2 2 November 1919

t f Befte2 v Wien, Samstag

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spater im Diener KreiSarbeiterrcrt wortwörtlich erklärt: Glauben Sie nicht, daß es auf die Dauer wahr daß man mit ausländischem Kapital schwerer fertig wird alZ Mit dem heimischen; düs Gegeenteil trifft zu . .

Er hat sich also in kürzester Z^it zu meiner Anschauung bequemt. Ich verkenne gewiß nicht, daß die Verpachtung der Staatsbahnen oder der Verkauf gegen Wahrung des Ruckkaufrechtes eines schweren Entschlusses bedürfen und daß speziell die großen Parteien nicht gerne die Dorant- Wortung für diesen Schritt auf sich nehmen wollen. Aber es nützt nichts, sich der bitteren Erkenntnis zu ver­schließen, daß unser Staat und unsere Gesellschaften nicht mehr fähig sind, unsere Bahnen zu verwalten und zu führen. Wir sind der schwer geprüften Be- völkerung gegenüber zur Aufrichtigkeit und zu raschem/ 'Sandeln verpflichtet. _

PoliLis efjeJRwn&fdjmt.

WrlfvnS PvWorr in Amerika.

In der letzten Nummer der Berliner .WeltbüyNe" entwirft der bekannte, seit Jahren itt Amerika, lebende deutsche Schrift, steller Eduard Gold Heck da» folgend« Bild WilsonS, baS die amerikanische Opposition gegen den Friedensvertrag, in manchem ««s - zahellen scheint.

Präsident Wilson ist als ein Besiegter heimgekehrt. Der Versuch, zu behaupten, daß die vierzehn Punkte In den Arrangements der Pariser Konferenz enthalten seien, erinnert doch gar zu sehr an Andersens Märchen von den Kleidern d«S Kaisers, die niemand seh^n konnte. Wilson sieht sie und sagt, jeder, der nicht dumm oder schlecht sei, müsse sie sehen. Aber diese Taktik zieht Nicht mehr. Wilson kämpft weiter, und die Widerstands­fähigkeit des trockenen, dürren, allen Herrn ist bewunde­rungswürdig; aber er verliert täglich an Böden. In den ersten Jahren hatte er eine vorzügliche Haltung: nie fiel auS seinem Munde ein würdeloses Wort, und doch blieb er einfach und leicht und vermied Steifheit Mnd Pompvsität. Jetzt (geben die Nerven nach? Hat ihn cher Schwindel der Allmacht umnebelt?) jetzt schimpft er, prophezeit und fordert UnS, ganz wilhelminisch, auf. «hm durch Dick und Dünn zu folgen. Aber Gott sei Dank! eine Proskynese wie die itt Deutschland während der Reunzigerjahrö ist hieö Nicht möglich. Man Hat einmal Napoleon III. einen versehentlich zusammen- tzehefteten Band von Don Quichotte und Macchiavelki zgenannt: diese Charakteristik paßt auch auf den Prä- Kdenten. Man weiß, wenn er zu sprechen beginnt, nie, wer von diesen beiden denn nun zu Worte kommen wird. Trotzdem wird Wilsonbleiben" im.Sinne der Beschichte. Bon allen Staatsmännern der Welt war er der einzige, der konstruktive-Begabung an den Lag Legte, dafür sind die vierzehn Punkte ein sprechendes Zeugnis. Späterlistete er mit der Idee", wie Lassalle gesagt haben würde, und steht nun als Luzifer vor den verlassenen und enttäuschten Idealisten, die sein Heer­bann waren.

Für eine dritte Wahl hat er keine Chance« mehr. ($8 ist niemand in der Partei, der ihm vorgezagen wor­den könnte, aber auch er wird nicht siegen.

Eine Möglichkeit freilich bliebe ihm noch. Die: mit einem Programm der Sozialisierung vor bis Nation zu treten und dadurch die Stimmen der Arbeiter zu ge­winnen. Die würde er erhalten, den« die Arbeiter wissen, daß sie als selbständige Partei heute noch kein« Aussicht haben, einen eigenen Kandidaten durch',U- bringen. Aber auf ein solches Programm kann selbst Wilson die demokratische Partei nicht festleg-en. Das Land ist dafür noch nicht reif, obwohl in allen, die «ichr ganz dumpfen Sinnes sind, eine Ahnung auf­dämmert, baß der En'.scheidungskampf zwischen Kapital und Arbeit schon begonnen hat.

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3ttt Entscheidung des amerikanischen Tenntes.

Der amerikanische Senat hat endgültig gegen Wilson «tschlsden, der auf der vorbehaltlosen Annabmr des FrtebeiiS- vertrages bestanden hat. Nach allen Nachrichten der letzten Zeit wird dieses Abstimmungsergebnis niemand recht Über­raschen. denn die Vorgänge ln Amerika ließen allzudeutlich ein solches Resultat voraussehen, daS im Wesen einer Nieder­lage Wilsons gtetchkomint. Der Frieds selbst kann auch ahne Amerika Zustandekommen; er tob* bekanntlich Kchtskräftig, »oemt drei der Ententettüierungen die RatisiZietttttg vollzögen haben. Aber der Wert des Frieden-) der trotz allen berech­tigten Einwänden ein nicht geringer ist, wird wirklich herab­gesetzt, wenn Amerika wirklich Ernst machte »und sich auS bsn Händeln Europas zurüchöae. Die sehr auch Wilson eitfr täuscht haben mag und wie wenig bas Bild des FriedenS desson ursprünglichen Konzeptionen entspricht, Amerika ist und bleibt kür Europa dis große Hoffnung, Nicht in. dem Sinne, daß alle Hilfe für die allgemeine Zerrüttung von drüben kommen könnte, denn das übersteigt auch Amerikas Kräfte aber ohne Amerikas-Mithilfe müßten sich die Sorgen des chaotischen Europa unendlich vervielfachen und sich bi« Lösung der schwierigen Probleme stark verzögern.

Ein Völkerbund ohne Amerika wäre eine Totgeburt, nicht allein, weil dessen Autorität fehlen würbe, sonder,i roril bi.'ses die einzige in Betracht kommende Großmacht ist, die den europäischen Problemen objektiv, weil nicht Unmittelbar interessiert, y«genüb«esteht und daher für ein SchledSrichte»' amt prädestiniert 'ist. Die Amerikaner haben von Europa genug bekommen Und indem sie sich auf ihre Monroebottrl!» zurückziehen, lehnen sie es ab, sich in die europäischen Dinge einzum.'ugrn, um nicht Gleiches mit Gleichem vergolten zu sehen. Es wird von der Entwicklung de- VülkerbundtzedaiilenS tu Europa abhängen, den amerikanischest Wtderstaub zu be- und die Mtivletung der Union im Konzert bi* Böller |U gewinnen. Vorläufig bedeutet die Entschetoung dos «mefi« kentfchsn Senats ein« arg« Entiäiischung» wümiülrich mau die Smartung nicht anfzugeüen vermag, vaß ihre Folgen doch «icht zu einer Mtttt völllaer AsSlierUna. Amerikas führe»

Wiener MorgenzeltnnK

Rr. 301 '

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Das Ende der Friedenskonferenz.

Die am'rckaniiche Friedensdelcgalivn m ParrS ,Ü nacb dm Derrimglen Staatcn -unickbunim warben. Eme neue Friedens­konferenz ist iür den Monat Februar des nächsten JahreS in Ansicht gmommen; es ist aber möglich, daß Ämcrrka bei dieser Konlercn^ n cht vertritt sein wird. Sollte der Friedens- vertrag mir Ungarn zu riner Zeit abgeschlossen werden. xU-'dcr keine FrudenSkonler-nz tagt oder Ameuka ut ver Friedens- tenffttiu ä At wrtre ! .*njfl, wnd Botschaft« Wallace wut ht UnterzerchnuNft tzeüaut werden. Coütc die Nanstzieruu» des Fr'edrveverinrgkS von Versa,NeS durch dm amnst'anikchen Senat nicht eriotgen, würve Amerika vom 8. oder 4. nächsten Monates an itt keiner der Kommissionen, die durch den FrttdcnsvtUrag mS Leben gerufen wurden, mehr vertreten sem.

Anfragen im englischen Ankerhaus über die Psgrsme in Rußland.

Mine Äebatta übe« Ri»» ziöniRikche» Beabkem.

Kopenhagen, 20. November. (Privat.) DaS Kopenhagen« Zionistische Bureau meldet: Am 17. November verlangte Sir Alfred Short im englischen Unterhaus Informationen betreffs der Pogrom gebiete des früheren russischen Reiches, insbesondere Detail- Von Polen und des derzeit von Denikin besetzten Gebietes, ferner nach der schätzungS weisen Anzahl der getöteten Juden. Harmsworth ant­wortete, daß er eine Erklärung betreffs der Behandlung der Juden in'Polen bis nach Rückkehr Sir Stuart Samuels aufschieben möchte. DaS Foreign Office kann die Zahl der in anderen Teilen deö früheren Rußland getöteten Juden nicht schätzen, da heutzutage die Beantwortung einer solchen Frage eine lange Untersuchung an Ort und Stelle durch eine Spezialkommission notwendig macht. Kommandeur Kenworthy fragte an» ob die-britischen Vertreter in' DenilinS Armee die Lage der dortigen Juden sorgfältig überwachen utrd ihr AeutzerfteS zur Verhinderung von Aus­schreitungen tun. HarmSworth antwortete: Ich kann zn« versichilich sagen, daß dies so ist.

In der Debatte über Rußland legte Colonel Molön.e ein Exemplar einer Proklamation vor, welche vün Denikin- Soldaten verteilt wurde und worin folgender Satz enthalten ist: Bauern! Bewaffnet euch und erhebt euch gegen den gemeinsamen Feind unseres russischen LandeS! Gegen die Juden, Bolschewiken und Kommunisten! Malone er­klärte auch, daß er davon überzeugt sei, daß eine Ordnung der zionistischen Frage bevorstehe. Kapitän Ormsby Core gab der Hoffnung Ausdruck, daß, soferne Ärößbrttannten da- Mandat über Palästina erhielte, dieses Mandat eiiwr eirrzlgen Natoin zufallen würde. Es unterliege dann außer dem Völkerbund keiner internationalen Kontrolle. Balfour äußerte sich dahin, daß in Syrien keine Rivaliiät zwischen England und Frankreich bestche, und welche Schwierigkeiten auch immer dorliegen sollten, wünsche er ernstlich eine be­friedigende Losung. Weiter könne vorderhand nichts gesagt werden, da seitens, der Friedenskonferenz di« türkische Frage Noch nicht erwogen worden Ware,

Die Kerntzrhaten um bh

Wen« auch die Paitri der unganichen Rohaltsten ihren eigenen Angaben ruiolg« ktinm-VeweiSer für den gngsrifchm Käiiigs» thron hat, fs ist nur sribsivkrständiith. daß FiM« d e Alisi «kiedtt dkr Parte! bereits sehr beschäfiigst Gegen,väktig werden denn auch nicht weniger als s i e b t n % n w Hi t ! 1 1 für den ungarrschkn KSirigsch'vn genannt. Die Legitimisten, UNt« dMN ^in großer Teil der Armee, sind für die Rückkchr Karls von HabSburg, eine andne Partei will lcinrn Cohn Otto. Die uNMi'chen natlottülrn Kreise sind für den Eezherrog Josef. Bon drn Hadsburyerrt w>rd aber noch Ercherrvg Ä l b r e ch ,, Sohn de-- Eizherzögs Friedrich, genannt. Am syivpalhilchrsien wä,e ihnen der englische Pnnz von T e ck. B »der der Königin Math, der nun vl- fünfter Bewerber ln Frage käme. Ptinz Teck soll bereits «rklärt haben, daß er von seiner Wahl zun, König von UngaiN nichlß wißen walle. Nubkidirn wird n»ch der K r o n P r, n z v o n R u m 8 n ! e n nnd als Außensklt« der Hitzogdtr Adrurzeu genannt.

ZnLaM

Raii»nar»«rsammM«K.

Diö Natssnalversnmtnlüttg hatts heutü ihre große politische Debotte, die gleichzeitig eins Gr» nLhrimgsdebatte war. Sie klnng hoi allen Nednern in einen flehentlichen Nuf nm Hilfe in der Not aus. Neu war. der Ton, der von Len freundnachbaplichen Be­ziehungen der Nachbarstaaten sprach und das Verlangen, so rasch wie möglich mit Palen, der Tschecho-Slowakei und den S. H. G.-Staaten frsundschaftliche Beziehungen anzuknüpfen. Diese Erkenntnis ist erfreulich. Wenn man aber diesen Wunsch hat, dann muß man alle Ukase unterlassen, die die Nationalstaaten und ihre Angs- hörigen kränken oder schädigeni Dl« NuSweisimgserlässs des Herrn Sever, dis PraMen der Hochschulge- waltigen und vieles andere. Aber, wie gesagt: eS war eine Stimme der Erkenntnis in den Reden der leitenden Männer-und der Wunsch nach äußerem und innsrent ehrlichen Frieden, der hoffentlich nicht verhallen wird.

Nachstehend der Sitzungsbericht:

Die Erklärungen drS StsatSkanzlerS.

linier allgemeiner Aufmerksamkeit des HauseS erklärt dev Staatskanzler Dr. Renner folgendes:

Die entsetzliche Lage, . in der^sich unsere vöMritsiS und oaS ganze Staastwesen befindet, MUß in seiner ganzen ungtzheuren EntsetzliDeit vor der ganzen OeffsnUich» reit von der Tribüne dieses Parlaments auS erklärt werden. Ich bemühe mich, die» vor unserem Volle und der ganzen Welt zu ^sprechen und Rechenschaft darüber «bznlenen. Jede» Wort der Echudsrung ist für die jetzige Gttuatlo« viel eu gertns.

Wir haben vor uns eine Gtndt mit mehr als zwei Millionen EinwsLner, in der die garten Müllen de« arbeNeu"

den Bevölkerung und des Mittelstandes und auch die geistigen Arbeiter künstlich unterernährt werden/ Dis Straßenbahn, die Beleuchtungsanlagen, die ^Bahnen, da» ganze Verkehrswesen g e h t 3 u g,r u n d e.

Die Blutadern dieses Staates werden gewaltsam aufgerissien. Dazu kommt noch ditz Unsicherheit, in der niemand weiß, wann diese Qualen, zu Ende. sein werden, wann sie endlich einen Abschluß finden, ob und welche Personen diesen. Winter, diesen sntsetzlichen grauen'' haften Winter überlebsn werden. (Tiefe Bewegung.), So geht es in Wien, aber nicht b e s s e v i st e s i n d o n 2 a n d e t tt.

In vielen Städten Steiermark- wird seit Wochen kein Brot auSaegeben. In allen Ländern hat die Kolilrn- Versorgung vollständig versagt.. Wir sehen, wio die Länder machtlos dahin schwinden. Wie sehen die tmnl«v wachsende Zahl der Lciä)enbögängniffe. Wir sehen das ent­setzliche H i n st e r b c. n eines- großen Gemein­wesens. »Anhaltende Bewegung.) In dieser Lage schart sich die Regierung, die Nationalversammlung und mit ihnen La» Gewisscn de» Nationalstaates zusammen, um das <Z e» w i s sie « der Entente-Staaten zu berufen und ihnen das L?art cnlgegenzurufcn, das auf Golgatha erscholl:E cc^e Homo!" so leiden Menschen! Dieses Leiden ist nicht uner­wartet gekommen. Doch wir haben ein Fahr früher ge­warnt vor diesem Leiden. Wir.haben uns abgentiiht, die Entente zur Vernunft zu bringen. ES war unsere täg­liche Arbeit, unsere allnächtliche Sorge, wie wir diesen Winter überleben. Deutschösterreich kann allein wirtschaft­lich isoliert nicht bestehen. Wir haben das bereits am- 13. November v. I., als wir die Republik auSriefen, betont. Und damals hatten wir noch die Hoffnung, daS große deutsche Gebiete, in denen deutsche Arbeiter bei deutschen Unter­nehmern auf derrtschem Boden Koble schürfen, diese Kohlq und zuführen werden. Heute gehört dieses Kohlengebiet einem anderem Staate. Wir haben in der letzten Zelt in mehv als dreißig Telegrammen an den Präsidenten Elemente au in Paris unsere Sorgen um Kühle, um Brot und Transportmittel urniert. Redner zitiert einzelne scharfe Wendungen aus den Depeschen uuter den lebhaften Hört, Hort-Rufen!" beS ganzen HauseS. Die StaätSre- gierung hat in Saint-Germain und nach Abschluß de- Friedend unablässig daran gearbeitet, Lebensmittel zu be­schaffen. Die Bemühungen sind leider bis zum heutigen Tag«; e r g e b'n 1S l o S geblieben.

Der StnatSkanzler kommt nunmehr auf die Lebens­mittelversorgung zu sprechen uud sagt: ES wurden Verträge mit Argsntinien, mit Vertretern von Jilgoslaculen zum Zwacke der Versorgung unseres Landes mit Getreide geschlossen. Aber alles hat versagt.

Staatskanzler Dr. Renner bespricht dann die Kohlen- not und meint, daß an der Arbettsfreudigkeit der Be­völkerung DcutschosierreichS nicht zp verzweifeln sei. WaS am besten daraus hervorgeht. Satz in manchem Artikel mehr vrodu- ziert wird, als in der DorkriegSzeit. Wie müssen festitellen, daß die Schuld nicht unser Volk und nicht unsere Regierung trifft. Die Staatsregierung entzieht sich nicht der Verantwortung» Sie hat nur das Mej:fchcn>nögltchste zu leisten. Unmög­liches kann auch die Etaatsregierung nicht l e i st e n. -

Wir werben dis Kredithilfe, bekommen, wenn eS zu spat ist» denn die Hilfe ist sine Frage von Stunden. Wir erheben drei Forderungen: 1. Dis CsiitöttM soll unser Ver­sorgungssystem genehmigen, und zwar mit Einschluß de« KrÄltvorlage. 2. Unsere Belieferung soll gonehmtgt worden, vh:^ Rücksicht auf die künftig« finanzielle Bedeckung. 6. Daß det Staat sich selbst helfen könne un bdürfe ohne Genehmigung deS Obersten Rates in Paris. Der-Apparat der Jetztzeit zwischen Pakts über die Subkommission der ReparauouS» kommisflon ist ein zu umständlicher. Von Geduld rann lcins Rede bei UN» mehr sein, dinsrr Volk ist der Hiob unter Lew Völkern. Redner bittet die Bevölkerung um Besonnen­heit in der schweken Lage, die Völker aber bittet er uttt 'Äölkerllebe. (Lebhafter'Beifall uud Häudellütschen.)

Die Debatte.

«er oem cynanonale rivg. Ar. offner erkmrkf die Völlervervrudekung ist nicht eingetreteu, dazu sind isicht ein* mal die Ansätze vorhanden, Die staatlich« Autorität ist ins Wanken geraten; die Ratgeber der Entente haben kein Inter» esie, UNS zu helfen, wir ein falsches.demokratisches GhstrK haben. Redtter wünscht dbn Anschluß an daS Deutsche Reich» Düs sei jetzt das einzige Mittel.

Der Führer der Sozialdemokraten, Dr. B wU er, sagt: Die Not deö Holkes ersieht man am besten fltt den Holzsaller­zögen und den akadmitisch Gebildeten, die in HÜtteldorf Holz fällsn. Das ist erschütternd auzusehen.. Unsere ganze Wirt­schaft krankt an der Kohlennot. Wir hätten keine Arbeits­losen, wenn wir 'Kohle hatten. Es entsteht ein Herd von Krankheiten. Die Arbeiterschaft. hat mehr gölittsn als dis anderer Länder. Die Äesonnenheit dieser Klasse ist ängu» ecken,wa. Die Hikssakttou Hssver hat un» im Vorjahr« Hilf« gebracht. Run ist die Aktion der Amerikaner aufgelöst. Dis Blockade hat das große Dirtschastsgebiet abgofperrt. Heut« ist, die Aufhebung der Blockade ärger als die Blockade von früher.

Redner fürchtet, daß die Rettungsaktion zu spät kommen wird. Wenn die Eiltente uns nicht hilft, bann würde es Folgen nicht nur für Uns, sondern auch für die Nachbar­staaten baven, Folgen voü einet Art, von der Matt sich bisher kein« Ahnuim Macht. Die Beziehungen zu Tusar waren darnach angetan, unsere Beziehungen üttnstiger zur tsthecho« Mwalischsn Reepublik zu gestalten. DeutschbÜhmen wird sein SelbstbcstimmuNgSrecht erlangen durch sein Proletariat. Wir sehen die Vorgänge in llngacn mit Besorgnis als eine Gefahr nicht nur für uns, ssilbern auch für die Dschecho.Skonwkei. Wir wollen keine Donauföderatisn,. aber wirtschafltch sotten wir uns Prag näherst, da» sehen wir an dem Fallen der beiden Kronen. Di« Kohlennot bedeutet den lltttergang für Wien, aber auch öluen schweren Schlag für Prag. Für die Nachbarstaaten scheint jeder Vertragein Fetzen Püplöv" zu seiw Das hat sich schon einmal in ver Geschichte gerächt. Äon den Kohlen kommen wir zur äußeren Politik. Da- zeigt die ganze Ohnmacht unseres Staates. Gewiß hat uttfcw Regierung viele Fehler aelnacht. Aber hinterher gescheit sein -zu wollen, ist kehr leicht. Sine gewisse bürgerlichs Press« erschüttert ständig das Vertrauen des Auslandes. Diese Leuts alauben, daß nach einem kurzen BvtschewISlUns irgend ein Friedrich kommen werde. Die österreichisch« Arbeiterschaft hat vieles ertragen, sie wird geschlossen, wahrhaft geeinigt vis GrruimeuschafteN der RödokntlüN' verteidigen.

Der chrlstkichsoziale Abg. Dr. Gürttvr erklärt, dt« Entente soll und Muß wißen, baß wir auf ihre Hilfe an­gewiesen sind, weün wir nicht zugrunde gehen sollen. Ge« Ruhe und Ordnung im Staate aufrechterhalteu will, Niuß das Elend bannen.

Sodann wurde die Sitzung geschlossen.

Nächste Sitzung: Mittwoch, Ü Uhr «mchiniitags.

Vee öst^ksichische Lvn-ütt» 81 November. lFuutspruch.) 8 l ö y d G e v i g« ! erklärte geltet« im Unlerdaus, da) der FriedenSv rrtrag mit Di ft 111 e i t| um SS. November dem Umei* Me «ivlUfltu werde» falls Kur» weiteren Bmögewnm «üürit«.

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