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geworden, und mit kreischender - Stimme rief - er /uindem-er von. seinem/-Sitze ^ussprang:r^ ;,Jetzt Hab--ich genug, von Euch und! Eurem. Schandmaul, und. macht,, daß Ihr. fortkommt, - und mich nicht weiter-stört. Meine Drosches hören alle Bale Battim, die Etwas-, davon verstehen, gern, und füllen die Schul'/-und sind' sich mit mir dabei mefalpel (disputiren). Ihr aber - versteht geraden'.davon?- so-Mel»-,- wie vom Preidigem Kommt mir nicht wieder." :

? , Mer: Mann gehorchte-dev Weisung/ stülpte seinen Hut auf das Käppchen, und eilte, zur Thüre hinaus. Draußen blieb er abermals stehenschmunzelte und flüsterten: .Dem Hab' ich doch einen Floh: in's,Ohr? -gesetzt. Es wird. ; schon wirken. Nu zu Reb Meyer .Katzenellenbogen!" (Fortsetzung folgt.) ;

Corresponden).

Buk, 10. März.; '

"V., - , Herr.Redacteur!

9 < b. Ztg: v.-Ädthms. hat das Wespennest in Grätz in eine unbeschreibliche Wuth versetzt. Wir Beiden sind mit biblischen und außerdem ? mit kabbalistischen Flüchen, bedacht wor­den. .Doch das. würde -mir keine-trübe Minute bereiten, wenn ichnicht? dieehrenwerthen Grätzer so nahe hätte. Dank' der langjähren Einwirkung ihres.'-geistlichen. Oberhauptes sind sie nur noch einem ^ fanatischen. Haufen ! des. . Mittelalters . zu: vergleichen. Folgendes ein? kleiner Beleg, .- Gestern war hier;Wochenmarkt.' Bei seinem Gänge? durch- das Gedränge wurde ich .plötzlich vom einem halben . Dutzend. Grätzer Juden umringt? und mit solch pöbelhaften Reden bedrängt, wie- sie eben nur vom Grätzer Plebs; zu erwarten.-sind. Der Frechste/- Joseph Guttmann, erklärte mir, wenn man mich in Grätz unterbekomme, würde man mich todt-i schlagen. -Ich; willdenMabbiner nicht beschuldigen/ daß erdolche Roheiten; billigt/- aber was:'wiederhole ich ihm, daß er die Leute erzogen- hat. ! ^->N 2 112 ». näwra -nu*, Ueber die Sache selbst theile- ich Ihnen - mit, daß - die: Schaaren der -Pilger und die Prellereien: .von Tag- zu Tage wachsen. Vor einigen. Tagen: war der Rabbiner genöthigt, in's Mittel zu treten, weil ein Schneider von ' einer -aus ; >6; Personen bestehenden- Pilgerfamilie. M Kost und Logis? pro - Tag:; 3 6a Thlr. erzwang. , - Der Schneider - jedoch achtet seinen Rabbiner,'nur. wegen seiner. emnehmenderuEgen- schaft, und gab nur um 6 Thlr. nach:. Möglicherweise werden die.- Mätzen versuchen, ? mich zu. dementiren Sie werden. aber, Herr Redacteur.wiffen, was Siewon den: jesuitischen Erklärungen zu-Haltenhaben. ... - ' :

? Würden Sie, Herr Redacteur/ es nicht füv gerathen hatten/- vernünftig denkende Männer, besonders der Provinz. Posen/ auf­zufordern,-: sich behufs Bekämpfung jener, das Judenthum schän­denden. Thatsache zusammenzufinden. Ich. glaube es giebt noch Männer, die. für . die Ehre. des. Judenthuws sich einer kleinen

Mühe.? unterziehen würden. Meine Alleinigen-Kräfte und Mittel sind nicht ausreichend, um- so. zu wirken, wie es die- Sache er-? heischt.; - Sollten Sie; dieses Project für- ausführbar hatten;,-so- würde ich einstweilen? die Adressen. entgegennehmen, bis die Lei­tung einer gefchicktern, kräftigern Hand übergeben werben 'könntet '.

: -- Achtungsvoll

: S. Treuthal, Lehrer.

Vermischtes.

. . Von Herrn Ludwig Spach-sind erschienenen: ,Moderne Eulturzustände im Elsaß". Die in versöhnlichem Geiste abge­faßte: Schrift sprich - sich: auch über die -Juden' im Elsaß, und zwar, in . unparteiischem und wohlwollendem Geiste aus? Doch- bringt er für uns, was die jetzigen Zustände' betrifft/ nichts Neues. Interessant: - ist- ' der Rückblick auf ihre- Vergangenheit. In Folge der Austreibungen- und blutigen Verfolgungen des vierzehnten Jahrhunderts waren die Juden aus dem Elsaß-fast gänzlich verschwunden, und hielten- sich- nur einzeln und wie in Verborgenheit daselbst auf. Erst Ludwig XIV., neun Jahre nach ­dem westphälifchen Frieden , sicherte- ihnen- durch Patente Hülfe und Schutz zu, während dieser- Monarch das Edict von Nantes' aufhob, seine protestantischen Unterthanen vertrieb/ oder durch die berüchtigten Dragonadeu vernichtete,; erliest er durch feine-Inten­danten des Elsaß (1657 bis 1775) eine Reihe von ArrötSs im wohlwollendsten; Sinne für die Judew > Die- städtischen -und? .länd­lichen Communen dagegen widersetzten: sich der Niederlassung-der Juden mit mehr oder weniger Erfolg. Ganz besonders war es Straßburg, welches, sich unduldsam bewies , und bis zur Revo­lution nur einer einzigen:- jüdischen Familie dieser -durch die- Vermittelung des Cardinals von: Rohan-, der sie- sich theuerbe-. zahlen,.liest- den Aufenthalt gestattete , sonst- durfte kein Jude in: .der Stadt übernachten,; und:: jeder; Passant dieser Religion­mußte einen.hohen Leibzoü bezahlen. Mit der Revolution -än­derte sich Dies mit. einem- Schlage:: Auf ihr gutes Recht als französische Bürger gestützt, ließen-sich jüdische Familie»; in Straß­burg; nieder^!- Im Jahre 1795 waren? derenschon genug, um' einen. Rabbiner zu besolden.: 1809'. wurde die ? erste größere Synagoge . eröffnet. 1836 fand die- - Einweihung' des jetzigen Tempels statt.. Damals? zählte-- die;- jüdische - Bevlkevung? Sttaß-' burgs bereits 3000 Seelen und die des Nieder-Rheins 23,000 Seelen. Die: jetzige Devsässung mit den- vom-Staate getragenen Cultuskosten, mit Consistorium, Großrabbinern, Gemeinderabbi-- nern, Vorbetern und Lehrern ist bekannt.; Nichts-bezeichnet die Veränderung, der staatlichen-, und.'gesellschaftlichen Zustände, mehr, als ein solcher Rückblick auf dieVerhättniffeder Juden vor 80 Jahren- und ihre gegenwärtigen. - . . . .