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zur Förderung jüdischen Geistes und jüdischen Lebens.

in Haus, Gemeinde und Schule.

Legrüililä von Samson Naphacl Hirsch. JmDßincr 11 cfsrarfiliftfini .flrfinioiwflfffMal'l zn Frankfurt a. A.

Nene Folge. - Erster Jahrgang.

£>crnu?cjcgc6c11 mitov Mitwirkung bc? BcgriinbcrS 1111b bnvührter Gonvsscn von Asaac Hirsch.

Diese 'Wochenschrift erscheint jeden Donnerstag nündcncnS 2 Bogen stark. '?lboiuiemcnt^vieiü bei allen 'b 0 fta 11 ft alten 1111 b Bnchhandlnngcn 2 J6. 50 ..j sür das Bierrclj.ibr. Der Buchhandel verkehrt durch die Helwing'sche Bcrlagdbnchhand. lnng ;11 Hannover. Die Expedition versende! airch direct und franko unter Alreisband den Jahrgang für 12 e oder 7 Änlden österr. Währ, nach Deutschland und LcncrreiL׳. für 1t - 16. oder 1s Ir. nach den Ländern des Weltpostvereins. A!!zeige n iveiden mit F s. d. :;gespaltene Pcrir;eile oder deren Mannt berechnet. Expedition: Hannover, Theodorslr. 5.

Ns ZllchöNlfkßtS Aiigtiiilldt.

Die Woche, welcher wir cntgegenschen, in der Freude geweiht; עץ , die Zeit unserer Freude

Ijciöt das Fest, zu dessen Feier nur und anschicken. und ״ והיית אך י טנ:חי du sollst nur freudig sein", Freude sei die dauernde, uiiuuier wellende Vlüthe, welche dein VclH'n verschönt, trotz allen Ungemachs, trotz allen Seidel, trotz aller Kämpfe-, ri£w וחיית אך , dennoch, trotz alledem, soll Freude dein ganzes Wesen dnrckdrmgeii und dein ewiges Theil bleiben.

Freude, dauernde, ewige Freude? so mögen die Einen kopfschüttelnd fragen; Freude in dem bieniedigeu Sein nimmermehr. Des Menschen sündhafter Trieb har die Sünde erzengt, und die Freude au dem Frdi- scheu ist eine nnhcilige, unlautere. Nur in dem sehn- süchtigen Verlangen nach dem Jenseits und der dort zu findenden Reinheit mag der Arensch dieser ewigen, seiner harrenden Seligkeit nicht verlustig gehen, aber die Freude auf Erden ist nicht für den Sterblichen, der ans das himmlische Paradies hofft, ihm ziemt nur Zerknirschung und Buße, und jenes schmerzlich süße, ahnungsvolle Sehnen, welches ihn der nieder!! Region der Erde entrückt, um unter Dahinopfcrung alles Erden­

glücks und aller Erdenfrenden ihn sür den -Himmel würdig vorzubereitcn.

Und Freude? mögen die Anderen achsclzuckend entgegnen, sonderbare Schwärmerei! Wahrhafte Freude, wie ihr sie versteht, ist überhaupt nicht zn sindcn. Die Menschheit ringt unablässig nach Erwerb und Genuß, nach Ruhm und Ehre, und nur Wenigen ist es vcr- gönnt, das Ziel ihres Strebens zn erlangen, und ob diese ״oberen Zehntausend" der Milliarde Erdbewohner damit, in Wirtlichkeit die Freude besitzen, ist noch sehr zweifelhaft. Denn wo wäre die (Grenze sür den Durst nach Reichthnm und Macht, daß nun die stille, reine Heiterkeit und Freude in das -Her; des Menschen ein- ziehen tonnte? Die Anderen aber reiben ihre Kraft ans in dem aussichtslosen stampfe; unter Sorgen und Roth schleppen sie ihr freudloses Dasein, wie eine schwere Kette bis zum (>3rahc; Entbehrung und Elend ist ihr Mws. Wenn sie sich Freudentagc bereiten, so gipfelt ihre Freude in dem Minuten währenden Ver- gcsscn ihres Geschickes, und die Entnüchternng folgt dem flüchtigen Rausche auf der Ferse.

ktnd dennoch tritt an uns der Ruf Gottes heran: Freue! euch, gewinnet die dauernde Heiterkeit der Seele, hier auf Erden, mit den Gütern der Erde. Es ist nicht wahr, was eine getrübte Anschauung von dem Jammer predigt, zn welchem der allgütige Vater der