- 179 - Preußen Die jüdische Bevölkerung in __ Preußen nach dem Geschlecht 1910 . Es wurden in der ietzten Volkszählung vom 1 . Dezember 1910 in Preußen im ganzen 415926 Juden gezählt , davon waren 204 779 männlich und 211 147 weiblich . Es trafen demnach auf 1000 männliche Juden 1 031 weibliche . Bei der Gesamtbevölkerung war das gegenseitige Verhältnis der Geschlechter 1000 männliche Personen zu 1 026 weiblichen Personen . Der Frauenüberschuß ist daher bei den Juden beträchlich höher . Zum Vergleiche führen wir eine Reihe anderer Länder an : Es trafen auf 1000 männliche Personen weibliche bei den Juden in : Bayern ( 1905 ) 989 Sachsen ( 1905 ) 863 Württemberg ( 1905 ) 1001 Grhgt . Hessen ( 1905 ) 1059 Österreich ( 1900 ) 1041 Ungarn ( 1900 ) 1026 Galizien ( 1900 ) 1064 Italien ( 1901 ) 1029 Rumänien ( 1899 ) 1059 Bulgarien ( 1905 ) 1008 Serbien ( 1900 ) 977 Europ . Russiand ( 1897 ) 1051 Dänemark ( 1901 ) 1128 Schweden ( 1901 ) 921 Niederlande ( 1909 ) 1093 Luxemburg ( 1910 ) 966 Griechenland ( 1907 ) 1079 Ägypten ( 1907 ) 958 ( Statistische Korrespondenz . Jhrg . XXXIX . Nr . 50 . ) Charlottenburg . Aus der Charlotten¬ burger Statistik « Die seit längerer Zeit geplante Arbeit des B u - reaus für Statistik der Juden über die Juden in Berlin wird nicht nur das aus den Volks¬ zählungen veröffentlichte amtliche Material verwerten , sondern sich auf ein reichhaltigesTabellenmaterial stützen , das vom Kgl . Preuß . StatistischenLandes - a m t für die größten Vororte Berlins , wie Charlotten¬ burg , Schöneberg , Wilmersdorf . Neukölln , Lichtenberg und Rummelsburg , und vom Statistischen Amt derStadtBerlinfür Berlin nach den Wünschen der Berliner jüdischen Gemeinde und des Bureaus für Statistik der Juden hergestellt sind . Für die Vororte haben die Auszählungen bereits stattgefunden , und es mögen einige interessante Angaben aus dem unver¬ öffentlichten Material der Charlottenburger Volks¬ zählung hier Platz finden . Es wurden am 1 . Dezember 1910 22508 Juden gezählt — 7,3 % der gesamten Charlottenburger Be¬ völkerung . Ganz erstaunlich ist die Entwicklung der jüdischen Bevölkerung seit 1871 . Damals wohnten nur 142 Juden in Charlottenburg , 1885 erst 978 , ein Jahrzehnt später schon 4687 , d . h . zehnmal soviel . Diese Zahl hat sich bis 1905 fast vervierfacht ( 156 n 4 ) und bis 1910 verfünffacht . Dieses ungewöhnlich starke Anwachsen ist selbst¬ verständlich lediglich eine Folge der Abwanderung von Berlin nach dem Westen und zugleich der Zu¬ wanderung aus den Provinzen . Wir haben über die Zuzugszeit folgende interessante Tabelle herstellen lassen : Jüdische Bevölkerung im ganzen männi . weibl . zus . 1910 — 1906 6 385 6 726 13 III 1905 - 1901 2 200 2 473 4 673 1900 - 1896 931 1 109 2040 1895 - 1891 371 446 817 1890 — 1886 78 92 170 1885 - 1881 17 30 47 1880 - 1876 10 7 17 1875 — 1871 1 I 2 1870 - 1866 7 2 9 vor 1866 1 — 1 unbek . bezw . seit Geburtj in der Zählgemeinde / 787 834 1 621 Zusammen 10 788 11 720 22 508 13 III Juden , d . h . mehr als die Hälfte der ge¬ samten gegenwärtigen jüdischen Bevölkerung ist im Jahrfünft 1906/10 eingewandert und 4 673 — 20,8 % stammen aus dem Jahrfünft 1901/05 . Nur ca . 1600 Personen , d . h . 7 % sind von Geburt Charlottenburger . Die Verteilung nach dem Geschlecht zeigt einen Überschuß des weiblichen Geschlechts . Es trafen auf 1000 männliche Personen 1 086 weibliche . Es ist , wie wir aus einer anderen Tabelle entnehmen können , der Stand der Verwitweten und Geschiedenen , der den Frauenüberschuß aufweist , während unter den Ledigen das männliche Geschlecht um 600 Personen stärker jst als das weibliche und unter den ver - |