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sliimuung ;um Ziele, zn wclchein sich alles Andere wie das Mittel zum Zwecke verhält.

Pflichttreue und Recht üben

Ist Gott erwählter als Opfer. (K. 2k, 3.)

Wohl hat Gott Opfer als That-Ansdrnck unserer Beziehung zu ihm erwählt, aber nur das rechte Opfer, das, wie cs in dem Psalmen heißt, כרתי בריתי עלי זנה (Ps. 5n, jedesmal eine Bundes Erneuung mit Gott sein soll. עשה צדקה ומשפט ifi Uder mehr, ist nicht Bundes-Erneuung, sondern Bnndcs-Erfü llung, somit eben Das, dessen ernste Angclobnng dem rechten Opfer seinen Werth erthcilt.

Für Unwcisc muß ein Schuldopfer als Fürsprecher Besserung gelobend eintrctcn,

Unter sittlich Gcrechtbleibcuden weilt aber GottcS Wohlwollen. (K. l4, <).)

Für Diejenigen, welche nnweisc von dem rechten Wege abgcwichen waren, hat ein wieder gut machendes und Besserung gelobendes Schnldopser cinzutreten, um das verlorene göttliche Wohlwollen wieder zu gewinnen.' Die aber ישרים Gebliebenen bedürfen dessen nicht, bei ihnen weilt Gottes Wohlwollen und ist mit ihnen bei jedem Schritte ihres geraden Wandels. Denn allerdings Berabschent von Gott ist, wer sich der sittlichen Bande entledigt.

Mit den! gerade Wandelriden aber ist seine nnsicht- bare traute ׳ )iahe. sK. 3, 32.)

( נלוז , von לח sich loslösen, weichen. סוד der vor- trauliche, nur dem Betreffenden bewußte llmgang.)

Im Verborgenen verleiht er Gradwandclndcn Thatkraft,

Ist Schild Denen, die in sittlicher Ganzheit wandeln. (5(. 2, 7.)

Die im geraden Wege Wandelnden gewahren die Gollcsnähe an dem Zuwachs geistig sittlicher Kraft, die zur Vollbringung lind bei Vollbringung des Guten Gott ihrem Innern znwendet und an dem Schutz vor äußerer Gefährdung bei ihrem nur an die Erfüllung ihrer Pflicht bcufciibcu Streben. Denn:

Verabscheut von Gott ist der Weg des Gesetzlosen, Wessen eifriges Streben aber Pflichterfüllung ist, dem bleibt Er. (K. 15, 9.)

Fern bleibt Gott von dem Gesetzlosen,

Das Gebet der Gerechten aber vernimmt Er. (K. l 5, 23.)

So fern Gott von den Gesetzlosen bleibt, so nahe ist Gott den Gerechten, wenn sic ihr Inneres Gott znwcnden und sich im Gebete Klarheit des Bewußtseins, Reinheit des Willens und Stärkung zum (Eilten vor Gott erringen. Aber

Der GesctzeSlosen Opfer verabscheut Gott,

Während an dem .Gebete der Geraden sein Wohl- wollen ist. (5(. 15, 8.)

Das Opfer Gesetzloser ist Abscheu,

Geschweige denn, wenn Einer in sündiger Absicht cs bringt. (K. 21, 27.)

So gewiß nicht nur am Opferausdrnck, sondern auch am bloßen WortanSdrnck einer reinen sich Ihm zulvendenden Gesinnung Gott sein Wohlgefallen hat, so verabscheut Er, wenn ohne Sinnesänderung Gesetz- lose ein Opfer bringen, geschweige denn, wenn eS in sündiger Absicht gebracht wird, tvenn der Darbringende nicht nur nicht den Vorsatz künftiger GesetzeStrcne damit verbindet, sondern ein Opfer bringt in der Absicht, damit Gott zu bestechen und sich einen Freibrief für weitere Gesetzeshöhnnng zu erkaufen. Solche Opfer sind eine vcrabschcunngwürdige Gotteslästerung.

׳/Fortsetzung folgt.)

Wriühiuil !iild £lc11tfri)tl)u»1.

Ein Wort zu seiner Zeit.

Bon Rabbiner IN׳. EliaS Pleßner. i Fortsetzung.)

Und so ist auch die Stellung, die der getaufte Jude in der Gesellschaft cinnirrirnt, eine ganz verwünscht- eigcnthnmlichc: Unter den Inden erscheint er nun als Ehrist, obgleich er jüdischer Abstammung ist, und unter den Ehristen bleibt er für und für der getaufte Jude." 7 )

Was hierin den Ehristen recht ist, ist den Inden billig. Wenn Nitlcr im zweiten Theile seiner Geschichte der Philosophie alter Zeit, Sokrates betreffend, sagt: ״Wer in alterthninlichen lleberliefernngen seines Volkes anserzogcn, an ihnen festhält, so lange nicht Besseres an ihrer Stelle sich darbictet, und soweit die Ent- Wickelung seiner Vernunft nicht widerspricht; der erscheint uns lobenSwerther als der leichtsinnige oder voreilige Spötter."

So sagt, der Jude Mendelssohn in seinem ״Jerusalem," eine Schrift, die schon ״Kant" voll Scharfsinn gefunden, Abschn. 2, in ähnlicher Weise, von feinem Standpunkte ans: ״In der That sehe ich nicht ein, wie Diejenigen, die im Hanse Jakobs geboren sind, sich auf irgend eine gewissenhafte Weise voin Gesetze entledigen können." (Bergt. ״Ezechiel" 29, Vers 32 37.)

Run weiß ich zwar recht gut, das; die Worte Mommsen's int milden, zarten Sinne ansgesaßt werden müssen, da ja Mommscn ein edler Menschenfreund ist; aber wer nicht ״für" mich ist, der ist und bleibt nun einmal ״gegen" mich. Es liegt immerhin eine Halb- heit in der persönlichen Vicbc zu einer Genossen-

') ״Will Israel ganz und gar unter die'Völker ausgehen,' so sinke es zu timm wcrthlvsen (Gegenstände herab. Hosea8,8.