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Köllige in Israel spricht; selbst das Buch Daniel hält er für ein Werk der babylonischen Exilszeit. Ja, er ist so stark irr feinem Glauben, daß er wiederholt im „American Israelite“ die Kritiker auffordert, seine Beweise zu widerlegen, die selbst den Bersöhnnngstag als vormosaisch darthun wollen.
Hier liegt der große Gegensatz zwischen den beiden Religionsgenossenschaften, die so viel Gemeinsames haben. Der Jude, wenn er die religiöse Stellung eines Glaubellsbruders erkundell will, fragt: Legst du alle Tage Tesillin, führst du nicht am Sabbath uub fastest du am neunten Ab? Der Presbyterianer fragt: Was hältst du von der Bibel? und ist nur zufrieden, wenn die Antwort lautet: Bonl ersten Worte in Genesis bis zum letzten Worte der Offenbarung Johannis ist Alles von Gott selbst diktirt. Professor Briggs nimmt etwa den Standpunkt von Delitzsch und Strack ein. Er sagt: Die Bibel ist inspirirt, aber die Inspiration konnte die Verfasser llicht vor Jrrthiilnern iit untergeordneten Dingen, die mit dem Heile nichts zu thun haben, bewahren; er hält auch all der Westininster-Konfession, dem autoritativen Glaubensbuche seiner Kirche fest, das lehrt, das Wort Gottes in der Bibel sei der einzige unfehlbare Führer des Glaubens und des Thulls, aber er interpretirt, daß das Wort Gottes in der Bibel enthalten imb nicht die Bibel das Wort Gottes sei. Schlimmer im Silwe der Orthodoxie ist, daß er Kirche, Bibel und Vernunft als drei gleichlverthige Quellen göttlicher Autorität hinstellt und sonach behauptet, daß man auch durch die Verllunft allein selig werden könne, was allerdings in der mit prüdestiuirten Sündern nnb ungetauften Säuglingen überfüllten Hölle Calvins erträglichere Raumverhültnisse schaffen wiirde.
An Briggs schließt sich Henry Preserved^) Smith, Professor am presbyterianischen Predigersennuar in Cincinnati, an, der einen etwas gelinderen Standpunkt eiunimmt, aber doch in Bezug auf BibU- lritik Briggs Anschauungen theilt wld sich besonders dahill ausgesprochen hat, daß Ordinatiollsgelübde ben Prediger für spatere Zeit llicht binden könuell. Auch er giebt Jrrthümer und irrelevante Stellen, auch tendenziöse Geschichtsschreibung in der Bibel zu. will seine Anschauungen trotzdem mit der Westminsterkoufession im Eiu- klailge finden. Smith wurde als Ketzer verurtheilt, während Briggs in dem liberaleren New-Iork freigesprochen wurde, worauf Snlith den guten Witz machte, daß Briggs llicht Presbyterianer aus Ueber- zeugrnlg (by conviction auch Nerurtheiluug), sondern hy acquittal (Freisprechung) sei. Die Ankläger Briggs gabell sich aber mit der Freisprechmlg des Angeklagten nicht zufrieden und appellirten an die Gelieralversamulllmg der Kirche, welche ben liberalen Professor unbedingt verurtheilen wird. Geschehen wird dabei feinem der Herren etwas, da Beide nur von dem Kllratorium ihrer Anstalten abhäugen und das letztere auf ihrer Seite steht. Ter Effekt könnte aber doch erilster sein, als der auf delltschen Stmoden gehörten Anklagen gegen die ungläubigen Professoren, da die Generalversammllmg das Recht hat, die liberalen Mitglieder auszuschließeu und sie dadurch zwingen kann, eine neue Kirche zu bilden. Das Jlldenthum wird infofern durch die Vorgänge berührt, als seine Prediger mit
b Der Name Preseroed = bewahrt ist nach echt puritanischer Weise einem Bibelverse entnommen, wie etwa Ps. 97, 10. Uebrigens gehört ein zweiter Name (middlename) zur Mode in Amerika, nur wird er meistens durch den Anfangsbuchstaben angedeutet, z. B. Henry P. Snlith, Charles A. Briggs. Wie weit die puritanische Sitte der biblischen Namen sich unter den Juden eingebürgert hat, dürfte am besten das Vorkommen des Namens „Beulah" (aus Jes. 62, 4) beweisen, den ich mehrfach in den Listen der Konfirmandinnen fand, obwohl die Juden wissen sollten, daß dieser Name für ein Mädchen sehr bedenklich ist, aber den Juden ist so etwas, mit Casea zu reden, griechisch.
i dem Brusttöne der Ueberzeugung von ihrer sicheren Kanzel herab ! die Unduldsamkeit verdalllineu und die Zeitungen, die sich eines solchen Sensatiollsstoffes mit einer bei uns wlbekannten Findigkeit bedienerl, ihllen einige Information über die Fragen geben, denen sie ! sonst fernstehen. Unsere Tagesblütter hatten aus Anlaß des Sluith- j Prozesses täglich eine Fülle von Jllterviews mit Geistlichen ver- ; fchiedener Konfessionen gebracht. Auch ich wurde mit dem Besuche ! eines Reporters beehrt, der mich für die Information, die ich ihm ; über den jüdischen Standpunkt gegenüber der Bibelkritik gab. in ! der Zeitung für „einen der größten Bibelkenner in beiden Kontinenten"
' ausposaunte. Im Allgemeinen aber ist das jüdische Publik'am Amerika's viel zu gleichgiltig ttnb — das sage ich meinen europäischen ^ Lesern ins Ohr — viel zu ungebildet, um sich für die Fragen der i Bibelkritik und ihre Bedeutung im religiösen Leben mehr 311 interessiren, als — das sage ich wieder meinen amerikanischen Lesern ins Ohr — ihre nicht viel besseren europäischen Glaubeusgeuosseu.
Nicht übergehen darf ich einen der bedeutendsten, ja vielleicht j den bedeutendsten Gegner der „höheren Kritiker" im Laude, den un- ! beugsamen Jnspirationsbekenner Dr. Nathaniel West, einen früheren ^ Presbyterianerprediger, der wegen seiner ultraorthodoxen Ansichten,
; die unter Anderem den Theaterbesuch verdammen und alle Theater- ; besucher in die ewige Hölle schicken, sein Pastorat niederlegen mußte ! und jetzt an den verschiedensten Orten Vorlesungen gegen Bibelkritik ; hält. Er ist thurmhoch über den klerikalen Verketzerern erhaben,
1 denn er beherrscht die bibelkritische Litteratur vollständig und versteht es wie wenig Andere, die Streitpunkte einem ^aienpubüfunt i anschaulich zu machen. Seine Vertheidigung des traditionellen Punktes ist freilich eine schwache. Sie besteht darin, daß „unser Herr", als er auf Erden wandelte, sich auf Moses' und David's Weissagungen berief, und „unser Herr" kann auch in seiner menschlichen Erscheinung nicht ein abergläubischer, Irrthümern unterworfener Jude gewesen sein. Man könne nicht mit Jugersoll Händedrucke austauschen und dabei ein Christ sein; die Grundidee der Kritiker, daß die Bibel gleich anderen alten Litteraturwerken den ; Gesetzen litterarischer Kritik unterworfen sei, sei falsch. Wenn die Namen Jahveh und Elohim abwechselnd gebrallcht werden, so komme das nur daher, daß in dem einen Falle der Gott des Bundes, in dem andern der Gott der Schöpfung gemeint sei. Schließlich geben ihm die oft zu positiven Angaben der Kritiker, die einen Vers unter drei Verfasser vertheilen und, wo ihre Theorie nicht Stich halten will, das clark horse (Lückenbüßer) R = Redaktor eiutreten lassen, gerechten Anlaß zur Ironie. Den größten Effekt erzielt aber der als Redner und als Gelehrter gleich bedeutende Mann, wenn er mit der ganzen Gewalt seiner inneren Ueberzeugung der mystischen Glaubensgewißheit Ausdruck verleiht nnb, ohne die historischen Argumente zu berühren, den Kanzelton auschlägt, weshalb ich eine besonders schöne Stelle aus feinen Reden hier wiedergeben will:
„Die Zeit wird kommen, wenn diese Helle Sonne in Dunkel gehüllt sein, wenn der Mond seinen Glanz verlieren und sich in Blut verwandeln wird, wenn die Sterne voni Himmelsgewölbe verschwinden und Zuckungen das ganze Weltall erschüttern werden. Das Dreigestirn, das in dem Gürtel des Orion glänzt, wird verblassen; die Alpen und Apenuiuen werden von ihren Fundamenten losgerissen, tanzend sich aus das Felsengebirge stürzen, nur mit lautem Gekrache darauf zu stoßen. Aber hoch über den Ruinen der Dinge unter dem Mond wird dieses Wort Gottes von Genesis bis ! Offenbarung dasteheu, unsterblich, unverrückbar, unveränderlich,
; ein Denkmal aller Attribute von Vater, Sohn und heiligem Geist,
! ein Zeugniß der Liebe, der Gnade und der Wahrheit seinem Volk ! in der Gegenwart und feinem Volk in der Zukunft. Und ich hörte