l. Januar. 1 . 1841 .
Israelitische Annalen.
E i n Centralblatt
für
Geschichte, Literatur und Cultur der Israeliten
aller Zeiten und Länder.
Herausgegeben von vr. I. M. I 0 ft.
Von diesen Annalen erscheint jeden Freitag ein ganzer Bogen; Preis des Jahrganges Rthlr.3. — fl. 5; man subscribirt bei allen löbl. Postämtern und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes.
Vorwort. — Nachträge zur Geschichte der morgenländischen Angclegenbeiren im Spätjahrc 1840. — Literarisch - diftorische Minheilungen', von S. D. Luzzaro. — Vorschläge (Pentateuch-Commentar). — Nachrichten und Correspondenzcn: Hechingen; Großherzogthum Baden; Gallizien. — Exegetische
Anfrage. — Anzeige.
Vorwort zum Jahrgang 1841.
Bei'm Antritt des neuen, nunmehr dritten Jahrganges, verfehlen wir nicht, unfern geehrten Theilnehmern und Mitarbeitern hiermit nebst unserm aufrichtigen Danke die Versicherung zu erneuen, daß wir fernerhin alles aufbieten werden, um die Annalen würdig auszustatten, und nach Maßgabe der Erfahrung auf jede Weise zu vervollkommnen. Wir hoffen jetzt um so mehr leisten zu können, als sich die ausgezeichnetsten Talente im Laufe des vorigen Jahres uns anzuschließen die Gewogenheit hatten.
Die Tendenz der Annalen soll unverändert bleiben, nämlich die Veröffentlichung aller neuern Begebenheiten, Ereignisse, Forschungen, Ergebnisse, Entdeckungen, auf dem Gebiete der israelitischen Geschichte, Literatur und Cultur, nach den zuverlässigsten Quellen und mit möglichster Authenticität, in einer für die höher gebildeten Kreise geeigneten Form und in entsprechender Auswahl, mit Ausscheidung alles Unwürdigen, Kleinlichen und Werthlosen, — und unpartheiische Beurtheilung in der betreffenden Literatur.
Die Annalen sollen nicht sowohl ein unterhaltendes Wochenblatt sein, als vielmehr den Freunden dieses Faches eine wissenschaftliche Kunde von den so sehr verkannten, oft entstellten und gemißdeuteten israelitischen Angelegenheiten in ihrer fortlaufenden geschichtlichen Entwickelung verschaffen, und werden insbesondere den höheren Behörden in legislativer Hinsicht, so wie in wissenschaftlicher Beziehung überhaupt auch den Theologen aller Confessionen und den Juristen und Publicisten manchen willkommenen Aufschluß dardieten. Sie sollen gleichzeitig auch dahin wirken, daß die mit der Leitung der innern Angelegenheiten beauftragten Israeliten die wichtigsten Momente in's Auge fassen, zu Verbesserung und zu lobenswerther Thätigkeit Beispiel und Aufmunterung finden, und daß somit durch das öffentliche Organ, welches stetS eine würdige Haltung behaupten und das Ganze vertreten soll, alles Gute und Edle gefördert werde.
Aufnahme finden demnach in unfern Annalen:
1) Nachrichten über die Israeliten aller Lander, mit Beifügung nöthiger Erläuterungen. Statistisches.
2) Kurzgefaßte Uebersichten geschichtlicher Entwickelungen einzelner Gemeinden und öffentlicher Anstalten.
3) Geschichtliche Schilderungen interessanter Momente aus der Vorzeit und Gegenwart. — Berichtigungen bisheriger
Jrrthümer und . Fehler.
4) Biographische Notizen über verstorbene Israeliten, welche öffentlich gewirkt haben. Personalchrouik.
5) Aktenstücke, Edikte, Verordnungen, Rundschreiben, öffentliche Verhandlungen aller Art, — Berichte gemeinnütziger
Gesellschaften, — Nachweisung neuaufgefundener Denkmäler und historischer Quellen. Merkwürdige Briefe.
6) Kurze, literarische Uebersichten, mit nöthigen Angaben oder interessanten Auszügen; Beurtheilung und Würdigung
neuerer Leistungen in der Literatur, so wie in Schul- und Industrie-Anstalten. Kritiken und Antikritiken.
7) Schilderung und Prüfung obwaltender Zustände und Einrichtungen, und Vorschläge zu künftigen Verbesserungen.
8) Würdigung der über israelitische Angelegenheiten erscheinenden Schriften und öffentlich ausgesprochener» Urtheile. 3) Anfragen und Antworten von allgemeinem Interesse.