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Vie Gemeindcmitgiieder erdairen d« Blatt unentgeltlich Bezug?- yrei, fürNichtmitczlied 2»SoIdv'. für die Stamme? ^.unell»?-; dürct:
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Amtlicher Slnzeigev de« Gemeindeverwaltung
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AiizeitZeiiverivaltuna^ ^c»iti»dr- daus. tHatimniie l t,.. «Lrd^richos:
4. Jahrg. Frankfurt u. M.. November ^!r. :i .xern'prc^cr Hansa >.'>^7 u
DieEchriflteitung übernimm! iür denInha!: oesGemeindeblait? nur die prcs^cicsrnlichc Lerantiv^rtunti-»^lachdruct: nur ,»it C^iaubitt? ^statte:
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Soeben erschienen:
Krakauer. Geschichte der Juden in Zranlsurt a. )N.
1. Band. X. Seiten.
Preis des broschierten Eremoiar? Mk NX für Subskribenten......^ 9.
. Der Kommissionsverlag ist der ,x:rni>i ^> Kaufsmann, Franksurl a. M.. Sch'llerftrosze ü». überlragen. an die Anfragen und Bestellungen zu riclilen sind.
Nie Auswirkung der amtlichen preußischen Schulreform auf die judische Schule.
Lon Sr. tiurt Zoachim Srau.
Snidienra! nm ..Pl-iianth-spi:-.'
Auch der dem Leben der schule ferner Stehende weiß, dag wir gegenwärtig in einer von starken Kräften vorwärtsgetragenen Reformdewegung der höheren schulen stehen. Die innere Umwälzung ist unaufhaltsam im Gange, — denn sie hat die Herzen der Jugend und jedenfalls auch die Herzen der jüngeren Lehrer für sich. Der Widerstand derer aber, die da glauben, für die höhere schule sei aus dem Zusammenbruch, den wir erlebt haben, gar nichts zu lernen, es müsse wie bisher auch so weitergehen nach der alten, bemiemen Methode des scyemati- schen Stoff-Eindrillens, einer Art .Militarisierung" des geistigen Lebens, wird ganz von selbst von Jahr zu Jahr nachlassen: denn dieser Widerstand kämpft nur noch für den baufälligen Bestand eines innerlich morschen Gebäudes, dos allmählich ganz von selbst in sich zusammenfallen muß.
Ich henn«? n-rn die Gelegenheit, eine? wiederholtr» Aufforderung der Schrislleitung des Gemeindeblaltes folgend, mich über die Auswirkung der amtlichen preußischen Schulreform aus die jüdische schule zu äußern. Das erfordert, daß ich das Unwesentlichste dieser Reform zuvor in kurzen strichen kennzeichne.
I
der Autonta? der höchsten Behörden, als Befehl "ins Leben träte, würde sich wohl höchstens in der äußerlirnen Orzanisationsform des Schulwesens wirksam erzeigen. Die wahre Schulreform muß von innen her erfolgen, aus d«m gesellschaftlichen Leben, aus dem Wandel der weltanschaulichen Einstellung, aus dein Lcucusgrfälil. der 'Gemeinschaft heraus. Das Bewußtsein, daß die höhere Schule sich von Grund aus wesentlich umgestalten müsse, deherrschte bereits unmittelbar nach Beendigung des Krieges weite Kreise. Und die Besten der Lehrerschaft
rangen mit diesem Problem. In zahlreichen Tagungen. Büchern. Zeitschristenmissähen wurden die leitenden Oe- danken ausgetauscht. Und schließlich mußte es wie eine .Krönung aller dieser Bestrebungen erscheinen. als das Preußische Ministerium sür Wissenschaft, .Kunst und Bvlks- bildung sich selbst an die spitze der Bewegung stellte, indem es das sicherste, lebensfähigste. Hvssmliigsreülnle dieser pädagogischen Arbeit, unter Ausscheidung des Wild-Utopischen, das stark ins.Kraut geschossen war. zu einem Idealbild der neueren höheren Schule zusammen- schweißte, das es in zwei Schriften zeichnete: ..Die ^Neuordnung des Preußischen höheren Schulwesens" lli>-t> und ..Richtlinien sür die Lehrpläne der höheren schulen Preußens" >l'.>'^!>). beide im Verlag der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin.
Man kann vielleicht das Bedeutungsvolle dieser Reformdewegung am plastischsten vor Augen führen, in- dem man die leitenden ^rundideeii, aus denen die alle -schule aufgebaut war. (gemeint ist damit die uns aus dein neunzehnten Jahrhundert überkommene höhere schule) und die idealen Grundliiuen derncuen schule, d i. der höheren schule aus Grund der Schulreform, in beabsichtigter Konzentration aus das wirklich Wesentliche, nebeneinanderstellt. Das kann freilich nicht ubaehen ohne unvermeidliche einseitige Zuspitiungen: denn es gilt, das Typische der alten und der neuen schule zu zeichnen, und darum müssen verschwommene Uberaangsstnfen zwischen beiden, wie sie seit Iahren vorhanden sind, außer Ansatz bleiben. Im Grunde liegt es ja so: die Schule ist immer ein Produkt und darum zugleich ein Spiegelbild der gesellschastlichen Zustände ^nd weltanschaulichen^^^
und weltanschauliche Einstellungen stets nur in engem Kausalnerus miteinander wandeln, so stehen such alte Schul? und neue Schule, «rast ihres Verhältnisses ;ur Gesellschaft, zueinander in enger Entwicklungskontinuität, gemäß dein Geseh kausaler Evolution, das in seiner Weise auch sür den Organismus der Gesellschaft gilt. Das darf aber nicht verhindern, den prinzipiellen «'»egen- sag beider, der zugleich ein Gegensatz zweier Zeitalter ist. scharf zu umreißen.
Die alte Schule, die in politischer Hinsicht vor allem
sah auch im Allgemein-Geistigen ihr Ziel wesentlich da- rin. daß der Schüler den ihm zur Er!-rn>>»,g aufgegebenen Bildungsstoff willig und gehorsam in sich hineinsog und so gut oder schlecht, wie es ihm möglich war. verarbeitete, sie ging dabei aus von der Fiktion des .gebildeten ^urchschmtlsmenschen." der ein bestimmtes, gut ausae- ivähltes Maß von Wissen aus den wichtigsten Äeoieten in sich aufgenommen haben mußte und stellte für Sie daraus notwendig werdende Wissensübermittlung einen schematischen Kanon für die gesamte Schulzeit auf
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