I. Cinleitendes Wort.

Die erste Veranlassung zur Herausgabe der vorliegenden Monatsschrift war die an mich von Seiten vieler meiner Zuhö- rer gerichtete Aufforderung, meine Predigten und schnfterklärenden Vorträge heftweise erscheinen zu lassen, weil sie dadurch einem größeren Leserkreis zugänglich gemacht würden. Auf diese Auffor­derung eingehend, und den Plan überdenkend, fand ich bald, daß einem solchen Unternehmen, namentlich durch Stellung eines sehr mäßigen Preises, eine bedeutendere Ausdehnung gegeben werden könnte, um die religiösen Ideen, rein und geläutert, in anregender,'volkstümlicher Darstellung, nach dem Bedürfnisse der Gegenwart, in alle Schich­ten des Volkes weithin zu verbreiten. Es geschieht dafür unter den Israeliten leider zu wenig! Während bei anderen Religionsgesellschaften großartige Vereine bestehen, und durch Ausstreuung einer zahllosen Menge von Schriften die Förderung der religiösen Angelegenheit eifrigst angestrebt wird, feiern bei uns, wo es der großen Sache der Erleuchtung und Aufklärung unserer Mitbrüder gilt, die Mittel und die Kräfte, und Jahr um Jahr, Jahrzehent um Jahrzehent verschwinden, und die mit so schönem Aufschwünge, unter dem Beifalljauchzen eines zum Lichte vorwärts schreitenden Jahrhunderts, begonnene Reform des Judenthums, senkt ihre Flügel wieder, so daß ihre Feinde jauchzen, ihre und der Religion aufrichtige Freunde aber betrübt zur Erde blicken. Wer zur Erweckung ans diesem Still­stande, in welchen seit der politischen Bewegung der jüngsten Zeit die reformistischen Bestrebungen unter uns gerathen sind,

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