Juli 1859.
38. Die jüd. Bolksbibel,
ein Wort zu seiner Zeit. tBom Herausgeber« — L. S.)
Der Herausgeber der allgem. Zeitung des Judenthums hat die, bereits in diesen Blättern angeregte Idee, die Verbreitung wohlfeiler Bibeln im Volke zu bewerkstelligen, aufs Reue angeregt, und es hat dieser Gedanke in vielen Kreisen die verdiente Theilnahme gefunden. Unsere Bibelausgaben, nämlich die mit Urtext und Uebersetzung zugleich, find gewöhnlich theuer, und die Missionäre beuten diesen Umstand aus, uns mit Kreutz-Bibeln (das vielbesprochene Kreutz unter Deuteron. 4, 29, ist sicher kein Druckfehler!) zu überschwemmen. Schon der Gedanke, daß die Verbreitung hebräischer Bibeln von christlichen Bibelgesellschaften ausgeht — ein Umstand, der an und für sich nur das vorteilhafteste Licht auf den frommen Eifer unserer christlichen Mitbrüder, namentlich in England, wirft — muß uns aneifern, auch unserseits für die Verbreitung der heil. Schriften thätig zu sein, damit nicht, zu Gunsten einer, unseren unerschütterlichen Fortbestand stets mit scheelen Blicken ansehenden Religion, von dem mangelnden Eifer für unsere Bekenntnißschriften ein Schluß auf den finkenden Eifer für unser Bekenntniß gezogen werden möge. —
Daß bei einer zu verbreitenden Bolksbibel nicht blos von der Uebersetzung, sondern auch von dem hebr. Urtexte die Rede sein müsse, das versteht fich wohl von selbst. Es stammt aus einer, gottlob! überwundenen, verflachenden Zeitig