I.
AbhandLungen.
Vertrautes Schreiben an einen Rabbi.
(Erste Hälfte.)
Sie wollen wissen, mein Verehrter, welchen Eindruck jene in meiner Nähe erschienenen „Briefe über Judenthum"*) auf mich gemacht haben? Wenn ich keinesweges den Adel und die Innigkeit der Gesinnung, die dieselben beseelt und charakterisirt, verkenne; wenn ich mit Tausenden die Ueberzeugungen des Vrfs. ehre und werth achte, wenn der begeisternde Ton, der an vielen Stellen gleichsam eine prophetische Richtung nimmt, auch mich angesprochen: so scheint mir andrerseits in dieser Schrift sehr Vieles theils nicht dahin gehörig , Heils sehr ungegründet zu sein, was gerade bei ihr um so mehr in Anspruch zu nehmen ist, da sie als refor mato- risch auftritt und demnach in fast allen ihren Aeußerun- gen und Consequenzen gediegener und begründeter sein müßte. Habe ich die B en Usie loschen Episteln daher auch nicht ohne Interesse gelesen, leugne ich nicht, daß sie viel Wahres und Tiefgefühltes enthalten, das der
Es verdient dieses zweite Urtheilhier um sö mehr eine Stelle, da der Nedacteur, welcher bet der Aufnahme der Abhandlungen, besonder» von Mitarbeitern, nicht immer den eigenen Ansichten «> »d Gefühlen folgen darf, von dem sehr geehrten Herrn Mitarbeiter in der Beurtheilung dieses Schristchen« zum Theile abweicht. Du N-
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