahlagen gaben in den verschiedensten Ländern, in Saloniki, in der Maingegend, in Memel, in kleinen Städtchen Polens und der Tschechoslowakei sonst unbeachtete Unglücksfälle Anlaß zur Verbreitung von Ritualmordgerüchten. Die Friedhofsschändungen haben auf die Tschechoslowakei übergegriffen, wo der alte Judenfriedhol* in Prerau verwüstet wurde. — In Polen werden 154 jiddische und hebräische Zeitungen und Zeitschriften gezählt.
DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH Im preußischen Landtag entfesselten die Nationalsozialisten eine Ritualmorddebalte;
