(Februar 1855.)
S. DeS Frommen Urbild
(HLob Cay. 3l.)
E inleLtun g.
3br fraget noch, vaS Frommheit sei? Ob buntes Formenatterlei? Ob heil'ger Sinn, von Gott genährt, Der sich im Leben treu bewährt? — Des Frommen Urbild will ich zeigen; Auf meinen Zuruf soll er steigen Aus alter Zliteu tiefem Grund, Er, dem bezeuget Gottes Mund, -Daß seines Gleichen auf der Erde Durchaus nicht mehr gefunden werde! - " Nud, da der heil'gen Sprache Laut Euch leider ist nicht sehr vertraut. So that ich, zu des Ohr'S Ergötzen, Zu deutscheu Reim die Schild'rung setzen. Prägt'S Euch und Euren Kindern ein, Nud flieht den heuchlerischen Schein, Den Selbstbetrug, das Maskenspiel — Hiov zeig' Euch der Frommheit Ziel! —
1. Vertrag Hab' ich geschlossen mit den Augen, Wie sollten mir verbot'ne Lüste taugen?
2. Was war' auch sonst der Gottestheil von oben? Der Allmacht Erbe auS den Höhen droben?
3. Fürwahr, ein Unheil nur den Uebelthätern, Und ein entfremdet Gut Gesetzverräthern'.
4. Zch kann ja Ihm nicht meinen Pfad verhehlen, All' meine Schritte wird sein Auge zählen. —