s Rückblick auf das Jahr 1353

Airche auf Kosten der Religion, der Dogmatismus auf Kosten der Lehre, die Tenfelsfurcht auf Kosten der Gottesverehrzmg gekräftigt werden sollte lDie kleine, aber mächtige Partei", wie sie in ihrem höhnenden Egoismus, liebäugelnd mit allen reaetionären Bestrebungen der Gegenwart, so gerne sich zu nennen beliebte, ist zu einer kleinen und schmächtigen Partei geworden der Zornblick Gottes in der Geschichte hat sie schnell gerichtete Dieses ist uns^ um des Allgemeinen willen, weit wichtiger, als die Wahl einiger Vertreter israeli­tischen Bekenntnisses in das preußische Parlament, so sehr wir Grund haben uns dessen zu freuen. ' Än Oesterreich dagegen,dem Licht nach Osten-Träger", steht die coneordatsmäßlge kirchliche Reaction in schönster Blüthe und wo diese wuchert, wie könnte da unsere Hoff­nung Wurzel fassen? Oesterreich hat kein Wort der Ent­rüstung über die Schandthat in Bologna, keinen Ausdruck der Theitnädme gezeigt für die unglückliche Familie Mortara. Es hat diese ihm zustehende Rolle, wodurch es hätte zeigen müssen, daß der deutsche Katholicismus nicht mehr auf Tortur und Scheiterhaufen basire, daß er die Kirche wie eine Löwin, nicht wie eine Wölfin sehen möchte, einem nichtdeutschen, seiner Bevölkerung nach überwiegend katholischen Staate über­lassen was wir nm Deutschlands willen schmerzlich beklagen. .7 - '

l gti Bayern^ wo ein neneS Wahlgesetz projectirt war. Wurde die Furcht gehegt, es möchte den Juden das passive Gähtrecht (die Wählbarkeit zur^Ttändekammer) entzogen werden. Da? Vorläufige Schicksal jenes ProjecteS ist bekannt und bei ^den--Neuwahlen zur zweiten Kammer ist Herr Or. Arnheim MS Bayttuth^ ein Jude, in einem nur von Christen bttvohnteN Wahlbqirke (Hof) wieder auf die ehrenvollste Weise gewählt 'wordtte.... .".^ In Württemberg hat die Regierung in der Aufbesse- Ämg der Rabbiner- und Lehrergehatte, insbesondere aber, indem Je Ä dieser Beziehung die jüd. Confessional^Schullehrer (Reli- FoMehrer) den übrigen Lehrern gleichstellt, einen schönen

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