chließlich den Inden dieses Breve hinauSgab. Was das De- s cinbekennen zu müssen. Dieser Behauptung gegenüber stehen mcnli betrifft, da- Cotvös bezüglich des Falles des Grasen z aber die aus eigener Anschauung beruhenden Anssagen vieler

Basili erhoben, so hat er den Fall sicher in einer jüdischen j Chronik gelesen, und wenn er hervorhebl, das; in Ungarn da« j mal- Alles verwirrt war und keine Gesetze befolgt wurden, so ,׳ entgegne ich, das; in einem gesetzlosen fände gewis; ein Gras ; mehr Bracht gehabt hak, als ein paar elende Juden, und er ; nicht zu einer solchen Anklage hätte greisen müssen, um sich von ! seinen Schulden zu besrcien. Tag die Blntichnld aber nicht ! ein Märchen ist, und das; sich nicht Jene mit ihrer Ansdeckiing ! befassen, die in! Trüben fischen wollen, beweist eine Kurrende ; der Ltatthalterci non Steiermark, wonach zwei Inden, die ein j Christcnkind gestohlen, verfolgt wurden. !

Ich will aber, eingedenk der Crmahnung des Herrn Prüft- j deuten, nicht den rituellen Mord besprechen, sondern nur be- ! weisen, das; das, was diesen Angeklagten zur fast gelegt wird, ! nicht eine Unmöglichkeit ist, wie die Herren Vcnheidiger be- ! hanplen. Tie Verlhcidigcr suhlen aber und wissen es, das; der ! Brennpunkt der ganzen Angelegenheit in der Dadacr feiche , liegt; sie behaupten, das; diese feiche die feiche Cslher'S sei. Redner weift dann ein medizinisches Werk vor, in welchem er ' gelesen, das; das feichenwachs, ans dessen Vorhandensein die Bcrrhcidigilng beweisen wollte, die feiche sei lange im Wasser gelegen zun! ersten Male an einer feiche in einem Pariser Friedhöfe gesunden wurde, der doch niemals unter Wasser ge- standen. Der fandcs-Chemiker Felletar, als er die Kleider der Dadaer feiche untersuchte und fand, das; in denselben das vom Blute stammende, Hämoglobin schlt, wollte damit durchaus nicht sagen, das; dasselbe nicht durch langes fiegen im Wasser ausgewaschen worden sei. ?koch etwas will ich berühren, und zwar jene Konsequenzen, welche CölvöS und Schenthancr daraus ziehen wollen, das; die feiche ans dem Wasser gezogen wurde, Nach der Meinung dieser Herren beweist dies, das; die Person auch ertrunken sein 11111!;, deren feiche vorlag. und das! sie ansierdcm ncnnnndsiebzig Tage im Wasser gelegen sein mußte, und wenn cs wahr ist, das; dieser Prozes; an jenen Haaren hängt, die an jener feiche fehlten, dann gebe ich meiner innersten Ueberzengung Ausdruck, dag die Angeklagten der gerechten Strafe nicht entgehen werden. Cs ist erwiesen, dag der gerade Schnitt, den die Haare unter dem Mikroskop zeigten, nur mit dem Messer oder der Scheerc hcrznstellcn ist. Durch das Abbrechen erscheinen die Haare an den Rändern ansgesranft. Der Herr Vcrthcidigcr legte ein besonderes Ge- wicht aus die Mmni)r 1 ״, die eine positive Basis für die Alters« bcstimmniig bilden sollen. Dem ist nicht so, denn die Osteo- logic ist heute überhaupt noch keine in ein System gebrachte Wissenschaft. Ucbrigens hat Professor Scheuthaner selbst be- kannl, das; er in dieser Beziehung kein Fachmann sei. Herr Vcnheidiger Cötvös giebt vor, nur ans der Suche nach der Wahrheit die Meinung der ersten Fachmänner eingeholt zu haben. Ich frage ihn sonach, wenn dem so ist, ivarnm begnügte er sich nicht mit dem, was Professor Kovacs über den Befund Traitler's sagte, welchen Bejund der Professor in Allein und Jedem bekräftigte?

CölvöS: Gr hat den Befund bekräftigt?

Szalay: Dort befindet sich dies Schriftstück unter den Akten. Wenn die Dadacr feiche wirklich 7i> Tage im Wasser gelegen wäre, dann ist die chokoladebranne Farbe des Gehirns leicht zu erklären; wenn jedoch diese Annahme unwahr ist, dann geben die Herren Prosessorcu selbst zu, das; dieser Instand des ׳Gehirns der Anssing einer Krankheit gewesen sein kann, und doch sagt Professor Schenthancr am Cndc seiner Diskussion ganz pathetisch: ״Dies ist die Csihcr." Cs ist aber ein allgemeiner Fehler der wissenschaftlichen Autoritäten, dag sie die einmal ausgestellte Behauptung mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln verfechten, um vor der großen Welt ihren Fehler nicht

Iengcn.

Weilers bin ich gezwungen, ans jenes beliebte Wort zurnckznkommen, das hier sonst unbekannt war und ״Zeugen- Präparirnng" heißt. Ich muß bekennen, dag ich dies als sixc Ideen der Vcrlheidignng erklären mng, da die e Anschuldigung insbesondere bezüglich des Mort; Scharf durch nichts erwiesen erscheint. Schon der Umstand, dag drei der tüchtigsten Advo- kinen Ungarns stundenlang sich bemühten, den Knaben zu vcr« N'irren, und es nicht vermochten, ist ein Beweis dafür, daß der Knabe immer die Wahrheit gesprochen hat und nur an jenen Stellen in Widersprüche sich verwickelte, wo er seinen Vater, der ebenfalls ein Komplice der Mörder !var, schonen wollte. Cs wird behauptet, dag Frau Csordaö nach U Uhr zwei Juden vor der Thür des Iiidrnlcmpcts gesehen hat, und sonach Moriz dort nicht durchs Schlüsselloch blicken konnte. Die Sache steht aber so, dag diese Frau vor N Uhr oder spätestens unmittelbar nach kl Uhr dort vorbeigegangen ist, und sehe ich in dem Um- stände, dag zwei Inden vor der Tcmpelthür lauerten, nichts Anderes, als die Vorbereitung zur Misscthat. Jene Juden lauerten dort ans die Ankunft der Jungfrau. Der Vertheidiger Friedmann sagt, dag man von' den Inden eine solche Dumm- heit nicht voranssetzen kann. Cs ist wahr, die Juden haben Verstand, nur ist dies, wie ein deutscher Dichter sich ansdrnckle, ein ״Cintagsverstand", der in seiner Kurzsichtigkeit die Folgen und Konsequenzen der begangenen Handlungen nicht zu be- rechnen vermag, sondern vielmehr nur den augenblicklichen Nutzen einer Thal ausschließlich vor Augen hat.

Weilers wird behauptet, die Nachbarin Scharf-, ich glaube, Frau Batory heißt sic, Kälte ganz gewiß irgend einen farm hören und etwas sehen müssen, wenn an jenem. Tage in der Synagoge ctivaS geschehen wäre; auch hätten die. vcr- brecherischen Inden sich durch eine Wache davor geschützt, daß diese Frau nicht hernberkomme und ihre Thal entdecke. Dein gegenüber bemerke ich nur, dag Scharf selbst bekennt, den Moriz an jenem Tage öfter zur Batory hinübergeschickt zu haben, was gewiß nur deshalb geschah, um sich .zu vergcivrssern. das; Frau Batory sehr beschäftigt sei und daß sie drum « . Geschrei von ihrer Arbeit nicht abgcha'.len werden könne. Jene Frau hatte an diesem Tage nämlich Brot .; 1 ! backen und Wäsche zu waschen, und diese zwei Beschäftigungen sind solche, dag der dichteste Kordon von Gendarmen die Thäter nicht besser vor Ueber- rnmpelnng hätte schützen können. Weilers sagte Vcrthcidiger Friedmann, die Inden liegen leine Wache bei der Leiche zurück; da ist aber Wcllner, der vorgicbt, krank gewesen und nachdem er vom Cssen znrnckgekommcn, den ganzen ?Nachmittag drangen iin Hose gelegen zn sein. Vergebens wartete ich auch seit drei Tagen, dag die Vertheidiger, nachdem sie selbst annehmen, dag Csihcr an jenem Tage wirklich von hinnen geschieden sei, mir sagen werden, wie und ans welche Weise dies geschah, Auch dieser Umstand beweist nur, daß ihr Tod ausschließlich ans die von mir vorgcbrachtc und ans den Akten ersichtliche Weise hat cintreten können. Cs wird ferner zur Karakicrisirnng des abergläubischen Wesens der hier sitzenden, vom Schmerze tief gebeugten Mutter vorgebracht, dag sic Wahrsagerinnen aufsuchte, um über das fooS ihrer Tochter etwas Gewisses zu erfahren, und hier, löblicher Gerichtshof, zeigten sich am klarsten die fückcnhasligkeit und die für den Prozeß von so Verhängnis;- vollen Folgen begleitete Mangelhasligleit der öfscntlichen An. klage. Denn wenn jene wäre, ivic sic sein sollte, dann würde cs sonnenklar erhellen, daß Frau Solymosi nicht ans eigenem Antriebe, sondern ans Inreden der Inden sich ans den Weg zu jener Wahrsagerin machte, und so entpuppt sich auch dies nicht als Folge des Aberglaubens der schwergeprüften Frau, sondern als Folge jener zahlreichen Versuche der Juden, die sie zur Be-