Geite 4 Lvten . Mittwoch Wiener MorgenzettrsnA l in die Wahltag : Sonntag den 27 . Juni . KuttüswahLerversammlung im I . Bezirk . Die gut besuchte Wählerversammlung im ' Hotels Post , gab . wieder einmal Gelegenheit , unseren Gegnern ins Gesicht - zu . sägen , wie fadenscheinig, , wie , äxmlich rüre ? 7lrgümente sind , die sie gegen uns ins Treffen führen , ' aber auch wie hinterhältig sie mit ihren Ein¬ wänden operieren . Nachdem Herr Waltuch in kurzen Einleitungs - worteu darauf chingewiesen . - hatte , daß unsere Ver¬ sammlungen den Zweck haben , die - Judenschaft Wiens darüber zu informieren , wie notwendig die Zusammen¬ fassung aller jüdischen Kräfte Wiens im Rahmen einer . tznr - jüdischen Volksgeineinde gewordenen Knltusgemeinde ist - und daß wir - dieses Programm vor jedermann ver - rreten : ulw ' Einwünde dagegen sachlich , jedoch nicht mit Drohungen durch bezahlte christliche Messerhelden be¬ antworten , wie es die - Gegner zu Lun belieben , er¬ örtert ? Dr ^ Jsidor - M - a r au lies in ausführlichen , streng fachlichen Darteg i l n gen die Grundlagen , auf welche unser Anspruch auf die - Führung der Gemeindegeschäfte sich stützt . Es sind - folgende : Der ungeheure Erfolg der zionistischen Foee . - die durch uns erreichte Sicherung der Minoritätsrechte für die Juden der - ganzen Welt , ferner der völlige politische und moralische Zusammen¬ bruch der Assünilarion in der ganzen Welt , besonders der . gänzliche . Bankrotte der . von den Asfimilanten ge¬ führten Wiener Gemeindeverwaltung und nicht zuletzt - die . . vosüive Arbeit der Jüdischnationa - len im Jüdischen Narionalrat auf den . Gebieten der sozialen Fürsorge , der Berussumschichtung , des . Erziehungswesens , auf denen die Wiener Küüusgemeiiwc völlig versagt hat . Alldem gegenüber stebt die vage Behauptung unserer jGegn > r , dao . Mrnvritätorecht ü ' i für die staatsbürger¬ liche St ' lluüg der Inden schädlich . Sie haben nun klar zu erklären , ob sie auf , das Mirioritätsrecht , welches erst - unMe bürgerlichen Rechte international sichert, , verzichten wollen oder nicht . ' Wenn sie darauf verzichten . . wollen . - so üben fie - an der . jüdischen Sache . schmählichen Verrat . ' Wollen - sie jedoch nicht darauf verzichten , so D ihre GLgnerschaft . ein plumper ' Wahlschwindel . - > ,N « chb - : m - . dazü Frau Erica Patak das gänzliche . Versatzchl - der Knltusg - emsmdewirtschaft in Hinsicht der ' yeute veEdexs notweuhtgen sozialen Fürsorge dar - Aelegr . r . - . hjatie, - - . erhob sich der . „ nichtiüdischnatiouale " Dr . ' Lib a - M - and steHte - Fragen , um , wie er sagte , - sich : belehren zu ! . la ' - ' p - . r . Er gebrauchte diesen alten sTrich ^ uui . die . tt - . trvayryeit auzubringen . daß die Zu - , erkenmi ngd ' £ i ui st itt a i - a - t die Juden die Pogrome der Araber bervorgernie ; r v . ibr . Daun bagatellisierte ' er ' t ? cu Bölacrbnnd iuid erklärt ? nmhrsche . inlich , aus wvxv R ^ ü - chert Seele " heraus ! häs Miiioritätsrecht als ci ; vU ' pou den Slawen zur Unterdrückung der Deubs - chen ' durchgesetzte Bestiumruilg . Und sein , öfter - . - rrichUches Gefühl , sträuhte - sich dagegen, . . ' daß die Juden ' zur HaÄruuK ' . ihr ^ r . - Rechte . bei . ' . den „ Fei ' - ' Sen " Schutz suchrw : . DsT - . ' Balrtrott edcr " KülLusgenieiuLe aber ist für ' diesen - HernN nur . eine Folge bes Krieges . Er brächte ' noch Mige . UuwahrheitLu üper ' den . Einfluß ' des Joint auf die Spitalsverwaltung vor und ' erhielt Zuzug von dem bereits vor aller Welt genügend charakteri - fierten - - ' PreßburgLr sroui . men Deutschen , Hosbaüer, ' wel¬ cher ^ s . wohl als der . einzige Mensch i . l der Welt — die Zunmerimg ' . - fürläftinas als nationaler H - einlstütte der ' Juden allleugnet , was er — nebst einigen anderen Serdrehungsmützchen — auch diesmal tat . Die Herren erlitten eine - gründliche Mfu . hr : dura ) Gerneinderät Dr . K l a s ch k e s , welcher vor allem der Lüge , daß die Araberpogrvme nach San Remo vorkamen , die authen¬ tische - Wahrheit entgegensetzte , daß der Beschluß von San jfeemo ' erst n ach und infolge ' der Araoerpogrome zustande kam . Er wies auch aut . die Tatsache hin , daß das Minoritätsrecht Wilsons Schöpfung ist und . von den Deutschen ebenso in Anspruch genommen wird , wo sie Minderheit sind , wie von anderen . Mnoritäten . Und von den „ Feinden " lebt heute der ganze österreichische Staat , ohne daß jemandes Gewissen ( außer das des . Horru Dr . Liban ) dadurch sonderlich ' beschwert wäre . Nachdem - Dr . Klaschles noch einige Richtigstellungen der Behauptungen des D . r . Liban über das Verhalten tres Joint in der Spitals frage gegeben und nachge - wiessn hatte , daß die Wirtschaft in der ' Gemeinde keine ' Kriegsfolge , sondern eine Folge der . Unfähigkeit der Machthaber war . schloß die Versammlung , in welcher die Gegner gar oft unter den scharfen Hieben der Wahrheit , die ihnen nicht allzu schonungsvoll von Dr . Plaschkes verabreicht . wurden , des öfteren schmerz¬ lich aufstöhnten . - Wuhlerversammlung im XIV ; Bezirk . ^ , . v Am 10 . d . M . fand im Cafe Schwenderhöf eine Wähler « Hersammlung der Bezirke 14 und 15 statt , die einen derart . « lasserchafüür Besuch aufwies , daß der Saal die Besucher nicht ' zfaffen konnte . Tie Versammlung nahm , nachdem der . Vor « Mtzenüe ' Herr Oskar Goldschmied auch die Vertreter der - gegnerischen Richtung begrüßt und ihnen volle Redefreiheit ! - zugestchert hatte , einen würdigen Verlauf . Vor allem legte ijgßtt Dr . - Jng . Karplus die Mßwirtschast in der Kültuö - iAememde in technischen Sachen dar , worauf Herr Doktor iHonderlr . ng die Ziele - des - Zionismus , sein Werden und Von der Gegenseite « reldete sich ein Herr Fritz zu Worte , der selbst zugab , daß die heutigen Männer der Kultusgemeinde - wohl viel auf . dem Gewissen haben , er glaube jedoch , daß die ' neu aufgestellten « jugendlichen " Eltemente frisches Leben m die Gemeinde bringen werden . Jg treffenden Worten replizierte unser Kandidat Herr Oskar Goldschmied auf diese Rede , indem er auf einen der neu aufgestellten . . . « jugendlichen ' Kandidaten " , Hofrat Rappaport , als Beispiel für die - „ neue Richung " der Gegen¬ partei hinwies und weiter - die . ganze Fürsorqetätigkeit der Kultusgemeinde und der Bezirkskommissionen beleuchtete . Der nächste Redner , Herr Schwertfinger , charakterisierte in treffender . Weise die Kandidaten der Gegenpartei mit ihrem . Listenführer - Dr . P ich . Nun meldete sich der Obmann des gegnerischen Bezirkwahlkomit . ee, . Herr ' F i l l e n z , zum Worte , der versicherte , er sei kein . Gegner der Zionisten/ , er , gestehe . offen, ' er kenne ihr Programm gär nicht und mochte nur , daß die „ Bodenständigen " die Kultusgemeinde ' . nicht verlieren . Nach der ihm zuteil gewordenen Aufklärung müßte Herr . Fillenz erklären , daß er nunmehr « befriedigt " sei . Nun sprach noch Gemeinderat Almasy , der ausdrücklich erklärterer sei zwar kein Zionist , - aber die Kandidatenliste 8er Zionisten zwinge ihn , wenn , er den Vergleich mit . der Kandidatenliste der Nichtjüdischnätionalert ziehe , offen zu bekennen , für jeden denkenden Juden sei es unter diesen - Umständen unmöglich , anders als zionistisch . zu - wählen . Er werde dies tun und empfehle es auch ' allen anderen Juden . V Nach einer Ansprache 8es Obmannes der Sektion , Herrn Ing . Steinherz , schloß der Vorsitzende mit dem Appell an die anwesenden Gegner , nunmehr auch in ihren Ver¬ sammlungen Redesreiheit zu gewahren , um 11 Uhr nachts die Versammlung : . - - - - - Die Wahlmoral der NichtfüdifchnMionalek Die Gegner der Jüdi ' chnationasen , die orthodoxen un . d nichtvrthodoxen Afsimilanten , machen es uns wahr - chüftig nicht leicht , in . dem Killtuswablkaurpf die ruhige und würdige Form ' ein . zuh - alten , mit welcher wir in den . Wahlkampf , gezogen - sind . Unsere Gegner haben ganz sonderbare Begriffe von der ■ WahlM ' oräl . Unter¬ schriften werten skrupellos gefälscht , um die Wähler über , den - Anhang - Aü täuschen und bei Kandidaten , mit denen man Staat mM möchte , die aber ihre Unter - ' schrift und ihre Mudidarur zurückgezogen haben , wird die Wählerschaft - im unklaren darüber . ' gelassen , daß dieser Zläudidat äü ' s . der Liste gestrichen ' würde . . So mußten . die - SchiMchülorthod ' oxen ' . es . sich iit einer Wählerver - sammlMg auf den . ^ opf Zus - gen lassen , daß sie die UntcrschrDizdes . Herrn . Moritz S r lb erst ein gefälscht habesi , wahrscheinlich , weil - sie . glaubten , " durch diese Untexfchtjft . eines : . ehrenwerten - Mannesieine An¬ zahl , von Wahl ' erü - zu . ihren - Gunsten beeinflussen . zu können . - Oder hat hie Wählerschaft schon , wie es Pflicht öes WaAkvmi ' tees ' . gewesen . Lyave . . davon Kennt¬ nis erhalten , . daß ' - . Direktor . Paul . G o ld st e in seine . Unterschrift - - von - der - Kandidatenliste der „ Partei der 9llchtjüdischnativimlcn " - zurückgezogen hat und dem¬ nach nicht mehr Kandidat dieser Partei ist und von dieser Liste geftpichett werden mußte ? Die Wählmoral unserer - Gegner treibtFimmer nlerkwürdigere - Blüten , und ist nur ein Beweis dafür , daß sie mit ordentlichen Mitteln und einwandfreien Argumenten zu kämpfen . un¬ fähig und gezivungslr sind , zu Lügen , Verleumdungen , Fälschungen und Äertnschungen zu greisen . Bersammlungskalender : Heute , - * / « 8 - ' Ühr , Kasino Zvgeruitz , XIX . , Hanvtsiraße - 76 . Referrnteu : Abgeordnttcr Ing . S t r - i ck e r , Moritz M,ü l l e r , Prof . Dr . - Wlhrlm S t ein . UF . Heute , ' /j . 8 Uhr ' abends , im Restaurant Ebrlrchhof . - ' XX . , . KlosteraenbmgerstraßeL . Referenten : Gememderat : Dr . . ^ Ehrlich , I . H . W a l . - t u ch , Alfred - W et s h . u t . • ; Heute VjB Ubr abends , Elteruvers ammlu n g Soziale Hilfsgenreinschast ' ( A - üirta Müller . ) H . , Pratecstraße 17 . Referenten : Gememderat Dr . P l a s ch k e s . - Ortsschvkrat Rudpls Mül l e r , ReligionSlebrer Markus P i ck , Adolf P i « k a S . Sämtlich e K andid a te « fnrdenKultus - Vorstand und die Bezirkskommisfionrn haben sich heute » pünktlich 6 Uhr abends , im ( tafö City » J . » Werdertorg ^ asse 1 » r » einer wichtige » Besprechung einzufinden . D o n n e r S t a ' g ' de » /17 . d . M . , V,8 Nhr abends , E l t e r « v e r f a m m l u n g , Elifabech - Hkim , li , Malz « gaffe 7 . Referenten : Abgeordneter S t r i ck e r , Gemeinderat Dr . Leopold P - l a sch ? e s , Ortsschulrat Rudolf Müller , Religionslehrer Jostf P i ck . ‘ . . . Donner Stag den 17 . d . M . > V,8 Uhr abends , nn Kleine » Dreher - Saal , Hst , Hauptstraße 97 . Referrntm : Gemände - rat Dr . I . Ehrl i ch , Ludwig B a t o . D o ' » n . e r s t a g, . 17 . d . M . , * / * 8 Uhr abends , Restaurant Reiß , VII . , Mariah ' ilfersträße 124 . Referenten : Arnnn Poll ab I . S pi - v a » - Dr . Karl / Pollak , Dr . Simon H - oldew - g rm b ^ eir . ' . ? . . - ’ ; V ’ & « vtv * ve . t ^ tyfl/ ^ » U7 ; b . SOi ; ' % 8 : 116r abmdö , Eaf6 New Vovst - D . - Pratersttaße 5V . Referenten : Amtta M ü l l c r GemeindÄät ' Dr . Leopold ? Plaschkes , Ä . Schwertstinger . D o n n ev s t a g den 17 . ' d . M . , k/s8 Uhr abends , Eafs Franz Zofefs - Bahn , iX . Althanplätz . Refermtm : Gemeinderat Dr . D o l l a Wa r u sü . Dr . I . S ch ä l i t , Bezirksrat Dr . Georg LLriuer . 16 . ' Juni 1929 Rr . 50L Donnerstag den 17 . d . M . F u g e » d v e r e i ' u Aha,w a t l , Z i o u ladt alle Z u g e u d l r ch e » de - Praters zu,dem um 8 Uhr abends im große « KÜrblvkale dch Eafs ^ ur . Tirolcriü , II . , Kleine ZufabtüSstraße 1 ^ - 6 ( EÜMpt - durch den Harten ) , staltfindenden Vortrag über dab Thema » Di « P f l ich i ' zur A r b e i t " . Sprechen werden . : Genui ^ d « « ^ Dr . . L . P l a f ch k c § und S . A b e l e S . ^ Sonntag den 20 . d . M . , 10 Mr vormittags , ich Komödienhäus , IX . , Naßdorserstraße 1 . Referenten : Anitta Mül l . e - r , Abgeordneter Sir : ck e r , Gemchrderal E . h . vl . ichs Dr . Isidor S ch a l i t . - < Donnerstag de « 17 . d . . 7 Wr abends , Mrt ^ gliederversammlung des Bsremes Belh Israel LpobüscheShnagog ^ . im Restaurant Barschak , ll . . ' Große Schiffgaffe 3 . TagoSvrdmmg ^ Stehuugnahmr zn den - bevorstehenden KrütuSwah ^ p . Das jüdische Museum tu der Eine aktuelle Erinnerung . Als - damals , die Situation kritisch wurde , bife Front ! Jerusalem näherkain und man üble Dinge von Djemal ! Pascha , dem geisteskranken politischen Sadisten , er « , zählte , wurde es uns klar , daß wir das Museum des ! Bezalet irgendwie versichern müßten . ; Lmrge Abende saßen wir beim Schein einer niederträchtig schlechten ! Lampe im Bezchlel , bis irgendeiner auf die Idee kam, ! das Museum in der Zisterne des Bezalel zu verbergen, ! Die Idee wutde zwar bald als absurd verworfen , lietz uns aber doch nicht ruhen, ' bis schließlich einer von unb, ! der österreichische ^ Kornmandant auf Ratisbonnc ^ . sie ! wieder ' aüfgriff und nicht lockerließ , das Museum muffe ! in die Zisterne . Was mit dern Wasser geschehen söffe / . wurde , ihm entgegengehalten . Man kann doch schließlich Wasser , das beinahe so teuer wie Brot ist , nicht den vor « ! überziehenden Kamelen geben ! Und übrigens würde ganzs Jerusalem ' aufmerksam werden und Djemal würde sich bald : für diese sonderbare Wasserverschwendung . trtter - i essieren ! Der Kommandant aber schlug äffe Bedenken ! nieder , indem er am nächsten Tage dem österreichischem Stabsarzt . / die Notwendigkeit auseinarrdersetzbe , eine ! . ' Zisterne zu kaufen . Es sei ungeheure Wassernot zu er « ! lvarten , sägte er , und schlug vor , dem Bezackel , „ Ivo man ! den Oesterreichern gerne gefällig ist " , eine Zisterne ab - j zukaufen . Die Sache wurde abgemacht , der Stabsarzt ? , zahlte noch zwanzig Pfund und Professor Schatz tootJ legitimiert , seine Zisterne zu entleeren . l : Die Ueberführung des Wassers vorn Bezalel - nach ? ) Rat ' lsbonne aber war ein Geduldspiel , das bei einer Hitze ! Don - etwa : vierzig Grad nicht unb ^ rächlliche, . Itnsvr - tz « ! rung ' en . an unsere Geduld stellte . Wir hatten die Waffer « . menge unterschätzt und begannen , anfangs sehr frisch , später schon bedächtiger , mit allen nur erreichbaren Ge¬ fäßen , Waffer An trägen ! Fm Anfang war die Sache ganz - - nett . Einige sangen arabische Lieder mit einiger Hundert gleichartigen Strophen , als aber nach sechs « s ständiger Arbeit nicht die . geringste Verringerung der ! Wasfermenge bemerkbar war , wurden Nur etwas miß « , urutig und ; als wir aus : der nicht unbeträchtlichen Zu « ! schauermenge zum dritten Male teilnahmsvoll gefragt ! wurden / ob etwa Allab durch seine Hitze unfern Verstand > - verrückt hätte , sähen wir ' ein , daß wir unsere Fähigkeiten , eine Zisterne zu entleeren , bedeutend unterschätzt hatterr . ! - Plvtzlich komnrandierte deer Kommandant : „ Man bringe eine Pumpe ! " Gut : man bringe ! Wir warteten zwar , aber es brachte niemand . Keiner von uns hatte näm - , lich je in Jerusalem die Bekanntschaft einer Pumpe ge « ) macht . Anr dritten Tage aber brachte RosenZweig , das ! Faktotum - von Natisbonne , ein sonderbares Ding , das ? eine Pumpe zu sein behauptete . Man konnte dem nicht ! widersprechen , denn kaum berührte man feinen Hebel . ? als es . auch schon ganz sonderbare Töne ausstieß . Dies : war der einzige Erfolg , den wir sahen oder hörten . ^ 9kach zwei Tagen aber hatten wir das Instrument so weit . ) daß : es " — sehr asthmattsch zwar — zehn Minuten lang etwas Wasser pumpte , worauf man es wieder eine halbe , Stunde lang reparieren mutzte . Nun aber offenbarte sich eine Sache , auf die wir im Drange der Geschäfte voll « : kommen vergessen hatten : Die Pumpe war schlauchlos, ! absolut schlauchlos . Melancholisch plätscherte das fchwe ^ gepumpte Wasser in den Garten , was zwar Schimon ^ den jemenitischen Diener des Bezalel , freute , bei den Zu¬ schauern ! aber die Zweifel an unseren geistigen Potenzen ' verstärkte . Als wir eben - die Sache endgültig aufgeben - wollten - - schleppte ' Nosenzweig auf den Rücken von fün ^ Trägern eine Anzahl von Schlauchfragmcnwn aus dem ? Syrischen Waisenhaus herbei . Sie hatten mit zivili¬ sierten . Schläuchen nichts weiter , als den Namen gemeine sam , denn die ettvas unordentlich angeordneten Löchey gaben der Schlauchschlange , die wir mit großer Mühe wobei , meist auS der Mitte , dieses oder jenes Stück ge¬ stohlen ' wurde — nach Natisbonne gelegt hatten , ein abenteuerliches , aber nicht ganz , einwandfreies Aussehen . Mit Aufbietung aller in Jerusalem vorhandenen Klebe¬ mittel versuchten wir die Löcher - aus der Welt zu schaffen . Der Erfolg aber war der , daß wir uns schließlich entlang der Schlauchschlange in den Staub setzten und ' zwei Tage lang die Locher mit den Fingern zuhalten mußten . Nie in meinem Leben habe ich derartig viel mit Waffer : zu tun gehabt . In . die mit solcher Mühe entwässerte Zisterne wuriis ' das . Museum verstaut . Es geschah vielleicht zur richtigen Zeit , denn kurz nachher mußte Schatz Jerusalem ver « lassen und als er zurückkam , fand er zerstört vor , waS nicht niet - und nagelfest war und was nicht in der Zi « sterne vermauert war . Das jüdische Museum hat also den Krieg überlebh Man muß sich aber klar werden - . datz das , . was WÄ |