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jenigen einiger Vorortsgerichte, so gut wie j nichts über die persönlichen Verhältnisse auf- j nehmen. Daher sind jetzt die Fälle, in denen | wir auf Angaben verzichten müssen, häufiger j als früher.

Das Alter der Ausgetretenen ergibt sich aus folgender Zusammenstellung:

1907

1908

Alter

männl.

welbl.

zus.

männl.

weibh

zus,

unter 20 Jahre

1

1

2

4

1

5

20-30

32

12

44

26

20

46

30-40 .

29

12

41

39

20

59

40-t>0

19

4

23

23

18

41

5060

5

2

7

14

2

16

60-70

1

2

3

2

5

7

ohne Angabe

19

10

29

10

2

12

Auch in den letzten beiden Jahren haben also die meisten Austritte in einem Lebens­alter von 2040 Jahren stattgefunden, und zwar sowohl bei den männlichen wie bei den weiblichen Personen. Im Jahre 1908 ist aller­dings insoweit eine Abweichung gegenüber den früheren Jahren festzustellen, als inner­halb der Altersklasse 2040 das zweite Jahr­zehnt (3040) bei den männlichen Personen überwog, während früher die Austritte mit Vorliebe in einem Alter von 2030 Jahren vollzogen wurden.

Was den Familienstand der Ausge­tretenen Frauen anlangt, so waren von ihnen Im Jahre 1907: 12 ledig u. 31 verheir. od. vernein gewesen, 1908:19 49 Von den verheiratet bezw. verheiratet ge­wesenen Frauen waren im Jahre 1907 4 als verwitwet und 2 als geschieden und im Jahr 1908 6 als verwitwet bezeichnet, während sich viel­fach nur die BezeichnungFrau" findet, sodaß sich genaue Angaben über den Familienstand nicht machen lassen. Bei den männlichen Personen läßt sich der Familienstand noch seltener feststellen, nämlich nur dann, wenn die Männer gleichzeitig mit ihier Frau oder mit Kindern aus dem Judentum ausgetreten sind. Die so gewonnenen Zahlen sollen jedoch nicht mitgeteilt werden, da sie ja nur einen Teil der verheirateten Männer angeben und sich deren wirkliche Ziffer nicht ermitteln läßt, jene unvollkommene Ziffer somit leicht zu falschen Schlüssen führen könnte.

Die H e i m a t der aus dem Judentum Ausgetretenen war im Jahre 1907 in 119 und im Jahre 1908 in 174 Fällen angegeben.

Es stammten von den in beiden Jahren austretenen Personen aus Berlin 81 Schlesien 41 Posen 26

Prov. Brandenburg (ohne Berlin) 14

Westpreußen 17 Ostpreußen 8 Pommern 6

Prov. Sachsen 5 Rheinprovinz 11 Westfalen 8 Hessen-Nassau 6 Hannover 2 Bayern 6 Sachsen 2

Württemberg 1 Baden 3 Hessen 5 Lippe 1 Hamburg 6 Österreich-Ungarn 35 Rußland 3 Holland 4

Italien 1 Rumänien 1 ,j Amerika 2. Die Zahl der aus Berlin Gebürtigen be­trägt nicht ganz 26%; sie ist also ein wenig gefallen; denn sie betrug für die Jahre 1873 bis 1906 33,55%. Verhältnismäßig hoch ist die Ziffer der aus Österreich-Ungarn stam­menden Personen.

Über den Beruf der aus dem Judentum Ausgetretenen ist ermittelt, daß während der Jahre 1907 und 1908 von männlichen Per­sonen ihren Austritt erklärt haben:

65 Kaufleute, 17 Ärzte (darunter 1 Privat­dozent), 13 Ingenieure, 11 Rechtsanwälte (darunter 1 ehemaliger), 7 Bankbeamte, 6 Rentiers, 5 Fabrikbesitzer (darunter 1 Handels­richter), 5 Handlungsgehilfen, 5 Schriftsteller, 3 Bankiers (darunter 1 Dr. jur. und 1 Dr. phil.), 3 Referendare, 3 Assessoren (darunter